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Pech, Proteste und Entscheidungen: Sauser/Kulhavy im gelben Leadertrikot beim Absa Cape Epic
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21.03.2013

Pech, Proteste und Entscheidungen: Sauser/Kulhavy im gelben Leadertrikot beim Absa Cape Epic

Info: MTB: Absa Cape Epic (Cape Town) 2013
Autor: Thomas Roegner (Veranstalter)



Von Saronsberg nach Wellington: Heiße 120 Kilometer und 2300 Höhenmeter

21.03.2013, Wellington/Südafrika – Heute lief es rund für das Team Burry Stander-Songo, dafür holperte es bei den Konkurrenten. Im Ziel der vierten Etappe des Absa Cape Epic gab es erneut Aufregung und offzielle Proteste von zwei Teams. Die dominierenden Christoph Sauser und Olympiasieger Jaroslav Kulhavy hatten sich von ihren härtesten Konkurrenten abgesetzt und den Etappensieg gesichert. Die beiden Bulls-Teams und Hermida/van Houts (Multivan Merida) lagen mit einigen Minuten Abstand dahinter – aber kamen nahe des Ziels vom Kurs ab und verloren weitere wertvolle Zeit. Nach einem offiziellen Protest bei der Rennleitung – die Fahrer waren den Markierungen vom kommenden Tag gefolgt und konnten so nicht merken, dass sie den Kurs verlassen hatten – gab es eine salomonische Lösung: Die Zeit der drei betroffenen Teams wurde auf zehn Minuten Rückstand plus jeweils eine Sekunde in der Reihenfolge des Zieleinlaufs zu den Führenden festgelegt. Damit wurden ihnen 11 Minuten „erspart“, der offizielle Rückstand im Ziel betrug 21:54 Minuten für Team Bulls 1. Die Tageswertung wurde beibehalten.

Damit sind der Schweizer Sauser und Kulhavy vom Team Burry Stander-Songer Führende der Gesamtwertung mit einer Gesamtzeit von 19:40.04,9 Stunden vor Team Bulls mit Karl Platt (GER) und Urs Huber (SUI) und Team Bulls 2 mit Thomas Dietzsch/Tim Boehme.

„Das ging viel einfacher als gestern, als wir hart attackieren mussten, um überhaupt wegzukommen. Heute hat der Urs (Huber) ein wenig Macho-Games gespielt und wollte mich nicht vorbei lassen. Das hat mich noch zusätzlich motiviert. Auf dem ersten Pass hatten wir dann 10 bis 15 Sekunden Vorsprung, es herrschte leichter Gegenwind. Bulls 1 hatte wohl nicht den Mut, auf das zweite Team zu warten und hat es zunächst alleine versucht. Dann war eine Gruppe hinter uns (Team Merida mit Hermida/van Houts und Platt/Huber) und ich sagte zu Jaro, lass uns unser Tempo fahren. Eigentlich dachte ich, dass sie uns im Flachen einfangen, aber bei der zweiten Verpflegung hatten wir dann über zwei Minuten Vorsprung. Auf dem letzten Pass Bains Kloof hatten wir dann insgesamt über viereinhalb Minuten rausgeholt. Wir fuhren heute immer in unserer Komfortzone“, beschreibt Christoph Sauser den Rennverlauf.

Total eingestaubt, aber sehr happy rollte Manuel Fumic auf das Sportgelände der Schule in Wellington, sein Kollege Marco Fontana legte noch einen Wheelie im Ziel ein. „Das haben wir nicht erwartet, wir dachten dass wir heute wieder Top Ten fahren, aber ein 2. Platz ist sehr überraschend und wir freuen uns total darüber. Wir haben natürlich vom Fehler der anderen profitiert, trotzdem, so ist das Rennen eben, für uns eine Riesensensation. Wir haben uns die Strecke wieder einmal gut eingeteilt und kamen problemlos durch“, so ein entspannter Fumic. Olympia-Bronzemedaillengewinner Fontana sah nicht mehr ganz so frisch aus: „Der Tag war sehr hart und heiß, die Pace am Anfang war gut für uns. Der erste lange Anstieg war ganz schön nervig. Bei den Abfahrten sind wir mitgerollt, da konnten wir nichts aufholen. Der letzte Anstieg der Etappe nach hundert Kilometer hat mich fast gekillt mit seinem losen Untegrund“, so der Italiener vom Team Cannondale Factory Racing.

