Vorschau 71. Paris-Nizza

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Autor: Christine Kroth (Cofitine)

Das Rennen Paris-Nizza ist eines der wichtigsten Mehretappenrennen in der Frühphase der Saison. Nach der Tour Down Under ist es das zweite Rennen der WorldTour-Serie 2013.
Das “Rennen zur Sonne”, wie es genannt wird, führt in seiner 71. Austragung über acht Etappen und 1174 km von Houilles, einem Vorort im Nordwesten von Paris, nach Nizza. Ein Prolog-Zeitfahren eröffnet das Rennen, ein Bergzeitfahren zum Col d’Eze schließt es, wie bereits im Vorjahr, ab.

Tines Memories

Traurige Erinnerungen - vor 10 Jahren erlebte das Rennen eines seiner schwärzesten Momente. Am 11.03.03 stürzte der Kasache Andrei Kivilev auf der 2. Etappe von La Clayette nach St. Etienne so schwer, dass er in der folgenden Nacht seinen Verletzungen erlag. Die 3. Etappe am 12.03.03 von Le Puy-en-Valey nach Pont de Gard wurde neutralisiert und zu Ehren des tödlich verunglückten Fahrers gefahren.
Der tragische Tod Kivilevs löste eine Diskussion über die Helmpflicht im Radsport aus.

Die Fahrer

Favoriten

Vorjahressieger Bradley Wiggins (Team Sky) ist in diesem Jahr nicht am Start. Favoriten gibt es dennoch reichlich.
Hier die Übersicht:
- Richie Porte (Team Sky)
- Lieuwe Westra (Vacansoleil DCM) - 2. Platz 2012
- Thomas De Gendt (Vacansoleil DCM)
- Rui Alberto Faria Da Costa (Movistar)
- Maxime Monfort (Radioshack Leopard)
- Tejay Van Garderen (BMC Racing) - 5. Platz 2012
- Jean-Christophe Peraud (Ag2R)
- Nicolas Roche (Team Saxo-Tinkoff)
- Jakob Fuglsang (Astana)
- Simon Spilak (Katusha)- 4. Platz 2012
- Thomas Löfkvist (IAM-Cycling)
- Andrew Talansky (Garmin-Sharp)
- Daniel Navarro (Cofidis)
- Ivan Basso (Cannondale)
- Wilco Kelderman (Blanco Pro Cycling Team)
- Michele Scarponi (Lampre-Merida)
- Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quick Step)

Starter aus Deutschland/Österreich/Schweiz

Die besten Chancen aus deutscher Sicht sollte Andreas Klöden (Radioshack Leopard) haben, obwohl er nicht zu den absoluten Favoriten zu zählen ist. Mit im Team ist noch sein Landsmann Jens Voigt.
Mit Fabian Wegmann und Andreas Klier hat auch Garmin-Sharp zwei deutsche Fahrer im Aufgebot.
Außerdem sind für BMC-Racing Dominik Nerz und für Argos-Shimano Marcel Kittel dabei.

Für die Schweiz gehen Mathias Frank und Steve Morabito für das Team BMC-Racing ins Rennen. Außerdem Michael Albasini vom Team Orica-Greenedge und Gregory Rast für Radioshack Leopard.
Mit einer Wildcard am Start ist das Schweizer Team IAM Cycling. Im Aufgebot stehen die Schweizer Martin Elmiger und Johann Tschopp sowie als einziger Starter aus Österreich Stefan Denifl.

