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Bahnradsport 104. Berliner Sixdays - Einer fehlt - Nachruf auf Otto Ziege |
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| 28.01.2015 | |||||
104. Berliner Sixdays - Einer fehlt - Nachruf auf Otto ZiegeInfo: BildergalerieInfo: Sixdays: Berliner Sechstagerennen 2015 Autor: Adriano Coco Einer fehlt dieses Jahr im Velodrom: Otto Ziege. Er war das Berliner Sechstagerennen. Im November ist die Berliner Radsport-Legende im Alter von 88 Jahren in Berlin gestorben. Magenkrebs. Tags zuvor hatte er im Krankenhaus noch mit seiner Inge auf den 65. Hochzeitstag angestoßen. Ein Nachruf in Bildern von LiVE-Radsport.ch. Seine aktive Karriere begann der Berliner Steppke Otto um 1936. Er trug Brötchen rund um die Charlottenburger Schillerstraße aus, um sich seinen Rennradtraum zu erfüllen. Die Mutter, alleinerziehend mit vier Söhnen war, anfangs überhaupt nicht begeistert von seinem halsbrecherischen Hobby. Doch als Sohnemann die ersten Prämien mit nach Hause brachte, drückte sie ein Auge zu. Die Haushaltskasse litt unter chronischer Magersucht... Otto Zieges größter Erfolg war der Titel des Deutschen Straßenmeisters 1949. Dann lockten die Sixdays. 30 mal trat er an. Wurde unterm Berliner Funkturm und im Sportpalast zum Publikumsliebling. Ein Sechstagerennen gewann er jedoch nie. Viermal schaffte er es auf Platz zwei. Aber er fuhr so beherzt und war dabei die Sympathie pur. So wurde er zum Sieger der Herzen. Die Liebe des Publikums begleitete ihn auch nach dem Umsatteln auf sportlicher Leiter. Bis vor wenigen Jahren (2008) sorgte er bravourös dafür, dass auf dem Steilparkett alles wie am Schnürchen klappte. Generationen von Sixdaysfahrer veehren ihn dafür. Mit Veranstalter Heinz Seesing erweckte er 1997 das Berliner Sechstagerennen aus dem Dornröschen Schlaf zu neuem Leben. Im Velodrom in Prenzl Berg kehrten die Sixdays noch temperamentvoller und stimmungsvoller zurück ins Leben, als sie es jemals vorher waren. Noch temperamentvoller als in den legendären Sportpalast-Zeiten. Auch bei den Dortmunder Sixdays war Otto Ziege viele Jahre sportlicher Leiter. Als Bundestrainer betreute er 1968 bei den Olympischen Spielen in Mexiko die Nationalmannschaft der Straßenfahrer. Viele Jahre war er Präsident des Berliner Radsport-Verbandes; bis zu seinem Tode Ehrenpräsident. Otto Ziege hat sich um den Deutschen Radsport verdient gemacht. Noch emotionaler drückten es "seine" Sixdaysfahrer bei der Siegesfeier 2001 aus. Bis in die frühen Morgenstunden sangen und tanzten sie nach dem harten Finale unermüdlich zu den Worten: "Es gibt nur ein' Otto Ziege, ein' Otto Ziiiege, es gibt nur ein' Otto Ziege..." Ja, sie hatten ins Herz getroffen: Otto Ziege war einmalig. |
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28.01.2015 | ||||
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