„Es war nicht unsere Schuld. Es passiert schon manchmal, dass man sich verfährt. Wir kamen die letzte Abfahrt runter, ein Schild war komisch positioniert, aber die Strecke kam mir bekannt vor vom Rennen Grape Escape, und 100 Meter später sahen wir wieder Markierungen vom Cape Epic. Erst als ein Motorrad entgegenkam und uns zurückschickte, merkten wir, dass wir nicht richtig war. Ich bin schon enttäuscht, weil wir hart gekämpft haben heute, und ich hoffe dass die Comissaire die richtige Entscheidung treffen“, so Karl Platt im Ziel. „Wir hätten gerne unsere Minuten zurück, die wir beim Verfahren verloren haben.
Überall waren Pfeile, so wussten wir gar nicht, dass wir uns verfahren haben. Erst als wir auf eine Straße kamen, sind wir umgekehrt, und als wir wieder auf der richtigen Strecke waren, hat gerade ein Marshal den Kurs abgesperrt“, erzählte José Hermida, Multivan Merida.

Zum ersten Mal auf dem Podium einer Etappe stehen die Südfarikaner Philip Buys und Matthys Beukes (Scott Factory Racing), die 19.28,1 Minuten nach den Siegern einrollten. Die Österreicher René Haselbacher und Wolfgang Krenn (Team Asrin RH77) belegten Platz 11 und liegen nun auf Rang 13 der Gesamtwertung. Bei den Masters führt nach einem weiteren Etappensieg der Deutsche Nico Pfitzenmaier mit seinem brasilianischen Partner Abraao Azevedo (Team Bridge). „Das war für mich bis jetzt die schönste Etappe, wir fuhren das erste Mal in unserem Rhythmus von Anfang bis Ende und konten die superschönen Singletracks und Aussichten genießen. Wir wollten nichts riskieren und sind sehr kontrolliert gefahren, vor allem die beiden langen Abfahrten, so Pfitzenmaier, dessen Team nun 42.09 Minuten vor den Zweitplatzierten Bart Brentjens/Rob Sim liegt. Thomas Frischknecht (SUI) kam mit Partner Urs Gerig auf Rang 5 und liegt im Gesamtklassemant der Telkom Business Masters nun auf dem 8. Platz.

Nach dem Ausstieg der favorisierten Frauen Esther Süss und Jane Nuessli (BMCWheeler) dominieren Yolande Speedy (RSA) mit Esther Williamson (GBR) die Frauen-Wertung. Mit ihrem heutigen Sieg liegen sie 2:39.22 Stunden (!) vor den Zweitplatzierten C-Bear-Frauen Sara Mertens (BEL) und Laura Turpijn (NED).

-> Zu den Resultaten

Stefan Sahm, Bulls 3
„Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Zum einen will ich natürlich, dass unsere beiden Teams so wenig Zeit wie möglich aufgebrummt bekommen, für einen Fehler, der eigentlich nicht ihr Fehler ist. Auf der anderen Seite ist die 10-Minuten-Lösung so schwammig, dass ich gar nicht glücklich damit bin. Diese Lösung ist nicht plausibel nachzuvollziehen, meiner Meinung nach sollte es, wenn es geregelt wird, „alles oder nichts“ sein.“

Simon Stiebjahn, Bulls 3
„Ich bin einerseits glücklich, vierter zu sein, andererseits wäre es mir lieber, wenn wir ein paar Plätze hinten wären und Team 1 und 2 weiter vorne. Hoffentlich haben alle morgen noch gute Beine, dann können wir mit allen Bulls-Teams noch mal was rausholen.“

Tim Boehme, Bulls 2
„Sogar das Motorrad mit Kameramann ist falsch abgebogen, wir sind auch da lang, und sahen überall die Markierungen. Wir konnten ja nicht wissen, dass die Pfeile für die Strecke von morgen sind. Dann kam das Motorrad zurück und sagte uns, dass wir nicht auf der richtigen Strecke sind und wir sind umgekehrt.“





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