Info: Bahnradsport-Europameisterschaft Elite 2014 in Baie-Mahault Autor: Felix Griep (Werfel)
Baie-Mahault, 15.10.2014 – Während die Menschen in Europa vergangene Nacht schliefen, begann im sechs Stunden zurückliegenden Guadeloupe zu abendlicher Ortszeit die karibische Bahnradsport-Europameisterschaft. Am ersten Tag standen nur die Qualifikationen in der Mannschaftsverfolgung auf dem Programm, bescherten Deutschland aber einen erfreulichen Auftakt in die Titelkämpfe. Die Männer fuhren auf Platz zwei, die Frauen wurden Vierte. Auch die Schweizer Männer könnten ein Wörtchen um die Medaillen mitreden.
Mannschaftsverfolgung Frauen:
Deutschland hofft trotz neuem Modus auf kleines Finales
Die Bahn-EM auf der offenen Betonbahn in Baie-Mahault eröffneten die Frauen mit der Qualifikation in der Mannschaftsverfolgung. Schnellste waren wenig überraschend die Britinnen Katie Archibald, Elinor Barker, Joanna Rowsell und Laura Trott. Mit einer Zeit von 4:40,289 Minuten waren die amtierenden Weltmeisterinnen fast vier Sekunden schneller als Russland auf Platz zwei. Hinter Litauen folgte an vierter Position das deutsche Team, bestehend aus Charlotte Becker, Mieke Kröger, Stephanie Pohl und Gudrun Stock. Einen sicheren Einzug in das Rennen um Platz drei bedeutet dies aber nicht, denn im Sommer wurden die Regeln für den Ablauf der Mannschaftsverfolgung revolutioniert. Die Top8 der Qualifikation erreichen die vor den Finals neu eingeschobene „1. Runde“. Die Teams auf den Plätzen eins und vier sowie zwei und drei treten gegeneinander an, der jeweilige Sieger erreicht das Finale. Dass Deutschland sich hier gegen Großbritannien durchsetzen kann, darf niemand erwarten. Unter den restlichen sechs Mannschaften entscheidet die Zeit aus eben dieser ersten Runde, wer um Bronze fahren darf – die Qualifikations-Zeit ist dann nicht mehr von Bedeutung.
-> Zum Resultat Mannschaftsverfolgung Frauen (Stand nach Qualifikation)
Mannschaftsverfolgung Männer:
Hervorragende Final-Chancen für Deutschland
Die großen Zeiten des deutschen Bahnvierers der Männer liegen eine kleine Ewigkeit zurück. Seit der Weltmeisterschaft 2000 und dem Olympiasieg im gleichen Jahr gab es keine internationalen Titel mehr, Silber 2002 war die letzte WM-Medaille. Bei der EM 2012 in Litauen hatte es mit Platz zwei immerhin ein kleines Erfolgserlebnis gegeben, welches sich zwei Jahre später wiederholen könnte. Hennig Bommel, Leon Rohde, Nils Schomber und Kersten Thiele fuhren in der Qualifikation mit 4:13,975 Minuten die zweitschnellste Zeit, nur die Briten Edward Clancy, Jonathan Dibben, Owain Doull und Andrew Tennant waren mit 4:12,022 besser. Gegen die Russen, welche knapp eine Sekunde hinter Deutschland lagen, hat das BDR-Team nun gute Aussichten auf den Finaleinzug. Schwieriger wird das für die Schweizer Olivier Beer, Tom Bohli, Frank Pasche und Loïc Perizzolo, die dem neuen Reglement entsprechend als Quali-Vierte in der 1. Runde gegen Titelverteidiger Großbritannien ranmüssen und dabei klare Außenseiter sind. Ihr Ziel muss es sein, sich mit einer möglichst guten Zeit die Chance auf Bronze zu erhalten.
-> Zum Resultat Mannschaftsverfolgung Männer (Stand nach Qualifikation)
Am Donnerstag gibt es neben den Mannschaftsverfolgungen noch vier weitere Entscheidungen. Gute Goldchancen hat Deutschland im Teamsprint der Männer mit Förstemann, Wächter und Eilers sowie im Teamsprint der Frauen mit Welte und Vogel. Außerdem werden Punkterennen der Frauen und erstmals im Rahmen einer EM Scratch der Männer ausgetragen.
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