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Downhill-Weltcup Val di Sole: Gwin glänzt mit Sensationslauf, Atherton siegt bei Debüt
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03.06.2012

Downhill-Weltcup Val di Sole: Gwin glänzt mit Sensationslauf, Atherton siegt bei Debüt

Info: MTB: Weltcup Val di Sole - Downhill
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Commezzadura/Val di Sole, 03.06.2012 - Aaron Gwin (Trek World Racing) hat in Val di Sole einen fulminanten Weltcup-Sieg gefeiert - den sechsten in seiner Karriere. Der 24-jährige US-Amerikaner unterbot die Zeit des unmittelbar davor gestarteten Südafrikaners Greg Minnaar (Santa Cruz Syndicate) nochmals um fast 8 Sekunden. Rang drei ging an Gee Atherton (GT Factory Racing), dessen Schwester und Teamgefährtin Rachel zuvor den Weltcup der Frauen für sich entschieden hatte. Die Britin, die auf Runde eins verzichten musste, nahm Vorjahressiegerin Myriam Nicole (Commencal/Riding Addiction) vier Sekunden ab. Deren französische Landsfrau, Weltmeisterin Emmeline Ragot (MS Mondraker Team), musste mit Bronze vorliebnehmen, übernahm aber die Führung im Gesamtweltcup. Bei den Männern liegen Gwin und Minnaar, der in Pietermaritzburg siegte, nun gleichauf.

Anspruchsvollster Parcours des Weltcups fordert seine Opfer
Nach 11 Wochen und drei Solo-Auftritten für die CrossCountry-Spezialisten waren endlich die schnellsten Abfahrer und Abfahrerinnen des Weltcup-Zirkus wieder an der Reihe. Gegenüber 2010 und 2011, als im Val di Sole nahe der 1000-Seelen-Gemeinde Commezzadura sogar das Weltcup-Finale abgehalten wurde, hatte man den Downhill-Kurs vor allem in der oberen Partie leicht verändert. Sein extrem ruppiger Charakter mit unzähligen Schlaglöchern, Wurzeln und Steinen, der ihn zum angeblich schwierigsten im World Cup macht, war aber eindeutig erhalten geblieben. Das wilde Geläuf hatte an den vergangenen Tagen bereits seine Opfer gefordert: Downhill-Legende Cedric Gracia (Racing Brigade) war am Freitag im Training schwer gestürzt und musste per Helikopter ins Krankenhaus gebracht werden, wo u.a. ein Hüftbruch diagnostiziert wurde. Manon Carpenter (Madison Saracen), die Silbermedaillengewinnerin von Pietermaritzburg, kam in der Quali zu Fall und verletzte sich an der Schulter, sodass sie aufs Finale verzichten musste. Der Kanadier Steve Smith (Devinci Global Racing) brach sich ebenfalls im Seeding Run einen Handknochen, ging trotz massiver Schwellung aber heute an den Start - und unterbot prompt die Bestmarke des lange in Führung liegenden jungen Franzosen Loic Bruni (Lapierre International) um eine halbe Sekunde. Am Ende sollten die beiden Rang elf und Rang zehn erreichen, denn in der Folge purzelten die Zeiten mit fast jedem Fahrer.

Erst Kampf um Zehntelsekunden, dann Erdrutschsieg von Aaron Gwin
Zunächst setzten sich die Neuseeländer Cameron Cole und Sam Blenkinsop an die Spitze, beides Teamkollegen von Bruni - offenbar hatte Lapierre International den Kurs sehr effizient vorinspiziert. Dann schoben sich der australische Ex-Weltmeister Sam Hill (Monster Energy-Specialized) und sein aktueller Nachfolger Danny Hart (Giant Factory Offroad Team) noch dazwischen. Gee Atherton (GT Factory), der nach einem Trainingunfall im April einen Schienbeinbruch zu verkraften hatte, verdrängte dann Cole vom Hot Seat mit einer neuen Bestmarke, an die auch sein neuer Teamkollege Marc Beaumont nicht ganz herankam. Gee war 2008 in Val di Sole Weltmeister geworden und holte beim letzten Weltcup hier Platz drei. Eben dieses Resultat sollte heute wieder herausspringen, denn Pietermaritzburg-Sieger Greg Minnaar (Santa Cruz Syndicate) fuhr eine um Zehntelsekunden bessere Zeit, die zu guter Letzt von Aaron Gwin (Trek World Racing) nochmals unterboten wurde. Der US-Amerikaner, der den mit Spannung erwarteten Prototypen der neuen Fox 40 Luftgabel eingebaut hatte, fand auf wundersame Weise die goldene Linie, die unglaubliche 7,85 Sekunden schneller war. An selber Stelle hatte Gwin vor einem Jahr mit seinem fünften Welcupsieg das I-Tüpfelchen auf den Gesamterfolg gesetzt - nun ist der 24-Jährige wieder zurück an der Spitze, wenn er sie auch noch mit Greg Minnaar teilen muss. Beide haben 450 Punkte auf dem Konto. Dritter ist Atherton mit 315 Punkten vor "Adoptivbruder" Beaumont mit 228 Punkten. Bester deutschsprachiger Fahrer war heute übrigens der Schweizermeister Nick Beer (Devinci Global Racing) auf Rang 18 (+15,7).

