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Pannen wirbeln Ergebnisse durcheinander beim Absa Cape Epic
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24.03.2014

Pannen wirbeln Ergebnisse durcheinander beim Absa Cape Epic

Info: MTB: Absa Cape Epic 2014
Autor: Thomas Roegner (Veranstalter)



Deutsches Duo Kaufmann/Käß holen Gesamtführung nach erster Etappe – Morgen 101 Kilometer-Etappe beim größten südafrikanischen Mountainbike-Rennen

Kapstadt/Südafrika – Platten, Platten, Platten – und Magen-verstimmungen sorgten für Überraschungen bei der ersten Etappe des südafrikanischen Bike-Rennens Absa Cape Epic nach dem Prolog. Das Duo vom Team Centurion-Vaude, Markus Kaufmann und Jochen Käß, stand ganz oben auf dem Podium. Die beiden Deutschen zogen sich damit auch die begehrten Zebra-Leadertrikots der Gesamtführung über. Favorit Christoph Sauser (SUI) sicherte sich mit Partner Frantisek Rabon (CZE), Meerendal Songo Specialized, im Sprint den zweiten Etappenplatz, und liegt damit auf Rang 3 der Gesamtwertung nach zwei Tagen.
Stark war auch das Schweizer Duo Lukas Flückiger und Martin Fanger unterwegs, die zwei Zehntel nach Sauser/Rabon die Ziellinie überquerten.


Der Favorit Karl Platt (GER) mit Teampartner Urs Huber (SUI) war mit gemischten Gefühlen in die erste Etappe gestartet. Magenprobleme hatten den Schlaf verkürzt, erst nach den ersten Kilometern am Berg wusste der viermalige Cape-Epic-Sieger, dass seine Beine gut waren. Doch dann brach 20 Kilometer vor dem Ziel sein ansonsten sehr starker Teamfahrer Urs Huber ein. “Wir hatten nie überzockt, doch dann hat es bei Urs den Stecker gezogen, die Energie war weg. Ich hoffe, dass er jetzt nichts am Magen bekommt”, sagte Platt im Ziel der harten und durch immer wieder einsetzende Regenfälle anspruchsvollen Etappe.

Markus Kaufmann (GER), Team Centurion Vaude resumierte: “Wir haben nur einmal Luft verloren. Dadurch mussten wir die Führungsgruppe ziehen lassen, konnten aber wieder ranfahren. Es gab heute unglaublich viele Dornen. Wir waren die einzigen ohne Defekte am Schluss, so konnten wir uns absetzen, ohne wirklich attackieren zu müssen. Jochen Käß stürzte, und hatte Knie- und Oberschenkelschmerzen nach dem Zieleinlauf, war aber zuversichtlich für die nächste Etappe.

Christoph Sauser setzt auf die dritte Etappe, die Überführung von Robertson nach Greyton mit 134 Kilometern. “Die Etappe könnte Frantisek und mir liegen, er hat mit seiner Drei-Wochen-Erfahrung von großen Rundfahrten genügend Kondition. Und die Strecken kommen uns mehr entgegen ab morgen.”

Mit 110 Kilometern und 2450 Höhenmetern war die erste eine der härtesten Etappen des diesjährigen Absa Cape Epic. Zwei harte steile Anstiege im Mittelteil und der durch die Feuchtigkeit teils klebrige Untergund hielten die Profis nicht davon ab, mit weit über 20 km/h Schnitt bereits nach rund 4:45 Stunden wieder auf dem Weingut Arabella nahe Robertson einzulaufen.

Robert Mennen (GER) mit Kristian Hynek (CZE), Topeak-Ergon Racing, belegten eine guten 8. Rank vor dem dritten Bulls-Team mit Routinier Stefan Sahm (GER) und Thomas Dietsch (FRA). Die Prolog-Sieger José Hermida und sein holländischer Partner Rudi van Houts (Multivan Merida Biking) im Leadertrikot mussten wegen einer Magenverstimmung des spanischen ehemaligen Weltmeisters zur dritten Verpflegungsstelle umkehren. Dort ließ sich Hermida vom medizinischen Dienst versorgen. Die beiden landeten am Ende auf Platz 86 und haben damit keine Chance mehr, ins Renngeschehen an der Spitze einzugreifen.

Auch bei den Frauen mischte das Pannenpech die Wertung neu. Das führende Team RECM 2 mit Ariane Kleinhans (SUI) und Marathon-Weltmeisterin Annika Langvad (DEN) hatten mehrere Plattfüße und wurde weit nach hinten geworfen. Die Schweizerin Esther Süß und die Britin Sally Bigham, Team Meerendal, nützten ihre Chance und holten sich den Etappensieg in 5:24,31,7 Stunden. Zweite wurden Jennie Stenerhag (SWE) mit Theresa Ralph (RSA), Team Cape Brewing Company. Insgesamt betrug der Rückstand der Leader-Frauen 24 Minuten und 48,9 Sekunden im Ziel. Nun liegen sie im Gesamtklassement auf Platz drei vor Milena Landtwing (SUI) und Hielke Elferink (NED), Team Meerendal Wheeler.