-> Zur vollständigen Startliste

Die Etappen im Einzelnen

03.03. Prolog: Houilles (2,9 km)

04.03. Etappe 1: Saint-Germain-en-Laye - Nemours (195,0 km)

05.03. Etappe 2: Vimory - Cérilly (200,5 km)

06.03. Etappe 3: Châtel-Guyon - Brioude (170,5 km)

07.03. Etappe 4: Brioude - Saint-Vallier (199,5 km)

08.03. Etappe 5: Châteauneuf-du-Pape - La Montagne de Lure (176,0 km)

09.03. Etappe 6: Manosque - Nice (220,0 km)

10.03. Etappe 7 (EZF): Nice, Col d’Èze (9,6 km)
Gesamtdistanz: 1174,0 km

Flachetappe |

Mittelgebirge |

Hochgebirge |

Zeitfahren | ! Bergankunft

Prolog

Sonntag, 03.03.13
Houilles - Houilles (EZF)
2,9 km

Start 1. Fahrer: 13.45 Uhr
Ziel 1. Fahrer: 13.48 Uhr

Start letzter Fahrer: 16.40 Uhr
Ziel letzter Fahrer: 16.43 Uhr

Paris - Nizza startet mit einem 2,9 km langen Prolog in Houilles. Der Parcours ist flach, aber winklig. Die letzten 500 Meter führen aber komplett geradeaus.

1. Etappe

Montag, 04.03.13
Saint-Germain-en-Laye - Nemours
195,0 km

Start - fictif: 11.10 Uhr
Start - réel: 11.25 Uhr
Ziel: 11.45 - 16.10 Uhr

Die 1. Etappe, die über 195 km von Saint-Germain-en-Laye nach Nemours führt, weist keine allzu großen Schwierigkeiten auf. Das Profil ist flach, nur in der ersten Hälfte der Etappe etwas wellig.
80 km vor dem Ziel wird die erste Sprintwertung ausgefahren. Die einzige Bergwertung, 4. Kategorie (0,5 km, 4,2%), folgt wenig später 75,5 km vor dem Ziel.
Die zweite Sprintwertung wird dann 33 km vor dem Ziel ausgefahren, ehe es leicht abschüssig Richtung Ziel und dann auf die flache Zielgerade geht.

2. Etappe

Dienstag, 05.03.13
Vimory - Cérilly
200,5 km

Start - fictif: 11.05 Uhr
Start - réel: 11.10 Uhr
Ziel: 15.43 - 16.10 Uhr

Auch die zweite Etappe, die über 200,5 km von Vimory nach Cérilly führt, ist fast durchgehend flach, nur zum Ende und zum Ziel wird es leicht wellig. Eine Bergwertung gibt es auf dieser Etappe nicht.
Nach 15,5 km wird die erste Sprintwertung ausgefahren. Eine zweite Sprintwertung gibt es 18 km vor dem Ziel. Die Anfahrt dorthin ist ganz leicht ansteigend und gleichbedeutend mit der ersten Zielpassage. Die folgende Runde ist einmal zu bewältigen. Die Zielgerade ist somit ebenfalls leicht ansteigend.

3. Etappe

Mittwoch, 06.03.13
Châtel-Guyon - Brioude
170,5 km

Start - fictif: 11.40 Uhr
Start - réel: 11.55 Uhr
Ziel: 15.47 - 16.11 Uhr

Die 3. Etappe, die über 170,5 km von Châtel-Guyon nach Brioude führt, weist ein schwierigeres Profil auf als die Etappen zuvor.
Direkt nach dem Start gibt es einen kleinen Anstieg, danach eine kleine Abfahrt, ehe es relativ flach weitergeht zur ersten Sprintwertung nach 34 km. Nur leicht wellig geht es weiter zur Verpflegung, danach zur ersten von drei Bergwertungen. Nach 85,5 km passiert man den Kulminationspunkt des 3,5 km langen und 5% steilen Anstiegs der 3. Kategorie. Nach einer kurzen Abfahrt geht es in die nächste Bergwertung, wieder 3. Kategorie (3,5 km, 3,8%), die 75 km vor dem Ziel passiert wird.
Bis zur zweiten Sprintwertung 28 km vor dem Ziel ist es leicht wellig.
15,5 km vor dem Ziel steht dann die letzte Bergwertung des Tages an. Der Anstieg zur Côte de Mauvagnat ist 2,7 km lang und durchschnittlich 6,7% steil. Nach einer kurzen, steilen Abfahrt geht es Richtung Ziel und auf die minimal ansteigende Zielgerade.

