|
||
Start >
Bahnradsport Bahn-WM: Vogel/Welte bleiben beste Teamsprinterinnen, Eilers holt Edelmetall auf dem Kilometer |
||
20.02.2013 | ||
Bahn-WM: Vogel/Welte bleiben beste Teamsprinterinnen, Eilers holt Edelmetall auf dem KilometerInfo: BAHN-WM 2013 IN MINSK (Männer) | BAHN-WM 2013 IN MINSK (Frauen)Autor: Felix Griep (Werfel) Minsk, 20.02.2013 – Seit 1893 waren die Bahnradsport-Weltmeisterschaften in ihrer langen Geschichte schon in vielen Ländern zu Gast, doch Weißrussland war noch nie dabei. Die Minsk Arena in der Hauptstadt des osteuropäischen Staates ist von Mittwoch bis Sonntag Austagungsort der 110. Titelkämpfe. Vor 2000 Zuschauern gehörten auf der Bahn aus Sibirischer Zirbelkiefer am ersten Wettkampftag Kristina Vogel und Miriam Welte zu den großen Stars. Die Olympiasiegerinnen verteidigten ihren WM-Titel im Teamsprint. Desweiteren eroberten sich die Australier die Macht in der Mannschaftsverfolgung zurück, Sarah Hammer trumpfte wieder auf und François Pervis feierte endlich seinen ersten Titel. Der nächste Wettkampftag: Programm/Zeitplan Donnerstag, 21.02. 1000 Meter Zeitfahren Männer: Pervis‘ sechste Medaille glänzt in Gold – Eilers holt erstes Edelmetall für den BDR Die erste Medaillenentscheidung bei der WM 2013 fiel im 1000 Meter Zeitfahren, das im vergangenen Jahr Stefan Nimke gewann. Der 34-jährige betreibt Radsport heute nur noch in geringerem Umfang, wie zuletzt im Januar bei den Berliner Sixdays, um sich auf seine Polizeiausbildung zu konzentrieren. Der Bund Deutscher Radfahrer ging trotzdem mit hoffnungsvollen Kandidaten in die letztjährige Gold-Disziplin. Eric Engler fuhr mit 1:01,762 Minute keine goldverdächtige, aber eine mehr als ordentliche Zeit, die der Vorjahressiebte Joachim Eilers mit 1:01,450 knapp unterbot. Bei noch vier weiteren Startern belegten sie die Plätze eins und drei. Als Quentin Lafargue und Teun Mulder schlechtere Zeiten gefahren hatten, war der Gewinn mindestens einer Medaille für den BDR sicher. Am Ende wurde es Bronze für Eilers und Rang fünf für Engler, weil die letzten beiden Athleten doch eindeutig schneller waren. Der Franzose François Pervis fuhr mit 1:00,221 Minuten zu seinem langersehnten ersten WM-Sieg. 2006 war er im Kilometer-Zeitfahren Dritter, im Jahr darauf Zweiter und sammelte seitdem noch drei weitere Bronzemedaillen. Der vier Jahre jüngere Neuseeländer Simon van Velthooven, Dritter 2012, belegte mit 1:00,869 den zweiten Platz. -> Zum Resultat 1000 Meter Zeitfahren Männer Einzelverfolgung Frauen: Hammertime – Sarah Hammer erringt nach einem Jahr Pause ihren fünften Titel US-Rapper MC Hammer machte einst den Begriff „hammertime“ berühmt, der aber auch passend erscheint, wenn Sarah Hammer in der Einzelverfolgung antritt. Einem „Ausrutscher“, als sie 2009 hinter Rebecca Romero Zweite wurde, standen bisher vier Weltmeistertitel gegenüber, in den Jahren 2006 und 2007 sowie 2010 und 2011. Hammer, die in diesem Jahr ganz alleine das komplette Kontingent der Vereinigten Staaten an der WM darstellt, hatte 2012 auf einen Start auf ihrer Spezialstrecke verzichtet, zeigte in der Quali mit 3:30,206 Minuten jedoch, dass sie die Klasse für die 3000 Meter noch immer in sich trägt, sie ist ja erst 29 Jahre alt. Mit 20 Jahren noch ganz am Anfang ihrer Karriere ist die mehrfache Junioren-Weltmeisterin Amy Cure, die mit gut drei Sekunden Rückstand auf Hammer ins Finale einzog und dort von der nunmehr fünfmaligen Titelträgerin deutlich distanziert wurde. Dennoch gehört die Australierin genau wie ihre nur ein Jahr ältere Landsfrau Annette Edmondson zu den Zukunftshoffnungen in Down