Info: BAHN-WM 2014 (Männer) | BAHN-WM 2014 (Frauen) | Medaillenspiegel Autor: Felix Griep (Werfel)
Cali, 26.02.2014 – In der kolumbianischen Millionenstadt Cali wurde am Mittwoch die Weltmeisterschaft der Bahnradsportler eröffnet, bei der an fünf Wettkampftagen 19 Titel zu vergeben sind. Die ersten gingen an die Belgierin Kelly Druyts, die im Scratch für Abwechslung sorgte, und den australischen Vierer, der seinen Sieg in der Mannschaftsverfolgung wiederholte. Danach waren die Teamsprints an der Reihe, die Deutschland je einmal Gold und Silber brachten. Miriam Welte und Kristina Vogel triumphierten zum dritten Mal in Folge, während René Enders, Robert Förstmann und Maximilian Levy knapp gegen Neuseeland verloren.
Teamsprint Frauen:
Seriensiegerinnen Welte/Vogel werden ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht
Seit dem Jahr 2012, als sie Weltmeisterinnen und Olympiasiegerinnen wurden, sind Miriam Welte und Kristina Vogel das Maß aller Dinge im Teamsprint der Frauen. Vor einem Jahr gelang ihnen bei der WM in Minsk die Titelverteidigung und nun in Cali schon der Hattrick. Die Weltcup-Gesamtsiegerinnen, die im Dezember in Aguascalientes einen neuen Weltrekord aufgestellt hatten, wurde ihrer Favoritenrolle absolut gerecht und gewannen bereits die Qualifikation überlegen in 32,575 Sekunden. Die fast vier Zehntel langsameren Chinesinnen Junhong Lin und Tianshi Zhong waren im Finale noch deutlicher abgeschlagen, als die Deutschen bei 32,440 Sekunden sogar acht Zehntel schneller fuhren. So blieb für China also wieder nur die Silbermedaille, wie auch 2013, als Jinjie Gong und Shuango Guo für das Reich der Mitte angetreten waren. Bronze ging an Jessica Varnish und Rebecca James aus Großbritannien, die sich im kleinen Finale gegen die Russinnen Elena Brezhniva und Anstasiia Voinova durchsetzten.
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Teamsprint Männer:
Neuseeland revanchiert sich an Deutschland für knappe Niederlage aus 2013
Welte/Vogel hatten vorgelegt; René Enders, Robert Förstemann und Maximilian Levy wollten natürlich nach Möglichkeit nachziehen, immerhin waren auch sie Titelverteidiger. Doch die Qualifikation machte keinen besonderen Mut, denn „der erste Lauf ging leider völlig daneben“ wie Kurzzeit-Bundestrainer Detlef Uibel es ohne Beschönigungen in Worte fasste. Wenigstens reichte diese nicht zufriedenstellende Leistung für den zweiten Platz hinter Neuseeland und den Einzug ins Finale. Dort zeigte sich das deutsche Trio schon wesentlich stärker, verbesserte seine Zeit von 43,301 auf 42,885 Sekunden. Aber Ethan Mitchell, Sam Webster und Edward Dawkins waren noch rasanter unterwegs, revanchierten sich mit 45 Tausendsteln Vorsprung für die Niederlage vom Vorjahr, als sie selbst Gold ähnlich knapp verpassten. Seit 2011 traten die Neuseeländer bei Weltmeisterschaften stets in derselben Besetzung zum Teamsprint an und verbesserten sich stets: Auf Platz sechs beim ersten Versuch folgte 2012 Bronze, danach Silber und nun die Krönung mi dem Titelgewinn. Die Franzosen Grégory Baugé, Kévin Sireau und Michaël D’Almeida holten gegen Russland Bronze. Zum dritten Mal in Folge ohne Medaille blieben die Olympiasieger aus Großbritannien, die nicht über Platz fünf hinauskamen.
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Mannschaftsverfolgung Männer:
Australien gewinnt mit Leistungssteigerung im Finale erneut Gold
Ähnlich wie die deutschen Teamsprint-Männer legten die Australier in der Mannschaftsverfolgung keinen optimalen Start. Die Vorjahressieger – eine Bezeichnung, die eigentlich nur auf zwei Fahrer, Glenn O’Shea und Alexander Edmondson, zutraf – kamen in der Qualifikation nur auf Platz zwei, lagen über eine Sekunde hinter Dänemark. Im Finale, als dann auch Zeiten unter der 4-Minuten-Marke gefahren wurden, funktionierte der Vierer mit O’Shea, Edmondson, Mitchell Mulhern und Luke Davison, der Miles Scotson ersetzte, wieder wesentlich besser, wies mit 3:57,907 Minuten Casper Folsach, Lasse Norman Hansen, Rasmus Christian Quaade und Alex Rasmussen (3:59,623) deutlich in die Schranken. Ebenso klar war der Sieg von Neuseeland gegen Russland im Kampf um den dritten Platz. Olivier Beer, Théry Schir, Tom Bohli und Stefan Küng aus der Schweiz wurden Fünfte (4:02,934), direkt gefolgt von den Deutschen Theo Reinhardt, Maximilian Beyer, Nils Schomber und Kersten Thiele (4:04,230) – für beide Teams im Rahmen ihrer Möglichkeiten zufriedenstellende Ergebnisse.
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Scratch Frauen:
Zweifache Weltmeisterin Pawlowska kassiert Niederlage gegen Druyts
Der einzige Einzel-Wettkampf am ersten Tag in Cali war das Scratch der Frauen. Eine Disziplin, in der Katarzyna Pawlowska zuletzt zweimal nacheinander Weltmeisterin wurde. Die Polin war auch nah dran, wie Welte/Vogel einen Hattrick zu schaffen, doch sollte es diesmal nur zu Silber reichen. Im Spurt zum Ende des Rennens über zehn Kilometer hatte die Belgierin Kelly Druyts mehr Reserven. So durfte sich die die Silbermedaillen-Gewinnerin von Melbourne 2012 erstmals WM-Gold umhängen lassen. Bronze erhielt wie vor einem Jahr die Russin Evgenia Romanyuta. Die Deutsche Stephanie Pohl spielte bei der Medaillenvergabe keine Rolle, landete nur auf dem 15. Rang.
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Donnerstag ist der Tag mit den moisten Entscheidungen, gleich fünf Titel werden ausgefahren. Bei den Frauen steht neben der Mannschaftsverfolgung das 500 Meter Zeitfahren auf dem Programm, bei dem Miriam Welte in den letzten drei Jahren immer auf dem Podium stand. Maximilian Levy, Tobias Wächter und Joachim Eilers kämpfen im Keirin um Medaillen, der österreichische Vize-Weltmeister von 2013 Andreas Müller im Scratch. Für Schweizer Edelmetall könnte der Vorjahresdritte Stefan Küng in der Einzelverfolgung sorgen.
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