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Drittplatzierte Ragot übernimmt Weltcupführung von Tracey Hannah
Was Gee nicht ganz gelang - die Wiederholung des Siegs auf dem WM-Parcours von 2008 -, das schaffte seine jüngere Schwester Rachel (GT Factory Racing), die vor wenigen Tagen auch beim European Downhill Cup in Leogang nicht zu schlagen war. Mit einem Lauf, der in seiner Geschmeidigkeit die Brutalität des Untergrunds fast vergessen machte, unterbot Atherton die Zeit der in Führung liegenden Myriam Nicole (Commencal/Riding Addiction) um 4,485 Sekunden. Die französische Meisterin hatte 2011 in Val di Sole ihren größten Sieg gefeiert. Auch Weltmeisterin Emmeline Ragot (MS Mondraker Team), die Qualifikationsschnellste, hatte Atherton nichts mehr entgegenzusetzen, landete mit 8 Sekunden Rückstand auf Platz drei - was ausreichte, um im Gesamtklassement die Führung zu übernehmen. Die vorherige Leaderin Tracey Hannah (Hutchinson United Ride), der in Pietermaritzburg ein glorioses Comeback gelungen war, leistete sich einen schweren Fehler und kam über Rang neun nicht hinaus (+32).

Zwei Österreicherinnen in den Top10
Besser als die Australierin platzierte sich das österreichische Duo Anita Molcik und Petra Bernhard (Alpine Commencal Austria) auf den Rängen acht und sieben. Die Schweizermeisterin Emilie Siegenthaler (Scott11) verlor gegenüber der Quali noch einen Platz, reihte sich hinter Teamkameradin Floriane Pugin und Morgan Charre (Passion Velo.fr), einer weiteren Französin, auf Rang sechs ein (+23,2). Emmeline Ragot, die vor Kurzem ihren 26. Geburtstag feierte, nennt nun 370 Weltcup-Punkte ihr Eigen - 48 mehr als Hannah und 109 mehr als Myriam Nicole. Atherton, die einer Schulterverletzung wegen auf Pietermaritzburg verzichtete, ist auf Rang vier mit 240 Punkten eingestiegen; dahinter liegt Siegenthaler mit 220 Punkten.

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Tomas Slavik auf der 4X Pro Tour einfach nicht zu stoppen
Flankiert wurde der Downhill-Weltcup in Val di Sole einmal mehr von der 4X Pro Tour, die in ihre dritte Runde ging. Dabei war Tomas Slavik (RSP 4 Cross Team), der sowohl Runde eins in Houffalize wie Runde zwei in Szczawno Zdrój wie auch beim Dirtmasters in Winterberg dominierte, erneut nicht zu stoppen. Im Finale setzte er sich gegen seinen tschechischen Landsmann Michal Prokop (Specialized Racing), den Briten Scott Beaumont (Yeti Racing UK) sowie den Schweden Felix Beckeman (Trek Sweden Racing/Fox Head) durch. Dieselben vier Athleten hatten in derselben Reihenfolge bereits nach der Qualifikation ganz vorne gelegen. Bester deutschsprachiger Fahrer war Benedikt Last (RV Gomaringen / Propain Factory Team), der im Kleinen Finale Achter wurde. Bei den Frauen triumphierte Weltmeisterin Anneke Beerten (Milka Superior MTB Racing Team), die schon in Houffalize erfolgreich gewesen war. Die Niederländerin verwies die Britin Katy Curd (Vaujany Rose Gravity MTB Team), die Siegerin von Szczawno Zdrój und Qualifikationsbeste in Val di Sole, auf Rang zwei. Die Französin Céline Gros (Team Morzine-Avoriaz) komplettierte das Podest, das die Schweizerin Lucia Oetjen (Thömus Racing Team) leider knapp verpasste. Die Deutsche Steffi Marth (Trek Gravity Girls) durfte sich zum Sieg Rennen um Platz fünf beglückwünschen.

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Schon in einer Woche wird der Downhill-Weltcup auf dem traditionsreichen Kurs in Fort William (UK) fortgesetzt. Auch die 4X Pro Tour, die als Ersatzveranstaltung für den entfallenen Weltcup gegründet wurde, ist dann wieder mit von der Partie.





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