Under. Edmondson gewann das Rennen um Bronze gegen die Kanadierin Laura Brown. Die deutschen Teilnehmerinnen Lisa Brennauer und Mieke Kröger belegten unter 15 Fahrerinnen die Plätze sechs und zwölf. -> Zum Resultat Einzelverfolgung Frauen Medaillenspiegel: Australien mit Medaillen in allen Farben, Deutschland auf Platz zwei Teamsprint Frauen: Welte/Vogel feiern trotz suboptimaler Vorbereitung dritten großen Sieg in Folge Der Höhepunkt aus deutscher Sicht kam mit dem Teamsprint, der 2012 neben Nimkes Gold den einzigen weiteren Titelgewinn gebracht hatte. Dem WM-Sieg von Melbourne folgte für Kristina Vogel und Miriam Welte der Sieg in London bei einem denkwürdigen Olympia-Wettkampf. Die Voraussetzungen für eine Titelverteidigung waren dennoch eher schlecht, denn was Nimke nach der Karriere macht, haben beide gerade abgeschlossen: ihre Polizeiausbildungen. Welte beendete diese im Januar, Vogel wurde sogar erst am vergangenen Freitag nach ihrer letzten erfolgreichen Prüfung zur Polizeimeisterin. Gescheites Training war so gut wie überhaupt nicht möglich, doch das über die Jahre eingespielte Duo harmonierte trotzdem prächtig. Der hauchdünne Sieg in der Qualifikation gab vielleicht den nötigen Extraschub, um auch im Finale gegen Jinjie Gong/Shuang Gu zu bestehen. Die Olympiazweiten aus China mussten sich im Vorlauf um den Hauch von einer Tausendstelsekunde unterordnen, im Finale waren Welte/Vogel dann drei Hundertstel schneller und der Jubel entsprechend groß. Bronze ging an das britische Paar Victoria Williamson/Rebecca James, das in einem Krimi um Rang drei fünf Tausendstel vor den Australierinnen Kaarle McCulloch/Stephanie Morton siegte. -> Zum Resultat Teamsprint Frauen Mannschaftsverfolgung Männer: Großbritannien geschlagen – Australien hat wieder den schnellsten Vierer Der erste Tag in Minsk wurde von der Mannschaftsverfolgung „eingerahmt“. Das Finale war das letzte, die Qualifikation das erste Rennen. Das weißrussische Quartett durfte als allererstes starten, belegte dann aber wenig überraschend weit abgeschlagen den letzten Platz. Große Erfolge sind von den Gastgebern allgemein nicht zu erwarten, zumal Olga Panarina und Tatsiana Sharakova, die 2011 in Apeldoorn je eine Goldmedaille gewannen, in ihrer Heimat nicht dabei sind. Doch zurück zur Mannschaftsverfolgung – 2012 waren die Briten in dieser Disziplin Spitzenreiter, gewannen jeweils mit Weltrekord die WM und Olympia. Von dem überragenden Gespann war in Minsk mit Steven Burke und Edward Clancy immerhin die Hälfte anwesend, die durch den Straßenradsport gebundenen Geraint Thomas und Peter Kennaugh wurden ersetzt durch Samuel Harrison und Andrew Tennant. In dieser neuen Formation war man Australien, die letztes Jahr nicht über Rang zwei hinauskamen, klar unterlegen. Glenn O’Shea, Alexander Edmonson, Michael Hepburn und Alexander Morgan gewannen die Qualifikation knapp mit vier Zehnteln, das Finale deutlich mit vier Sekunden Vorsprung. Für Hepburn war es der dritte Titel, er wirkte auch schon bei den australischen Erfolgen von 2010 und 2011 mit. Grundsätzlich zufrieden war man im deutschen Team mit Platz sechs, dem besten Ergebnis seit vier Jahren. Ein wenig ärgerten sich Lucas Liß, Henning Bommel, Maximilian Beyer und Theo Reinhardt aber doch, weil mit der Zeit von 4:05,152 Minuten nur rund eine halbe Sekunde zum kleinen Finale fehlte, das Dänemark gegen Spanien gewann. Die Schweizer Loïc Perizzolo, Stefan Küng, Silvan Dillier und Tristan Marguet erreichten Rang acht. -> Zum Resultat Mannschaftsverfolgung Männer |
||
|
||
20.02.2013 | ||
Mehr zu diesem Thema bei Google suchen |