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Die letzte Rundfahrt des Jahres: Rojas Villegas dominiert wieder in seiner Heimat Costa Rica

31.12.2010

Die letzte Rundfahrt des Jahres: Rojas Villegas dominiert wieder in seiner Heimat Costa Rica

Info: Vuelta Internacional a Costa Rica (2.2)
Autor: Felix Griep (Werfel)

31.12.2010 - Die Straßensaison nahm mit dem Erfolg Philippe Gilberts bei der Lombardei-Rundfahrt bereits im Oktober ihr gefühltes Ende. Doch der letzte Sieger eines Straßenrennens im Jahr 2010 ist ein anderer, wesentlich weniger bekannter Fahrer. Der Costa Ricaner Juan Carlos Rojas Villegas, ein ehemaliger Dopingsünder, gewann seine fast zweiwöchige Heimatrundfahrt mit einer überragenden Leistung.

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Die siebtlängste Rundfahrt des Jahres
Die 46. Austragung der Vuelta Internacional a Costa Rica begann eine Woche vor Heiligabend und endete erst am Mittwoch, dem 29. Dezember. Die Dauer von 13 Tagen mit 12 Etappen und einem Ruhetag macht die Landesrundfahrt des zentralamerikanischen Staates zu einem der längsten Etappenrennen überhaupt nach den dreiwöchigen Giro d'Italia, Tour de France und Vuelta a España. Länger waren 2010 nur noch die Vuelta a Venezuela (13 Etappen) die Vuelta a Colombia (14 Etappen) und die Vuelta a Cuba (15 Etappen).

Ob flach, bergig oder gegen die Uhr - Rojas war eine Klasse für sich
Der König Costa Ricas war in den vergangenen zwei Wochen ohne Frage Juan Carlos Rojas Villegas, der in seiner Heimat der dominierende Fahrer war. Schon auf der dritten Etappe konnte er im Massensprint seinen ersten Sieg feiern, dem noch vier weitere folgen sollten. Am sechsten Tag gab es die erste bergige Etappe der Rundfahrt, auf der sich Rojas - mit einem Soloritt an seinem Geburtstag - den Gesamtsieg sicherte. Der nun 29-Jährige verbuchte über drei Minuten Vorsprung auf die erste Verfolgergruppe, in der sich auch Henry Raabe Mendez befand, der später mit 2:57 Minuten Rückstand Gesamtzweiter werden sollte und somit seinen dritten Gesamtsieg nach 2006 und 2007 verpasste. Gleich am nächsten Tag legte Rojas nach und gewann das elf Kilometer kurze aber leicht ansteigende Zeitfahren. Seine Führung in der Gesamtwertung wackelte nur einmal kurz auf der neunten Etappe über den mit 3296 Metern höchsten Punkt des gesamten Rennens. Knapp drei Minuten büßte Rojas auf den Sieger Raabe ein, hatte aber noch genug Polster von seinen vorherigen Erfolgen. Mit Siegen auf den letzten beiden Etappen machte er den Triumph dann perfekt. Zunächst gewann er das zweite Zeitfahren über 33 Kilometer und zum Abschluss die Ankunft in Costa Ricas Hauptstadt San José im Zweiersprint gegen den unterlegenen Raabe.

-> Zu allen Resultaten der Vuelta Internacional a Costa Rica

Rojas so gut wie kein anderer in diesem Jahr, aber mit Doping-Vergangenheit
Gesamtsieg und fünf gewonnene Etappen - niemand war im Jahr 2010 bei einer Rundfahrt so erfolgreich wie Juan Carlos Rojas. Dem US-Talent Taylor Phinney bei der Olympia's Tour und dem Deutschen Sebastian Forke beim polnischen Rennen Dookola Mazowska gelangen neben dem Gewinn der ganzen Rundfahrt je vier Tagessiege. Auf fünf Etappenerfolge bei einer Rundfahrt brachten es André Greipel bei der Tour of Turkey und Mark Cavendish bei der Tour de France. Der Gesamtsieg war für die beiden Sprinter aber außer Reichweite. Kenny Van Hummel war bei der Tour of Hainan sogar fünf Mal in Folge Erster, ein Sieg wurde dem Niederländer aber wegen einer Zeitstrafe aberkannt. Doch für Rojas ist es nicht wichtig, diese großen Namen "geschlagen" zu haben, er freut sich, überhaupt noch einmal die Chance gehabt zu haben seine Heimatrundfahrt zu gewinnen. Im Jahr 2005 hatte er sie schon einmal gewonnen, damals mit einem Etappensieg weniger. 2006 folgte der Gesamtsieg bei der Vuelta a Guatemala und 2007 wurde er Meister seines Landes. Doch wenig später sperrte ihn die UCI für zwei Jahre, ein Dopingtest war positiv auf das Mittel Phentermin, ein Psychostimulans. Ende 2009 feierte Rojas ein starkes Comeback, gewann die Rundfahrt durch Guatemala zum zweiten Mal und wurde Vierter der Vuelta a Costa Rica.