<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Bahnradsport
Bahn-WM: BDR feiert nächstes Teamsprint-Gold, Österreich und die Schweiz erste Medaillen seit Jahren
Suchen </font size=2>Bahnradsport</font> Forum  </font size=2>Bahnradsport</font> Forum  </font size=2>Bahnradsport</font>
21.02.2013

Bahn-WM: BDR feiert nächstes Teamsprint-Gold, Österreich und die Schweiz erste Medaillen seit Jahren

Info: BAHN-WM 2013 IN MINSK (Männer) | BAHN-WM 2013 IN MINSK (Frauen)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Minsk, 21.02.2013 – Der Teamsprint ist bei der Bahn-Weltmeisterschaft in Weißrussland fest in deutscher Hand. Nachdem gestern die Damen siegten, gewannen am zweiten Tag auch René Enders, Stefan Bötticher und Maximilian Levy Gold. Miriam Welte steuerte zudem noch eine Silbermedaille aus dem 500 Meter Zeitfahren zur bisher tadellosen deutschen Bilanz bei. Jubelstimmung herrschte ebenfalls in Österreich und der Schweiz, denen Andreas Müller und Jüngling Stefan Küng die ersten Medaillen seit vielen Jahren bescherten. Etwas ganz besonderes gelang dem Iren Martyn Irvine, der gleich zwei Medaillen an einem Abend abräumte.


Der nächste Wettkampftag:
Programm/Zeitplan Freitag, 22.02.


500 Meter Zeitfahren Frauen:
Welte zum dritten Mal in Folge auf dem Podest, aber von Lee geschlagen

Der Donnerstagnachmittag in Minsk begann mit dem Zeitfahr-Wettkampf der Frauen, in dem schon die erste Starterin die Messlatte sehr hoch legte. Die 34,133 Sekunden von Rebecca James konnten von den nächsten acht Fahrerinnen nicht unterboten werden. Dies gelang erst Wai Sze Lee aus Hongkong, die nach fünften Plätzen bei den letzten zwei Weltmeisterschaften über die 500 Meter dank einer Fahrzeit von 33,973 Sekunden ihre erste Medaille sicher hatte, weil nur zwei weitere Fahrerinnen folgten. Die erste war die Australierin Kaarle McCulloch, die aber nicht einmal in die Medaillenränge fahren konnte. Es blieb noch Teamsprint-Weltmeisterin Miriam Welte, die ihr zweites Gold bei dieser WM anpeilte. Als Dritte 2011 hinter Olga Panarina und Sandie Clair und Zweite 2012 hinter Anna Meares kam ihr in Abwesenheit dieses Trios automatisch die Favoritenrolle zu. Die 26-Jährige errang auch ihr nächstes Edelmetall, es war jedoch nur Silber, lediglich 0,023 Sekunden fehlten ihr zum ersten Sieg in dieser Disziplin.

->
Zum Resultat 500 Meter Zeitfahren Frauen

Einzelverfolgung Männer:
Hepburns leichte Titelverteidigung und die erste Schweizer Medaille seit 2007

Weltes Zeitfahr-Medaille war zu erwarten, in der Einzelverfolgung rechnete dagegen niemand mit einem Topergebnis eines der deutschsprachigen Fahrer. Die Deutschen Kersten Thiele und Maximilian Beyer landeten erwartungsgemäß im Mittelfeld auf den Plätzen 12 und 14. Doch ein 19-jähriger Eidgenosse wuchs über sich hinaus. Mit neuem Schweizer 4000-Meter-Rekord von 4:22,530 Minuten belegte Stefan Küng den dritten Platz in der Qualifikation und konnte gegen den noch ein Jahr jüngeren Alexander Morgan im kleinen Finale um Bronze kämpfen. Der Australier lag in dem Duell auf den ersten 1500 Metern mit teils bis zu acht Zehntelsekunden in Führung, aber Küng hatte seine Kräfte besser eingeteilt und verdiente sich letztlich souverän die Medaille – die erste für die Schweiz seit 2007, als Franco Marvulli und Bruno Risi in Mallorca das Madison gewannen. Die Möglichkeit, eine solch historisches Ergebnis zu erreichen, war zugegebenermaßen auch bedingt durch eine eher schwache Besetzung. Bis auf Titelverteidiger Michael Hepburn war aus den Top6 des Vorjahres niemand am Start. So hatte der Australier, der gestern bereits Gold mit der Mannschaft holte, relativ leichtes Spiel und siegte im Finale locker gegen den Iren Martyn Irvine, der später noch ein weiteres Mal auftrumpfen sollte.

