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Straßen- und Radcross-Weltmeisterin Ferrand-Prévot holt auch WM-Gold im Cross Country
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05.09.2015

Straßen- und Radcross-Weltmeisterin Ferrand-Prévot holt auch WM-Gold im Cross Country

Info: MTB-WELTMEISTERSCHAFT CROSS COUNTRY 2015 IN VALLNORD
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Vallnord, 05.09.2015 - Am Ende eines überlangen Wettkampfs im Natur- und Freizeitpark Vallnord (Andorra) hat die Französin Pauline Ferrand-Prévot mal wieder Geschichte geschrieben. Die 22-Jährige holte sich WM-Gold im Cross Country-Rennen der Elite und ist damit die erste Frau, die zugleich den WM-Titel auf der Straße, im Radcross und eben im Mountainbiking hält. Ihre historische Leistung zeichnete sich schon in der zweiten von sechs Runden ab, als sie alle ihre Konkurrentinnen abschüttelte und fortan alleine unterwegs war. Silber ging an die frühere Titelträgerin Irina Kalentieva aus Russland (+0:58), Bronze völlig überraschend an die junge Ukrainerin Yana Belomoina (+1:36). Weltcup-Gesamtsiegerin Jolanda Neff aus der Schweiz blieb wider Erwarten chancenlos.


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Was soll man über diese Frau noch sagen? In elf Tagen wird Pauline Ferrand-Prévot gerade mal 23 Jahre alt und hat doch die Geschichte des Radsports bereits neu geschrieben. Straßen-Eliteweltmeisterin 2014, Radcross-Weltmeisterin Anfang 2015 und sieben Monate später Cross Country-Eliteweltmeisterin. Ihre Titel aus dem Junioren- und Nachwuchsbereich muss man schon gar nicht mehr aufzählen, um behaupten zu können, dass auf Generationen hinaus keine Athletin dieses Palmarès wird duplizieren können. Während der laufenden Saison fährt die Allrounderin keineswegs alles in Grund und Boden, sie gewinnt nur hier und da, beteiligt sich an weniger Wettkämpfen als die Spezialistinnen (vor allem trifft dies auf den Bereich Radcross zu), doch wenn es um Titel geht, ist PFP, wie sie von Insidern genannt wird, zu 150% da. Dabei hatte die Mountainbike-Saison 2015 trotz Platz drei in Nove Mesto gar nicht so gut begonnen. Nervenschmerzen im Bein machten eine Operation erforderlich. Doch Platz drei in Mont-Sainte-Anne und ihr Sieg in Windham zuletzt hatten gezeigt, dass die WM keineswegs zu früh kam.

Zu spät kam sie sicherlich für Jolanda Neff, die Siegerin von Nove Mesto, Albstadt und Mont-Sainte-Anne sowie Weltcupgesamtbeste. Die Reserven der ebenfalls erst 22-jährigen Schweizerin, die mit einer Sondergenehmigung bei der Elite starten durfte, erwiesen sich am Ende einer langen Saison als weitgehend verbraucht. Mit ihrem gefürchteten Blitzstart klappte es zwar noch einigermaßen, doch schnell brach Neff ein und musste am Ende einen hart erkämpften neunten Platz als Erfolg feiern. Die beiden schwärzesten Tage des Jahres erlebte sie also genau dort, wo sie sie am wenigsten brauchen konnte: daheim in Lenzerheide und heute bei der Weltmeisterschaft.

Auch wenn Pauline Ferrand-Prévot sich bereits auf der zweiten Runde absetzen konnte und zwei Runden vor Schluss einen Vorsprung von anderthalb Minute ihr Eigen nannte, für Spannung war in La Massana gesorgt: Für Silber und Bronze kamen so einige Frauen infrage - Titelverteidigerin Catharine Pendel (Kanada), die am längsten bei der am Ende siegreichen Französin geblieben war - Rekord-Weltcupgewinnerin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Norwegen), die bärenstarke Elite-Debütantin Yana Belomoina (Ukraine) sowie die früheren Weltmeisterinnen Maja Wloszczowska (Polen) und Irina Kalentieva (Russland). Der stellenweise rutschige, geradezu klebrige Parcours und sein hoher technischer Anspruch trug viel dazu bei, dass es zwischen diesen fünf lange hin und her ging. In der ersten Rennhälfte sah Pendrel wie eine sichere Silber-Kandidatin aus, aber je länger der Wettkampf dauerte - und er dauerte länger, als Frauenrennen gewöhnlich sind -, desto mehr Federn musste sie lassen. Am Ende verlor sie gar den Sprint gegen Dahle-Flesjaa um Platz vier. Yana Belomoina, 22-jährige Nachwuchs-Weltcupgesamtsiegerin von 2012 und 2014, fand hingegen ihren zweiten Atem und hängte Pendrel am letzten langen Anstieg ab. Die meisten Kräfte in der zweiten Rennhälfte konnte die 37-jährige Irina Kalentieva, die Weltmeisterin von 2007 und 2009, mobilisieren, die sich von relativ weit hinten in die Medaillenränge fightete und letztlich ihr WM-Resultat vom Vorjahr noch einmal toppte. Für Maja Wloszczowska wäre wohl mehr drin gewesen als Rang sechs, aber die Titelträgerin von 2010 fiel aufgrund eines technischen Defekts zurück.

Ein Wort noch zu den deutschsprachigen Fahrerinnen: Olympiasiegerin Sabine Spitz finishte noch vor Jolanda Neff und holte für den BDR einen beachtlichen achten Platz heraus. Ihre Landsfrauen Helen Grobert und Adelheid Morath wurden gute Elfte bzw. Dreizehnte. Auch die Schweizerinnen Esther Süss und Nathalie Schneitter schafften es unter die Top20. Die Österreicherinnen Lisa Mitterbauer und Elisabeth Osl landeten auf 24 und 32.

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