Mallorca: Der Mai ist gekommen

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger

Rasant fließt die Zeit dahin und schon sind wir im Wonnemonat Mai angekommen. Hier auf der Insel hat nun offiziell die Badesaison begonnen. Die Strände füllen sich langsam mit den typischen Mallorca-Urlaubern. Nein, nicht die mit dem Velohelm auf dem Kopf und dem Klick-Klack-Geräusch beim Gehen, sondern diejenigen mit Strohhut und den Flip-Flops an den Füssen sind jetzt in der Überzahl.

Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Man kann natürlich, wie unsere Velofahrer, auch beides verbinden. Traumhafte Radtouren, sei es an die Küste, ins Gebirge oder in die ursprüngliche Mitte Mallorcas wurden wieder unter die Räder genommen und das Sonnenbad am Meer oder am Pool kam auch nicht zu kurz.

Unsere Radwanderer genossen das schöne Wetter in vollen Zügen. Lange gemütliche Kaffeepausen auf wunderschönen Marktplätzen, ganz nebenbei auch noch Velofahren, immerhin 300 Kilometer in dieser Woche, eine Wein-Degustation genießen und natürlich viel über Land und Leuten erfahren. Am 1. Mai wurde die große Maifiesta in Ses Salines besucht. Ein Markt mit vielen Ständen, die zum shoppen einluden. Honig, Schmuck und andere diverse Sachen fand man in den gefüllten Tüten. Nur gut, das Sabines E-Bike mit einem Korb ausgestattet war und so alles sicher nach Colonia gebracht wurde. Der einzige Mann in der Gruppe wurde natürlich als „Watchman“ auserkoren. Wolfgang saß auf einer Parkbank und rund um ihn zehn Fahrräder. Ich glaube er genoss die Stille, die für eine Stunde herrschte sichtlich.

Die Rennvelofahrer hatten für solche profanen Sachen nichts übrig. Für sie stand am Dienstag der Puig Major und zum Dessert der Soller-Pass auf dem Programm. Schon um 7.30 Uhr starteten sie zum Angriff auf das Frühstücksbüffet. Es galt die Speicher füllen.
Von Santa Maria starteten drei Gruppen über Caimari und Selva zum höchsten Berg Mallorcas (1492 m); übrigens gibt es 10 Berge über 1000 Meter Höhe auf der Insel. Alle meisterten die Herausforderung mit Bravour und konnten stolz auf ihre Leistung sein. 30 Kehren hinauf zum Soller-Pass waren dann das Sahnehäubchen für diesen Tag. Mittlerweile hatte es begonnen zu regnen und das erschwerte die ganze Sache noch. Aber da Rennvelofahrer/innen ja hart im Nehmen sind stellte das Wetter kein wirkliches Hindernis dar.

Kurios war auch das Zusammentreffen von Gusti mit ehemaligen Mitstreitern aus der Zeit, als er Militärrennen fuhr. Sehr erfolgreich übrigens. Das Kriegsbeil von früher wurde aber nicht wieder hervorgeholt und die ehemaligen Konkurrenten erzählten von alten Zeiten.

Der Freitag wurde zu Überraschungsfahrten genutzt. Achims Gruppe wollte unbedingt den San Salvador noch in Angriff nehmen und Rolf holte mit seiner Sportgruppe nochmals mit einer großen Schleife gen Nordosten aus. Unsere Lokomotive hatte immer noch nicht genug, und so wurden es doch wieder einige Kilometer mehr, wussten die Sportgruppenfahrer zu erzählen. Rolf, von Beruf Pfarrer, verließ uns am Samstag nach 14 Tagen als Guide. Wenn man im Glauben schenken kann, wird er im nächsten Jahr wieder Zugpferd spielen. Vielen Dank dafür und natürlich für Deine kuriosen Reime am Abschiedsabend bei denen kein Auge trocken blieb.

In der Rubrik Land und Leuten möchten wir Euch heute den „Roten Blitz“ vorstellen. Dieser nostalgische Zug verkehrt zwischen Palma und Soller. Er fährt seit 1912 und war lange Zeit Mallorcas einzige Eisenbahn. Clevere Obsthändler hatten die Idee ihre Goldäpfel, sprich Orangen, nicht mehr mühsam mit dem Eselskarren über den Soller zu transportieren. 1906 gründeten sie eine Aktiengesellschaft. Im Jahr 1910 war schon das erste Tunnelstück fertig und am 16. April 1912 startete der „Rote Blitz“ zur Jungfernfahrt. Die alten Dampfloks wurden im Jahr 1929 durch zwei Elektroloks ersetzt. Bis zu 600 000 Fahrgäste genießen jedes Jahr die Fahrt im Nostalgiezug.

Hasta luego
Bis nächste Woche
Euer Mallorca Team