Das ABSA Cape Epic ist bekannt als die “Tour de France der Mountainbiker” und fand erstmals 2003 statt. Zweierteams treten in den Kategorien Männer, Frauen, Mixed, Masters und Grandmasters an. Das Rennen startete am 23. März 2014 mit dem Prolog auf der Weinfarm Meerendal außerhalb von Kapstadt. In acht Etappen legen die 1200 Mountainbiker insgesamt 718 Kilometer und 14.850 Höhenmeter zurück, bevor sie am 30. März die Ziellinie im Weingut Lourensford in Somerset West überqueren werden.

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Fahrer-Stimmen

Simon Stiebjahn (GER), Team Bulls 2: Wir sind ganz gut reingekommen, mussten zwei Mal nachpumpen. In der Mitte der Etappe hatte ich leichte Probleme, es ging dann aber wieder. Wir sind auf die Sauser-Gruppe aufgefahren und haben dann einen nach dem anderen aufgesammelt. Leider knapp vierter, aber es war ja wirklich knapp im Sprint.
Das war ein guter Einstand, bestätigt Teampartner Tim Boehme, die letzten 25 Kilometer waren wir eine gute Gruppe. Als wir auf Team Bulls 1 aufliefen und gemerkt haben, dass Urs Probleme hat, haben wir zunächst gewartet, aber Karl sagte wir sollten weiterfahren.

Robert Mennen (GER), Topeak-Ergon Racing: Am Ende der letzten Abfahrt hat es uns erwischt. Wir hatten eine Lücke zu Vaude und Bulls rausgefahren, sind zusammen mit Songo weg, es sah nicht so schlecht aus. Doch anscheinend waren Dornen auf dem Weg, denn Sauser hatte Platten, Krystian hatte gleichzeitig einen Platten. Die Milch hat nicht gedichtet, wir haben zwei Kartuschen reingeschossen, mussten dann aber doch noch einen Schlauch montieren. Kurz vor dem Ziel ging dann noch der Schlauch kaputt. Das war ein wenig schade, denn die Beine waren gut. Es lief gut für uns, die anderen waren alle ein bisschen fertig. Hoffen wir mal dass es morgen vom Material her besser geht.

Christoph Sauser (SUI), Meerendal Songo Specialized: Ich hatte wirklich ein wenig Befürchtungen vor dem Start wegen der drei harten steilen Anstiege. Frantisek (Rabon) kennt so etwas noch nicht, und selbst als starker Straßenfahrer kann er das innerhalb von sechs Monaten nicht lernen. Als wir am ersten Anstieg zurückfielen, dachte ich, gut das war es jetzt, wir können das Epic mehr oder weniger abschreiben. Nach zwei Stunden hatte sich Frantisek warmgefahren und wir waren wieder im Spiel. Nach der zweiten Verpflegung sind wir dann mit den Topeak-Jungs losgezogen und haben Gas gegeben. Dann hatten wir zu gleicher Zeit Platten. Bei mir hatte sich wie im letzten Jahr ein Stein zwischen Laufrad und Strebe verklemmt, das kann die Felge komplett ruinieren. Dann zogen wir noch jede Menge Dornen aus Frantis Reifen und es ging weiter. Ich denke, dass wir jetzt wieder im Favoritenkreis sind, wenn nicht die Favoriten.”

Esther Süß (SUI), Meerendal: Ich bin sehr froh, auf dem Podium ganz oben zu stehen heute. Wir hatten iegentlich viel Spaß heute. Es ist schön, dass bei uns alles geklappt hat, aber bis ins Ziel in Lourensford ist es noch ein weiter Weg. Aber ich bin zuversichtlich und glücklich.



Ausblick auf Etappe 2: ROBERTSON (101km, 1550 Höhenmeter)

Die zweite Etappe beim Absa Cape Epic dreht wieder eine Schleife in den Bergen um Robertson. Nach dem Start auf dem Weingut Arabella wartet der erste Anstieg nach zehn Kilometern. Mehrere Anstiege mit rund zweihundert bis dreihunder Metern Niveau-Unterschied folgen auf zum Teil sehr holprigem, steinigen Untergrund. Auch am Dienstag müssen die 1200 Fahrer wieder mit Regenfällen im südafrikanischen Herbst rechnen, bevor die Front gegen Mittag weiterzieht.





Die Tagessieger Markus Kaufmann und Jochen Käß bei der Zieleinfahrt der 1. Etappe (Foto: Shaun Roy/Cape Epic/SPORTZPICS)
Die Tagessieger Markus Kaufmann und Jochen Käß bei der Zieleinfahrt der 1. Etappe (Foto: Shaun Roy/Cape Epic/SPORTZPICS)

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