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Adventskalender am 2. Dezember: Eine Hommage an Daniel Mangeas
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02.12.2014

Adventskalender am 2. Dezember: Eine Hommage an Daniel Mangeas

Info: Bildergalerie
Autor: Christine Kroth



  02.12.  
Radsport ist ein schnelllebiges Geschäft. Ein Sport, der sich ständig ändert, Namen, Teams, Fahrer, Strecken, Sponsoren. Ein Sport, der immer in Bewegung ist.
Wie wohltuend ist es da, dass es auch im Radsport Dinge gibt, die konstant bleiben, die sich selten ändern. Die uns vertraut sind.
Eine Konstante im Radsport bis zu diesem Sommer war die „Stimme des Radsports“ – Daniel Mangeas. Eine Hommage an einen, ohne den Radsport kaum denkbar ist!



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Vom 1. bis 24. Dezember präsentieren wir Euch täglich einen besonderen Beitrag, um in der an Radrennen etwas ärmeren Adventszeit keine Langeweile aufkommen zu lassen.
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Daniel Mangeas ist die „Stimme des Radsports“. Geboren am 10.04.49 in Mortain in der Normandie, arbeitete er zunächst zehn Jahre lang als Bäcker, ehe er sich entschloss, Journalist zu werden.
Schon mit 16 Jahren hatte er lokale Radrennen kommentiert.
1974 kam er zur Tour de France. Er war der Sprecher der Tour-Karawane. Durch einen Zufall musste er als Sprecher im Ziel in Saint Lary Soulan in den Pyrenäen einspringen, weil der eigentliche Tour-Sprecher, Pierre Chory, auf der Strecke steckengeblieben war. Durch die Erfahrungen bei den Rennen in seiner Heimat war er der perfekte Ersatz.
An diesem 15. Juli 1974 begann für den damals 25-jährigen Mangeas eine Karriere, die so nicht vorhersehbar war. 40 Jahre lang würde er der Sprecher der Tour de France sein. Und nicht nur das. Daniel Mangeas ist viel in Sachen Radsport unterwegs. Neben der Tour de France ist er bei vielen Rennen der ASO in Frankreich und Belgien als Sprecher im Einsatz, ebenso bei nahezu allen Rennen der französischen Rennserie „Coupe de France“ sowie bei vielen anderen französischen Rennen.

Daniel Mangeas hat alle Höhen und Tiefen des Radsports miterlebt. Sein Wissensschatz ist nahezu unerschöpflich. Zu jedem Rennfahrer kennt er eine Geschichte. Mit fast allen Rennfahrern ist er auf Du und Du.
Seine markante Stimme ist unverwechselbar. Seine klare und deutliche Aussprache macht es leicht, ein Rennen auch ohne Bild zu verfolgen. Auch wenn man die französische Sprache nur ansatzweise beherrscht.
Wenn man ein Rennen in Frankreich besucht und diese Stimme hört, fühlt man sich zuhause. Angekommen in der großen Radsportfamilie. Diese Stimme sorgt für einen gewissen Wohlfühlfaktor vor Ort, zieht einen in ihren Bann.
Witze und Scherze sind an der Tagesordnung. Daniel Mangeas richtet sich auch mal nicht nach dem Protokoll, flirtet auch schon mal mit der Dame vom französischen Verband und nennt sie scherzhaft „Liebling“. Journalisten und Fotografen, besonders weibliche, nimmt er gerne mal aufs Korn, lacht, scherzt. Auch ich war schon des Öfteren eines seiner „Opfer“. Und der Schalk blitzt aus seinen Augen, wenn er mit den örtlichen Schönheiten für die Fotografen posieren soll.
Das alles gepaart mit einen Höchstmaß an Professionalität macht Daniel Mangeas zu einem, ohne den Radsport kaum denkbar ist.

2014 beendete er seine „Karriere“ als Sprecher bei der Tour de France.
Vor zehn Jahren wurde er in einem Interview gefragt, ob er einen Wunsch habe. Seine Antwort? Einen Franzosen auf dem Podium der Tour in Paris.
Es sollte noch eine Weile dauern, bis es soweit war. Am 27.07.14, an seinem letzten Tag als Sprecher bei der Tour de France, erfüllte sich der Wunsch von Daniel Mangeas. Mit Jean-Christophe Péraud und Thibaut Pinot standen sogar zwei Franzosen in Paris auf dem Podium.
Ein Abschied, wie man ihn sich für den sympathischen Normannen nicht schöner hätte wünschen können.

Bildergalerie Fotos von Daniel Mangeas bei verschiedensten Rennen

Doch mit dem Abschied bei der Tour de France war für Mangeas noch lange nicht Schluss. Im weiteren Verlauf der Saison war er noch bei vielen Rennen als Sprecher dabei. Ich selbst habe ihn noch bei der Tour de l’Ain und der Tour du Doubs in Aktion erlebt.
Ganz verzichten wird man aber auf diese Stimme nicht müssen. Er wird weiterhin bei nationalen Rennen und den französischen Meisterschaften als Sprecher dabei sein. Ganz in den Ruhestand geht er also nicht. Nur als Sprecher bei Rennen der ASO wird man ihn nicht mehr hören.

Fahrer beenden ihre Karriere, Teams werden aufgelöst, Sponsoren ziehen sich zurück! Schade! Aber keiner wird dem Radsport und insbesondere der Tour so sehr fehlen wie Daniel Mangeas!
Der Tour verliert ihre Stimme!






Daniel Mangeas bei der Tour de l Ain 2014
Daniel Mangeas bei der Tour de l Ain 2014

... mit Stephane Rossetto bei der Tour de l Ain 2013
... mit Stephane Rossetto bei der Tour de l Ain 2013

... mit Tony Martin bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 2011
... mit Tony Martin bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 2011

... mit Jimmy Casper bei Paris-Roubaix 2010
... mit Jimmy Casper bei Paris-Roubaix 2010


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