->
Zum Resultat Einzelverfolgung Männer


Medaillenspiegel:
Nur Australien und Deutschland schon mit zweimal Gold


Mannschaftsverfolgung Frauen:
Titelverteidigung und fünfter WM-Titel in sechs Jahren für Großbritannien

Bei den Frauen wurden die Verfolgungs-Rennen in umgekehrter Reihenfolge zu den Männern ausgetragen, zuerst im Einzel, dann mit der Mannschaft. Die frischgebackene Weltmeisterin Sarah Hammer musste heute allerdings zuschauen, weil keine ihrer Landsfrauen mit nach Weißrussland gekommen sind. Bei
Olympia hatte das US-Team immerhin Silber geholt. Die Topfavoriten wären aber ohnehin die Britinnen gewesen, die bei bisher fünf WM-Austragungen bis auf 2010 alle Titel geholt haben und 2012 in London auch Olympiasiegerinnen wurden und in der Qualifikation sofort wieder auf Platz eins fuhren. Dass sie dabei mehr als vier Sekunden über ihrem Weltrekord blieben, lag nicht in erster Linie daran, dass die Stammkräfte Laura Trott und Dani King mit Elinor Barker eine neue dritte Frau an ihrer Seite hatten. Vielmehr gehört die Bahn in Minsk vergleichsweise nicht zu den schnellsten und erlaubte bisher in keinem Wettbewerb absolute Topzeiten. Die Überlegenheit Großbritanniens wurde dennoch deutlich, im Finale wurden die Australierinnen Annette Edmondson, Amy Cure, die beide bei Hammers Einzel-Sieg auf dem Podium standen, und Melissa Hoskins um fast zwei Sekunden geschlagen. Bronze gewann Kanada gegen Polen, die Deutschen Lisa Brennauer, Stephan Pohl und Mike Kröger belegten Platz sechs von zehn.

-> Zum Resultat Mannschaftsverfolgung Frauen

Scratch Männer:
Irvine setzt sich gegen Müller durch – zwei Medaillen an einem Abend für den Iren

Gemeinhin gehören Scratch-Rennen zu den am schwersten vorhersagbaren Wettkämpfen auf der Bahn, was den besonderen Reiz dieser Disziplin ausmacht. 23 Fahrer, darunter die ehemaligen Weltmeister Morgan Kneisky (2009) und Ho Tin Kwok (2011), begaben sich auf die 15 Kilometer lange Strecke. Artyom Zakharov rechnete sich wohl keine Chance aus und griff mit dem Mute der Verzweiflung sofort an. Nach nur fünf gefahrenen Runde erreichte er schon das Ende des Feldes. Der Rundengewinn hielt aber nicht lange, bald wurde der Kasache wieder abgehängt. Eine Vorentscheidung fiel etwa nach der Hälfte der Distanz, als sich elf Fahrer lösten und der Rest, zu dem der Schweizer Tristan Marguet gehörte, keine Rolle mehr spielte. Zehn Runden vor Schluss griff Martyn Irvine an, der erst eine Stunde zuvor die Silbermedaille in der Einzelverfolgung errungen hatte – die erste WM-Medaille eines Iren seit Harry Reynolds' Sprintsieg anno 1896. Nun war der 27-Jährige auf dem Weg zu einem noch größeren Erfolg. Der Österreicher Andreas Müller, 2009 einmal Dritter im Scratch, begab sich auf die Verfolgung und schloss auf der vorletzten Runde zu Irvine auf. Der verteidigte bis zum Schluss seine Position auf der Innenbahn und gab Müller so keine Möglichkeit zum überholen. Weit abgehängt von diesem Duo sicherte sich der Australier Luke Davison die letzte Medaille, der deutsche Vertreter Theo Reinhardt wurde Siebter.

->
Zum Resultat Scratch Männer

Teamsprint Männer:
Deutschland feiert fünften Titel nach 1995, 2003, 2010 und 2011

Die letzte Entscheidung des zweiten Tages in Minsk fiel im Teamsprint der Männer, in dem die Deutschen den tags zuvor erfolgreichen Frauen nacheifern wollten. Zudem war Wiedergutmachung zu leisten für 2012, als ein
Wechselfehler die Möglichkeit des dritten Titels hintereinander zunichtemachte. Beinahe wäre der Traum von Gold schon in der Qualifikation verfehlt worden, denn René Enders legte keinen optimalen Start hin. Doch der 20-jährige Neuling Stefan Bötticher und Routinier Maximilian Levy brachten die zweitbeste Zeit ins Ziel, nur sechs Hundertstel vor den Franzosen. Im Finale gegen die Neuseeländer Ethan Mitchell, Sam Webster und Edward Dawkins lief dann alles nach Plan, mit 43,495 Sekunden war man 49 Tausendstel schneller und schaffte den Titelgewinn. Für Bötticher war es die Premiere, für Enders der zweite und für Levy der dritte Sieg im Teamsprint. Julien Palma, 1000-Meter-Weltmeister François Pervis und Michaël D’Almeida holten für Frankreich Bronze, lagen im Rennen um Platz drei 0,007 Sekunden vor den 2012 siegreichen Australiern, die mit Scott Sunderland, Mitchell Bullen und Matthew Glaetzer angetreten waren. Großbritannien fehlte mit Chris Hoy der Motor, der sie zu Olympiasiegern machte. Philip Hindes, Jason Kenny und Ersatzmann Kian Emadi-Coffin kamen über einen blassen sechsten Rang nicht hinaus.

-> Zum Resultat Teamsprint Männer





Bahn-WM: BDR feiert nächstes Teamsprint-Gold, Österreich und die Schweiz erste Medaillen seit Jahren
Bahn-WM: BDR feiert nächstes Teamsprint-Gold, Österreich und die Schweiz erste Medaillen seit Jahren

Zum Seitenanfang von für Bahn-WM: BDR feiert nächstes Teamsprint-Gold, Österreich und die Schweiz erste Medaillen seit Jahren



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live