Euroride: 8. Etappe, Orange - Sisteron, 150 km

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Autor: Gusti Zollinger

Mont Ventoux – die Euroridler kommen!

Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter:
Sonne, Sonne pur, sehr warm um 30 Grad.

Strecke:
Alle Euroridler waren seit Tagen „heiss“, endlich den Veloberg Nummer 1, den Mont Ventoux zu erstürmen. Der Col de Homme Mort und der Col de la Pigière waren dann nach dem obligaten Pastahalt nur noch als Zugabe zu sehen. Das Dessert bildete die 30 km lange Talabfahrt nach Sisteron.

Höhenmeter: 2685

Etappenort:
Der historische Ort Sisteron ist 4000 Jahre alt. Im 16. Jahrhundert entbrannte im Religionskrieg zwischen Protestanten und Katholiken ein Streit um diesen Ort. Am 10. August 1944 haben die Alliierten die Stadt bombardiert, hunderte Sisteroner getötet, sowie Häuser und historisches Mauerwerk zerstört. Diese Wunden sind wieder verheilt und der Ort erstrahlt im neuen Glanz.

Ereignisse:
Schon beim Frühstück war eine leichte Nervosität bei den Velofahrern zu spüren, war die Fahrt auf den Mont Ventoux für einen Grossteil der Gruppe doch das erste Mal.
Gruppe Andi und Andrea startete bereits um 8.30 zur heutigen Etappe. Nach etwa 40 Kilometern Anfahrt durch landschaftlich sehr reizvolles Gebiet war es dann endlich soweit: der Aufstieg zum Mont Ventoux begann. Das Gruppetto löste sich auf und jeder versuchte seinen eigenen Rhythmus zu finden.

Die mit bis zu 12% steilen Passagen waren in der prallen Hitze durchaus eine Herausforderung und auch unterhalb des Gipfels blieb der so berüchtigte Gegenwind am „Wind umbrausten Berg“ aus. Neben der Hitze auf dem langen, Kräfte zehrenden Anstieg gab es noch was, mit was die Velofahrer heute zu kämpfen hatten: ganze Schwärme kleiner Fliegen belästigten sie. Hatte man drei erschlagen, kamen zehn neue...
Etwas kühler wurde es, als am Strassenrand auf den letzten Kilometern noch erhebliche Schneereste auftauchten – der Winter ist hier noch nicht lange vorbei!
Auf 1909 m ü. M. war es dann aber doch deutlich kälter, zumal der Gipfel in schnellem Wechsel mal in Sonne und mal in dicke Wolken gehüllt war und so wurde aus den Rucksäcken vom Unterhemd über Beinlinge bis zu langen Handschuhen alles trockene und wärmende geholt und angezogen.

Bei der grossen Hitze kühlendes Wasser aus dem Begleitfahrzeug und oben trockenen Kleider – vielen Dank Pedro, einfach super!

Die schnellsten Euroridler 2010 auf dem Mont Ventoux waren Brandon und Andreas aus der Gruppe von Hanspeter und bei den Frauen Andrea B. aus der Gruppe von Gusti. Glückwunsch!

Alle, die oben auf dem Gipfel des Mont Ventoux angelangt waren, gratulierten sich gegenseitig zur phantastischen Leistung und dem Wissen, dass man ab heute zu den echten Radfahrerhelden gehört!!!

Ein Espresso oder eine Cola war die Vorbereitung für die Abfahrt. Ein Halt beim Gedenkstein für den bei der Tour de France tödlich verunglückten Tom Simpson ist natürlich Ehrensache, auch das dazugehörige Gruppen-Photo.

In Sault gab es, dann bei wieder weit über 25° traditionsgemäss Cola und Pasta. Rund um Sault duftete es jeweils ganz intensiv nach Lavanedel, riesige Felder überziehen die Landschaft. Via Col de l`homme Mort und den Col Pigiére gelangten wir zur 30 km langen Talabfahrt Richtung Sisteron. Die Abfahrt entlang dem Flüsschen Jabron eröffnete immer wieder neue Ausblicke in eine beeindruckende Berglandschaft.

Morgen steht das 9. Teilstück nach La Mure auf dem Programm. „Nur“ 125 km, laut Gusti eine Überführungsetappe, aber auch da wird wieder einiges im Tross der 10. Euroride von GustiZollinger.ch-Radsportreisen los sein. So steht z. B. der Col du Festre mit 1440 m.ü.M auf dem Programm…

Die täglichen Einträge im Gästebuch motivieren und freuen uns sehr. Wer seine Liebsten noch nicht gegrüsst hat, sollte dies unbedingt in den nächsten Tagen erledigen…Danke bis morgen!