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Bruni, Miller, Walker und Hartenstein sorgen bei der Downhill-WM für Überraschungen
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10.09.2017

Bruni, Miller, Walker und Hartenstein sorgen bei der Downhill-WM für Überraschungen

Info: MTB-WELTMEISTERSCHAFT DOWNHILL 2017 IN CAIRNS
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



10.09.2017 - Wer Überraschungen liebt, der war bei der Downhill-WM im australischen Cairns an der richtigen Adresse. Dort gab zwei sehr unerwartete, einen etwas weniger unerwarteten und einen Favoriten-Sieger zu verzeichnen.

Chappaz schafft das Double
Lediglich die Juniorin Melanie Chappaz schaffte es, den Erwartungen gerecht zu werden, und nach dem Gesamtweltcup auch WM-Gold einzufahren. Die 18-jährige Französin verwies die Neuseeländerin Shania Rawson um 2,7 Sekunden auf Platz zwei. Flora Lesoin, ebenfalls aus Frankreich, wurde wie vergangenes Jahr Dritte (+ 6,935). Das Starterfeld war 12 Fahrerinnen groß, deutschsprachige Teilnehmerinnen gab es keine. Als Junioren-Weltmeisterin tritt Chappaz in die Fußtapfen ihrer Landsfrauen Marine Cabirou, Emmeline Ragot und natürlich der berühmten Anne-Caroline Chausson.

-> Zum Resultat Juniorinnen

Walker entthront Iles
Schon bei den Junioren gab es dann eine faustdicke Überraschung. Obwohl er die gesamte Weltcup-Saison dominiert hatte, scheiterte der Kanadier Finnley Iles nicht nur an der Titelverteidigung, mit Platz 10 und zwei Stürzen war er nicht einmal nah dran. Gold ging stattdessen an den Briten Matt Walker, welcher Iles in Fort William die einzige Saisonniederlage zugefügt hatte, dann aber verletzungsbedingt nicht mehr auftrumpfen konnte. Die Silbermedaille sicherte sich sein Landsmann Joe Breeden (+3,448).

Hartenstein sensationell Dritter
Nahezu sensationell der Empfänger der Bronzemedaille: Max Hartenstein stand als erster Deutscher auf dem Downhill-WM-Podium seit 1995, als Marcus Klausmann ebenfalls in der U19-Kategorie Zweiter geworden war. Seine Landsleute Till Ulmschneider und Florain Werres wurden 40ter bzw. 45ter, Simon Maurer finishte nicht. Bester Schweizer war Pascal Reusser auf der 19, zudem belegte Loris Michellod Platz 34. Der einzige Österreicher am Start, Moritz Ribarich, wurde 21ter unter 48 gewerteten Fahrern.

-> Zum Resultat Junioren

Miller Weltmeisterin bei den Frauen
Die Goldmedaille, die Iles nicht liefern konnte, wurde den Kanadiern anschließend völlig überraschend von Miranda Miller beschert. Die 27-Jährige kommt vom Enduro und fuhr 2016 einmal in die Top3 eines Weltcups (Leogang). Heuer wurde sie in Lourdes Sechste, in Vallnord Elfte, in Lenzerheide Zwölfte, in Mont-Sainte-Anne Siebte, ebenso wie im Val di Sole. Dennoch war sie keine, die man für den Titel auf der Rechnung hatte. Miller startete als Achtletzte und verbesserte die Zeit der ebenfalls unerwartet starken Australierin Danielle Beecroft (am Ende Fünfte).

Cappellari beste Schweizerin
Dann kamen Emilie Siegenthaler und Europameisterin Eleonora Farina, auch sie waren nicht schneller. Die Schweizerin erreichte nur Platz 18 von 20 - beste Eidgenössin war daher Carina Cappellari auf 10 -, die Italienerin wurde Vierte. Als dann auch noch Tahnee Seagrave (Großbritannien) stürzte und Lokalmatadorin Tracey Hannah ebenfalls einen schlimmen Fahrfehler produzierte - es fehlten ihr gleichwohl lediglich 1,985 Sekunden auf die Spitzenreiterin -, stand nur noch Gesamtweltcupsiegerin Myriam Nicole oben.

Nicole fehlt eine Zehntel
Der Zeitmessung der Französin funktionierte nicht und sie wurde zunächst als weit abgeschlagen notiert, dann aber stellte sich heraus, dass sie eine nahezu identische Zeit wie Miller verbucht hatte. Dennoch, 97 Millisekunden entschieden zugunsten der Kanadierin. Seit Cindy Devine bei der allerersten Downhill-WM im Jahr 1990 war keine Frau aus ihrem Land mehr ganz oben auf dem Podium gestanden. Miller tritt als Weltmeisterin die Nachfolge von Rachel Atherton an, welche sich am Freitag im Training das Schlüsselbein brach. Nicole und Hannah waren vor einem Jahr ebenfalls Zweite und Dritte geworden.

-> Zum Resultat Frauen Elite

Bruni holt nach 2015 erneut Gold
Der Sieger bei den Männern war beileibe kein Außenseiter, aber auch auf Loic Bruni hätten vorab nicht viele gewettet. Nach einer verletzungsbedingt verkürzten Saison 2016 war er dieses Jahr dreimal aufs fünfköpfige Weltcup-Podium gekommen - in Vallnord, Mont-Sainte-Anne und im Finale von Val di Sole - aber ein Sieg war nicht drin gewesen. Doch der staubige, poröse Parcours von Cairns verzieh eben keinen Fehlern und forderte auch unter den Herren der Schöpfung so manches Opfer.

Vier Australier unter den Top6
Der allererste Starter, Local Hero Samuel Hill, lieferte gleich eine Bestzeit ab, die fast eine Dreiviertelstunde Bestand hatte. Erst sein Landsmann Michael Hannah konnte sie unterbieten und damit die Grundlage zu seiner Silbermedaille legen. Hill sollte letztlich Sechster werden, hinter zwei weiteren "Aussies", Jack Moir und Troy Brosnan. Der Franzose Loic Bruni startete als Sechstletzter und war 0,339 Sekunden schneller als Hannah.

Gwin erstmals auf dem WM-Podium
Von den nun noch folgenden Teilnehmern schaffte es lediglich Aaron Gwin (USA) in die Nähe des Siegers. Der fünffache Gesamtweltcup-Gewinner konnte die Lücke in seinen Palmares also immer noch nicht schließen, aber immerhin fuhr er mit Bronze seine erste WM-Medaille überhaupt ein (+ 1,967). Titelkandidat Greg Minnaar (Südafrika) ereilte bei seiner 20. (!) WM-Teilnahme ein Defekt, Titelverteidiger Danny Hart (Großbritannien) kam über Rang 16 nicht hinaus. So holte Loic Bruni (23), der Junioren-Weltmeister von 2012, sein zweites Regenbogentrikot bei der Elite, zwei Jahre nach seinem ersten, und das im Alter von erst 23. Ebenso wie Miranda Miller fährt er für Specialized.

Trummer bester Deutschsprachiger
66 Fahrer gingen ins Resultat ein, die Starter aus der Schweiz - Noel Niederberger, Jerome Caroli und Janis Lehmann - wurden 33ter, 38ter und 50ter. Jasper Jauch und Joshua Barth holten für Deutschland die Plätze 41 und 49, Johannes Fischbach kam nicht ins Ziel. Der Österreicher David Trummer fuhr als bester Deutschsprachiger auf 31, Landsmann Markus Pekoll kam bei seiner letzten WM auf die 51.

-> Zum Resultat Männer Elite





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