|
||
Start >
Nationale Meisterschaften Zweikampf bei Frauen-DM: Arndt schlägt Becker und gewinnt auch Straßenrennen |
||
23.06.2012 | ||
Zweikampf bei Frauen-DM: Arndt schlägt Becker und gewinnt auch StraßenrennenInfo: Nationale Meisterschaften 2012: Deutschland - StraßenrennenAutor: Felix Griep (Werfel) Grimma, 23.06.2012 – Dass der Kurs der deutschen Meisterschaften in und um Grimma einer der schwersten der letzten Jahre ist, mussten am heutigen Samstag die Frauen erfahren, die bei hohen Temperaturen elf Runden durch das ausgesprochen hügelige Muldental drehen durften. Mit einem großen Kraftakt waren Judith Arndt (GreenEdge-AIS) und Charlotte Becker (Specialized-Lululemon) den Verfolgerinnen weit mehr als zehn Minuten enteilt. Arndt erinnerte sich an Sangerhausen 2010, wo sie Becker in einem Hügelsprint unterlag und entschied sich auf der Schlussrunde zu einem Angriff weit vor dem Ziel, der ihr nach dem Zeitfahrtitel auch jenen im Straßenrennen brachte. Damit ist die 35-jährige Leipziger die erste Doppelmeisterin überhaupt. Arndt und Becker beeindrucken auf hartem Grimmaer Kurs Am Tag nach den Zeitfahren von Zwenkau zog der Tross der deutschen Meisterschaften ins nahegelegene Grimma weiter. Dort war eine 10.560 Meter lange Strecke abgesteckt, welche von den Frauen heute elfmal absolviert werden musste. Die erste Runde absolvierte das Feld, bestehend aus 66 Fahrerinnen, noch geschlossen, doch dann begann gleich ein ernsthafter Kampf um die Vorentscheidung. Bei der Schwere des Parcours verwunderte es nicht, dass gleich große Namen attackierten. Hanka Kupfernagel (RusVelo), Trixi Worrack (Specialized-Lululemon), Claudia Häusler (GreenEdge-AIS) – allesamt frühere Trägerinnen des Meistertrikots – wurden begleitet von der tapferen Annelie Gärtner (RSG Muldental Grimma), die für lokalen Flair in der Spitzengruppe sorgte. Der Vorsprung wuchs recht bald auf fast zwei Minuten an, bis sich in der vierten Runde Judith Arndt (GreenEdge-AIS) und Charlotte Becker (Specialized-Lululemon) auf die Verfolgung begaben. In Windeseile schlossen diese beiden auf und hängten die ursprünglich Führenden kurz darauf sogar ab. So fuhr ab der fünften Runde das an diesem Tag unbezwingbare Duo Arndt/Becker an der Spitze und ließ sich nicht mehr einholen. Gärtner konnte, was zu erwarten war, das Tempo von Kupfernagel, Worrack und Häusler nicht ewig halten, die aber trotz großer Anstrengungen nie mehr in Reichweite des Sieges kamen. Kupfernagel verausgabte sich noch eine Zeitlang besonders in der Jagd, musste dann aber auch die Aussichtslosigkeit des Unterfangens einsehen. Nach zwei Dritteln des Rennens waren die Abstände schon so groß, dass klar war, die Rennsituation würde sich nicht mehr ändern. Die drei Verfolgerinnen lagen vier Minuten hinter Arndt und Becker, das Feld gar doppelt so weit zurück. Viele abgehängte Fahrerinnen mussten vorzeitig aus dem Rennen genommen werden, um eine Überrundung zu verhindern. Früher Angriff von Arndt entpuppt sich als entscheidende Aktion Auf der Schlussrunde mussten sich die Spitzenreiterinnen Taktikten zurechtlegen, wie sie ihre Gegnerin bezwingen konnten. Bei Arndt lautete die Devise Attacke. Wie sie LiVE-Radsport.com nach dem Rennen schilderte, musste Arndt an die DM 2010 in Sangerhausen denken, wo sie Becker bei einer ansteigenden Zielankunft unterlag. Da es eine solche auch in Grimma gab, griff Arndt bereits beim Anstieg nach Döben an, einer steilen Steigung rund fünf Kilometer vor dem Ziel. Becker konnte sich von diesem Hammerschlag nicht mehr erholen und verlor noch 51 Sekunden auf ihre Kontrahentin, die als erste Frau deutsche Meistertitel im Straßenrennen und Zeitfahren im selben Jahr gewann. Ein Sieg im Massenstart war ihr erst einmal gelungen, 2002 in Bühl. Mit fast 13 (!) Minuten Rückstand erreichte das Verfolgertrio das Ziel, wurde fast noch vom kleinen Hauptfeld eingeholt. Worrack konnte am Ende der ein Kilometer langen Schlusssteigung noch die meiste Power entfesseln und gewann den Sprint um Rang drei gegen Häusler. Kupfernagel kam völlig erschöpft nach Überqueren der Ziellinie kaum noch aus eigener Kraft voran. Dass am Ende Fahrerinnen von GreenEdge-AIS Erste und Vierte wurden und zwei Vertreterinnen von Specialized-Lululemon dazwischenlagen, war nur logisch. Arndt berichtete, dass es keine Absprache zwischen den beiden Mannschaften gab, ihr aber schnell klar war, dass eine erfolgreiche Flucht nur mit Frauen aus beiden Rennställen möglich wäre. Der Kurs erforderte Höchstleistung von Deutschlands besten Radsportlerinnen, für einen Außenseitersieg ist er schlicht und einfach zu anspruchsvoll. Ein Grundsatz, der auch das Rennen der Männer am Sonntag bestimmen könnte, wenngleich die Leistungsdichte dort freilich etwas größer ist. -> Zum Resultat |
||
|
||
23.06.2012 | ||
Mehr zu diesem Thema bei Google suchen |