4. Etappe

Donnerstag, 07.03.13
Brioude - Saint-Vallier
199,5 km

Start - fictif: 10.50 Uhr
Start - réel: 11.00 Uhr
Ziel: 15.45 - 16.14 Uhr

Die 4. Etappe, die über 199,5 km von Brioude nach Saint-Vallier führt, ist vom Start weg ansteigend und weist ein sehr unrhythmisches Profil auf. Insgesamt sieben Bergwertungen stehen auf dem Programm. Die erste ist die Côte de Lachaud, ein 4,8 km langer und im Schnitt 5,6% steiler Anstieg, der als Bergwertung der 2. Kategorie klassifiziert ist und bereits nach 11,5 km erreicht wird. Nach einer kurzen Abfahrt geht es gleich in den 6,9 km langen und 4,4% steilen Anstieg zur nächsten Bergwertung der 2. Kategorie, die man nach 27,5 km passiert.
Es geht weiter auf welligem Profil, man passiert die erste Sprintwertung (nach 40,5 km), ehe es zur Verpflegungszone hin etwas mehr abfällt. Doch bereits direkt danach geht es in den nächsten Anstieg zur dritten Bergwertung des Tages (3. Kategorie, 3,4 km lang, 5,1%), die nach 87,5 km erreicht wird. Ohne Abfahrt geht es weiter ansteigend zu nächsten Bergwertung, wieder 3. Kategorie, die 94 km vor dem Ziel passiert wird. Danach folgen nur ganz kurze abschüssige Abschnitte. Weiterhin geht es fast ausschließlich ansteigend weiter zur nächsten Bergwertung der 3. Kategorie, dem Col du Rouvey (2,8 km - 5,6%), die 63,5 km vor dem Ziel erreicht wird.
Erst jetzt geht es in eine lange Abfahrt, in deren Verlauf 42,5 km vor dem Ziel die zweite Sprintwertung ausgefahren wird. Auch danach geht es abschüssig weiter, ehe es in die vorletzte Bergwertung, 2. Kategorie geht. Der Anstieg zur Côte de Talencieux ist 2,9 km lang und im Schnitt 8,1% steil. Der Kulminationspunkt liegt 23 km vor dem Ziel.
Nach einer kurzen Abfahrt geht es in den Anstieg zur letzten Bergwertung des Tages, wieder 2. Kategorie. Die Côte de la Sizeranne ist 2,9 km lang und 6,6% im Schnitt steil. Man passiert diese Bergwertung 8,5 km vor dem Ziel. Danach geht es in eine Abfahrt bis 2 km vor dem Ziel, die Zielgerade selbst ist flach.

5. Etappe

Freitag, 08.03.13
Châteauneuf-du-Pape - La Montagne de Lure
176,0 km

Start - fictif: 11.20 Uhr
Start - réel: 11.20 Uhr
Ziel: 15.44 - 16.13 Uhr

Die 5. Etappe führt über 176 km vom Weinort Châteauneuf-du-Pape nördlich von Avignon nach La Montagne de Lure.
Nach flachem Beginn wird nach 47 km die erste von insgesamt sechs Bergwertungen erreicht. Der Anstieg zur Bergwertung der 2. Kategorie ist 10,3 km lang und durchschnittlich 4,3% steil. Nach einer Abfahrt geht es leicht ansteigend zur ersten Springwertung und danach zu einer erneuten Bergwertung der 2. Kategorie (7,1 km lang, 4% steil), die nach 85 km erreicht wird. Weiter geht es ohne Abfahrt zur Verpflegungszone. Das Profil ist nur leicht wellig.
Erst 53 km vor dem Ziel steht die nächste Bergwertung an, 3. Kategorie. Nach einer kurzen Abfahrt folgt gleich die nächste Bergwertung, wieder 3. Kategorie, die man 41,5 km vor dem Ziel erreicht.
Wieder folgt eine Abfahrt, ehe es wieder leicht ansteigt zur zweiten Zwischensprintwertung 27 km vor dem Ziel und dann weiter zur nächsten Bergwertung, wieder 3. Kategorie (2,9 km lang, 4,9%), 24 km vor dem Ziel.
Nach einer kurzen Abfahrt geht es dann in den Schlussanstieg, der als Bergwertung der 1. Kategorie klassifiziert ist. Der rhythmische Anstieg ist 13,8 km lang und im Schnitt 6,6% steil. Die Maximalsteigung von 8,5% ist gleich auf dem ersten Kilometer des Anstiegs zu bewältigen.

