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Teamsprint-Gold für Vogel/Welte - Fehler der Konkurrenz ebnen den Weg zum Olympia-Triumph
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02.08.2012

Teamsprint-Gold für Vogel/Welte - Fehler der Konkurrenz ebnen den Weg zum Olympia-Triumph

Info: OLYMPISCHE SPIELE 2012 IN LONDON | Medaillenspiegel | Teamsprint Frauen
Autor: Felix Griep (Werfel)



London, 02.08.2012 – Dieses Jahr wird für Kristina Vogel und Miriam Welte unvergesslich bleiben. Vor vier Monaten gewann das deutsche Teamsprint-Paar bei der Weltmeisterschaft in Melbourne und nun folgte in London der Olympia-Sieg. „Unverhofft kommt oft“ könnte der Titel dieses Erfolges lauten, weil Wechselfehler von Großbritannien und China auf dem Weg zu Gold entscheidend waren. Den Chinesinnen Jinjie Gong und Shuang Guo wurde nach zwei Weltrekord-Fahrten sogar im Finale der Sieg aberkannt.


Weiterer Bericht vom 02.08.:
Hoy führt Briten zu Olympiasieg im Teamsprint


China und Großbritannien in Qualifikation unter altem Weltrekord
Vor vier Jahren noch hätten Kristina Vogel und Miriam Welte nicht gemeinsam bei den Olympischen Spiele antreten dürfen. Der Teamsprint der Frauen gehörte in London erstmals zum Programm. Nach dem Weltmeister-Titel von Melbourne zählten die deutschen Vertreterinnen zu den klaren Medaillenfavoritinnen. Doch wie stark die Konkurrenz aufgelegt war, zeigte sich schon in der Qualifikation, wo die Britinnen Victoria Pendleton und Jessica Varnish den deutschen Weltrekord von der WM um 0,023 Sekunden unterboten. Vogel/Welte gingen gemeinsam mit den Chinesinnen Jinjie Gong/Shuang Guo als Letzte auf die Bahn. Das BDR-Duo blieb knapp über der eigenen Bestmarke, während die Asiatinnen noch einmal 0,079 Sekunden schneller waren als Großbritannien. Südkorea und Kolumbien schieden aus dem Feld der zehn Mannschaften aus, die restlichen acht wurde gemäß ihrer Quali-Ergebnisse in Paarungen eingeteilt, Deutschland musste gegen die Französinnen Sandie Clair und Virginie Cueff antreten. Nur die Gewinnerinnen würden sich die Chance auf eine Medaille bewahren.

Britischer Wechselfehler bringt Vogel/Welte doch noch ins Finale
Nachdem sich im ersten Lauf der sogenannten „1. Runde“ die Australierinnen Kaarle McCulloch/Anna Meares gegen die Niederlande durchsetzten, erledigten Vogel und Welte ihre Aufgabe gegen Frankreich souverän und waren nun von den nachfolgenden Kontrahentinnen abhängig, ob sie ins große oder kleine Finale einziehen würden. Die Britinnen besiegten die Ukraine und China setzte sich mit einem weiteren Weltrekord gegen Venezuela durch. Gong/Guo hatten sich im Vergleich zur Qualifikation um weitere 0,025 auf 32,422 Sekunden verbessert. Die Siegerteams der vier Läufe wären nun nach ihren Zeiten klassiert worden, was Deutschland nur die Teilnahme am Bronze-Lauf erlaubt hätte. Jedoch bewies die Jury, dass es keinen Heimvorteil gibt und bestrafte Pendleton/Varnish wegen eines Wechselfehlers. Pendleton hatte zum Ende der ersten Runde vor dem dafür vorgesehenen Bereich ihre Mitstreiterin in der Führung abgelöst. Die Ukraine rückte nach und Deutschland im Ranking der vier verblieben Teams auf Position zwei vor. Es ging also ins Finale gegen China.

Chinesinnen patzen im Finale – Deutschland feiert den Olympiasieg
Die Ukrainerinnen Lyubov Shulika und Olena Tsyos waren für McCulloch/Meares im Bronze-Rennen keine große Hürde, die Australierinnen sicherten sich problemlos das erste Edelmetall der Bahn-Wettbewerbe. Im Finale blieb eine deutsche Überraschung aus; Gong und Guo waren zwar langsamer als bei ihren beiden Weltrekord-Fahrten, aber immer noch 0,179 Sekunden schneller als ihre Gegnerinnen. Sie hatten bereits die Siegerrunde absolviert, als die Kommissäre zum zweiten Mal eine Entscheidung anhand von nachträglich analysierten Bildern fällten. Gong/Guo war – um wenige Zentimeter, wenn nicht gar Millimeter – ebenfalls ein Wechselfehler unterlaufen und sie wurden auf Rang zwei relegiert. So durften die 22-jährige Vogel und die nur drei Jahre ältere Welte, die sich schon über Silber sehr gefreut hatten, ihre Begeisterung noch einmal steigern, denn der Traum vom Olympiasieg war auf unerwartete Weise mit etwas Verzögerung Wahrheit geworden. Es zeigte sich wieder, dass neben purer Kraft auch ein feines Auge und gute Abstimmung bei den Wechseln nötig ist. Im Teamsprint der Männer bei der Weltmeisterschaft hatten sich Deutschland und Großbritannien auf diese Art um ihre Chancen gebracht.

-> Zu allen Resultaten vom Teamsprint der Frauen

Für Miriam Welte war es heute der einzige Start bei den Olympischen Spielen. Kristina Vogel hat dagegen noch zwei weitere Chancen auf Medaillen, tritt morgen im Keirin und später auch im Sprint an.


Allgemeine Informationen:
Sechs Tage im Olympic Velodrome - Die Bahnwettbewerbe von London




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