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Schweizer Mountainbike-Ass Nino Schurter krönt seine Karriere mit Olympia-Gold
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21.08.2016

Schweizer Mountainbike-Ass Nino Schurter krönt seine Karriere mit Olympia-Gold

Info: OLYMPISCHE SPIELE 2016 IN RIO DE JANEIRO - MOUNTAINBIKE
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Rio de Janeiro, 21.08.2016 - Nach Bronze in Peking und Silber in London hat der Schweizer Mountainbike-Superstar Nino Schurter sich den großen Titel geholt, der in seiner Sammlung noch fehlte: den Titel des Olympiasiegers. In Rio de Janeiro suchte der 30-Jährige auf der vorletzten von sieben Runden die Vorentscheidung und setzte sich von Jaroslav Kulhavy, dem Goldmedaillengewinner von vor vier Jahren, ab. Der Tscheche handelte sich fünfzig Sekunden Rückstand ein und musste diesmal mit Silber vorliebnehmen. Überraschungsmann auf dem Podium war Carlos Coloma Nicolas aus Spanien (+1:23). Mit-Favorit Julien Absalon erwischte einen schlechten Tag, woraufhin Maxime Marotte für Frankreich die Kohlen aus dem Feuer holen musste und einen undankbaren vierten Platz erzielte.


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Peter Sagan nach gutem Start 35ter
Wie üblich war das Cross Country-Rennen der Männer eine der allerletzten Medaillenentscheidungen bei Olympia - und noch vor wenigen Tagen schien sie von einer Absage bedroht. Eine Feuersbrunst, die aus einer angeblich kontrollierten Abfall-Verbrennung entstanden war, raste auf den Parcours zu - wurde dort aber von eben jenem gestoppt, und es mussten weder Veränderungen an der Strecke noch am Zeitplan durchgeführt werden. So gingen heute um 17.30 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit ca. 50 Männer aus 32 Nationen an den Start. Einer von ihnen war der Slowake Peter Sagan - seines Zeichens amtierender Weltmeister auf der Straße. Er hatte auf eine Teilnahme am Road Race verzichtet und sich auf seine MTB-Wurzeln besonnen. Tatsächlich startete Sagan mit viel Verve und ziemlich gut ins Rennen, ein Defekt warf ihn aber früh zurück und am Ende sollte Platz 35 mit einer Runde Rückstand zu Buche stehen.

Absalon von Anfang an nicht vorne dabei
Die eigentlichen Medaillen- und Top10-Kandidaten fanden sich recht bald an der Spitze des Rennens zusammen. Nur Europameister Julien Absalon, der Olympiasieger von Athen und Peking, fehlte, was bereits ein Fingerzeig für den weiteren Verlauf sein sollte. Nachdem Sagan, der Italiener Marco Aurelio Fontana - Bronzemediallengewinner von London - und der überraschend starke Israeli Shlomi Haimy zurückgefallen waren, bildete sich eine Spitzengruppe mit Nino Schurter, Jaroslav Kulhavy, Maxime Marotte, Carlos Coloma und Luca Braidot (Italien), aus der sich die beiden zuerst Genannten sowie der Spanier Coloma weiter absetzen konnten. Auf der dritten von sieben 4,85 Kilometer-Runden erhielt der Wettkampf die Struktur, die er über weite Strecken haben sollte: Vorneweg fuhren Nino Schurter und Jaroslav Kulhavy, die schon in London Gold und Silber unter sich ausgemacht hatten. In gebührendem Abstand folgte ihnen Coloma, zu dem Marotte Anschluss finden konnte. Dahinter etablierte sich mit Mathias Flückiger (Schweiz) und Jhonnatan Botero Villegas (Kolumbien) ein weiteres Duo.

Kulhavy lässt sich eine Runde vor Schluss abhängen
Schurter, zum ersten Mal auf 29-Zöllern unterwegs, wollte es nicht wie vor vier Jahren auf einen Sprint ankommen lassen. Der Bündner suchte am Anstieg auf der vorletzten Runde die Vorentscheidung - und fand sie auch. Er schüttelte Kulhavy ab und gewann schnell an Vorsprung. Zwischen Coloma und Marotte spielte sich Ähnliches ab, allerdings erst eine Runde später. Hatte der Spanier zwischendurch leicht angeschlagen gewirkt, so erwies er sich am Ende als angriffsfreudiger und zäher. Bronze ging damit an Spanien und Blech an Frankreich, das sich freilich nicht unbedingt von Marotte, aber auf jeden Fall von Absalon mehr erwartet hätte. Sichtlich geknickt fuhr der Altmeister noch hinter Braidot, Flückiger und Botero - wie Coloma ein Überraschungsmann unter den Top5 - über die Ziellinie. David Valero (Spanien) und Victor Koretzky (Frankreich) komplettierten die Top10, die Manuel Fumic nicht vergönnt waren. Der Deutsche hatte schon in der ersten Runde einen Kettenriss zu beklagen und holte mit Rang 13 das absolute Maximum heraus. Sein Landsmann Moritz Milatz wurde 28ter. Der Österreicher Alexander Gehbauer kam schwer zu Fall und finishte genauso wenig wie Lars Forster, der dritte Schweizer im Bunde.

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Schurters Karriere erreicht ihren Zenit
Nach Bronze in Peking und Silber in London komplettiert Nino Schurter nicht nur seinen Olympia-Medaillensatz, er erreicht im Alter von 30 Jahren auch den Höhepunkt seiner an Erfolgen zuvor schon reichen Karriere. Fünfmal holte er den WM-Titel (bei der Elite) und viermal den Weltcup-Gesamtsieg; außerdem ist er amtierender Europaspiele-Meister. So paradox es klingt, eigentlich fehlt ihm jetzt nur noch Gold bei der Elite-Europameisterschaft, um wirklich überall in den Statistiken als Sieger geführt zu werden. Drei EM-Titeln im U23-Bereich (2006-2008) folgte bislang nämlich "nur" Silber im Jahr 2013 zu Hause in Bern.





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