6. Etappe

Samstag, 09.03.13
Manosque - Nizza
220,0 km

Start - fictif: 11.20 Uhr
Start - réel: 11.30 Uhr
Ziel: 16.30 - 17.00 Uhr

Die 6. Etappe führt von Manosque in der Provence nach Nizza zum Boulevard des Anglais und ist mit 220 km die längste Etappe der diesjährigen Austragung.
Vom Start weg ist das Profil ansteigend, die erste von fünf Bergwertungen, 3. Kategorie, wird bereits nach 6,5 km passiert. Nach einer Abfahrt geht es weiter auf welligem Profil, es folgen mehrere kürzere Steigungen, die allesamt nicht als Bergwertungen klassifiziert sind.
Nach 76,5 km wird die erste Zwischensprintwertung ausgefahren, wenig später geht es in den 2,2 km langen und im Schnitt 7,8% steilen Anstieg zur Côte des Tuillières (Bergwertung 2. Kategorie), der nach 87,5 km erreicht wird. Dieser Anstieg wird nun innerhalb von vier Wochen bereits im dritten Rennen in Angriff genommen und stand bereits bei der Tour Méditerannéen und bei der Tour du Haut Var auf dem Programm.
Nach einer Abfahrt geht es ansteigend weiter zur Verpflegungszone und dann in einen 1,7 km langen Anstieg zur nächsten Bergwertung der 3. Kategorie, die nach 103 km erreicht wird. 117 km sind es von hier aus noch bis zum Ziel.
81,5 km vor dem Ziel wird dann die Côte de Cabris, ein 7,6 km langer Anstieg (5,8% Durchschnittssteigung), der als Bergwertung der 1. Kategorie klassifiziert ist, in Angriff genommen. Es schließt sich direkt ohne Abfahrt der Anstieg zur nächsten Bergwertung der 1. Kategorie an. Der Kulminationspunkt der 4,3 km langen und durchschnittlich 6,8% steilen Steigung wird 71,5 km vor dem Ziel passiert.
Es geht dann in eine lange Abfahrt, ehe es zur zweiten Sprintwertung 34,5 km vor dem Ziel wieder ansteigt. Das Etappenfinale ist wellig, erst zum Ziel hin wird es flach.
Das Ziel liegt am Boulevard des Anglais in Nizza, die Zielgerade ist flach.

7. Etappe

Sonntag, 10.03.13
Nice - Col d’Eze (EZF)
9,6 km

Start 1. Fahrer: 13.40 Uhr
Ziel 1. Fahrer: ca. 13.54 Uhr

Start letzter Fahrer: 16.25 Uhr
Ziel letzter Fahrer: ca. 16.44 Uhr

Das Finale von Paris - Nizza bildet, wie bereits im Vorjahr, ein Bergzeitfahren von Nizza zum Col d’Eze.
Der Anstieg ist 9,6 km lang und durchschnittlich 4,7% steil, die Maximalsteigung liegt bei 8,5%, befindet sich direkt im unteren Teil. Danach wird es etwas flacher zwischen Kilometer 4 und 5. Die Zwischenzeit wird nach 5,5 km genommen, hier beginnt ein etwas steileres Stück mit 7,7%.
1,6 km vor dem Ziel wird es mit 1,2% fast flach, die 600 Meter zum Ziel und die Zielgerade selbst sind dann flach.