Info: MTB-WELTMEISTERSCHAFT 2011 IN CHAMPERY | Medaillenspiegel Autor: Felix Griep (Werfel)
Champéry, 03.09.2011 - Am Samstag wurden bei der Mountainbike-Weltmeisterschaft in Champéry die letzten Titel im Cross Country ausgefahren. Nach seinem überlegenen Gewinn des Weltcups war der Tscheche Jaroslav Kulhavy abermals nicht zu schlagen. Der Schweizer Nino Schurter beendete ein starkes Rennen als Zweiter. Gold für die Gastgebernation hatte am Freitag bei der U23-Fahrer Thomas Litscher geholt. Neue Weltmeisterin ist Catharine Pendrel aus Kanada.
Insgesamt drei Titel für Frankreich im Cross Country
Die MTB-WM begann am Mittwoch im Cross Country mit dem Sieg der Schweizer Juniorin Linda Indergand und der französischen Staffel. Zwei am Team-Wettkampf beteiligten Franzosen gelang es am folgenden Tag, eine weitere Goldmedaille zu holen, diesmal als Solisten. Im Rennen der Junioren konnte sich Victor Koretzky schon nach kurzer Zeit von der Konkurrenz absetzen und fuhr mit gut einer Minute Vorsprung ungefährdet den Sieg ein. Der Neuseeländer Anton Cooper kam mit der schnellsten Schlussrunde noch auf den zweiten Platz, den er sich im Duell mit Andrey Fonseca aus Costa Rica sichern konnte. Auf Platz fünf kam der beste Fahrer der Gastgeber ins Ziel, Dominic Zumstein. Im Anschluss sorgte Julie Bresset für noch mehr Jubel im französischen Lager, wurde überlegen Weltmeisterin der U23, eineinhalb Minuten vor der Britin Annie Last, die wie im Vorjahr nur Silber gewann. Pauline Ferrand-Prévot rundete den französischen Erfolg als Dritte ab. Mehr als fünf Minuten hinter ihrer Landsfrau beendete die Junioren-Weltmeisterin der letzten beiden Jahre und aktuelle Gesamtsiegerin des U23-Weltcups das Rennen. Platz vier ging mit weiterem großen Abstand an die Deutsche Helen Grobert.
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Schweizer Thomas Litscher fährt zu U23-Gold
Nur ein Wettkampf fand am Freitag statt: das Rennen der männlichen U23, in dem Thomas Litscher der Schweiz einen weiteren Heimsieg bescherte. Von Beginn an setzte sich der Junioren-Weltmeister von 2007, der bei der U23 aus den letzten Jahren schon Bronze- und Silbermedaillen vorweisen kann, an die Spitze. Der amtierende Europameister und Weltcup-Gesamtsieger Gerhard Kerschbaumer konnte Litschers Hinterrad anfangs noch halten, seinem Tempo dann aber doch nicht mehr folgen. Mit 22 Jahren gehört Litscher schon zu den Ältesten in der Nachwuchsklasse und fuhr in dieser Weltcup-Saison regelmäßig bei der Elite mit, wo er in der Gesamtwertung sogar unter die ersten 15 kam. Nach 31,8 Kilometern hatte er einen Vorsprung von 1:42 Minute auf den Polen Marek Konwa vorzuweisen, Platz drei belegte der Niederländer Henk Jaap Moorlag. Im Schatten ihres siegreichen Landsmannes beendeten Matthias Stirnemann und Reto Indergand, der Bruder der Junioren-Weltmeisterin, das Rennen als guter Vierter und Fünfter.
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Wloszczowska verliert Titel nach Defekt an Pendrel
Der Samstag gehörte dann der Elite und zuerst waren die Frauen an der Reihe. Die Weltcup-Beste der Saison stand nicht am Start - Julie Bresset fuhr ja bei der U23 und war dort siegreich. Als Titelverteidigerin startete Maja Wloszczowska und war auch nahe dran, dieser Bezeichnung gerecht zu werden. Die Polin fuhr gemeinsam mit der Weltcup-Zweiten Catharine Pendrel aus Kanada auf der Einführungsrunde und der ersten von sechs vollen Runden dem restlichen Feld davon, wurde dann aber von einem Platten aus allen Träumen gerissen und fiel über eine Minute zurück auf Platz sieben. Sie bot dennoch eine kämpferische Leistung, fuhr Bestzeiten auf den letzten drei Runden, womit sie sich noch auf den zweiten Platz vorschob - allein zum Titel reichte es nicht mehr. Pendrel, die in den letzten Jahren mehrfach knapp eine Medaille verpasste, zog sicher bis ins Ziel durch, wo sie noch einen Vorsprung von 28 Sekunden hatte. Aufs Podium schaffte es als Dritte zudem die Italienerin Eva Lechner. Platz fünf gab es für die Schweizerin Nathalie Schneitter. Die beste Deutsche Sabine Spitze lag nach zwei Runden auch gut im Rennen, musste aber am Ende froh sein, nach einem Sturz überhaupt ins Ziel zu kommen, wo sie 17. wurde.
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Kulhavy lässt drei frühere Weltmeister hinter sich
Nach den Frauen starteten die Männer auf ihre 36,6 Kilometer. Champion konnte nur einer werden: Jaroslav Kulhavy. Der Tscheche wurde seiner Favoritenrolle gerecht und krönte eine fantastische Saison, in der ihm bei sieben Weltcup-Events fünf Siege gelangen. Bis zur Hälfte des Rennens lag ein Quartett an der Spitze, in dem sich Kulhavy von früheren Weltmeistern umgeben sah. Der Spanier José Antonio Hermida wollte seinen Titel aus 2010 verteidigen, der Schweizer Nino Schurter nach 2009 ein weiteres Mal triumphieren und Julien Absalon an alte Glanzzeiten anknüpfen. Von 2004 bis 2007 war der Franzose unschlagbar, verlor aber den Kontakt zur Spitze wegen einem spektakulären Sturz über eine Wurzel. Hermida hatte ebenfalls Pech, dass ihn ein platter Reifen zurückwarf. Schurter konnte im nun einsetzenden Regen Kulhavy Paroli bieten, bis der Überflieger dieses Jahres eineinhalb Runden vor Schluss attackierte. Stück für Stück wurde Schurter abgehängt, konnte aber 47 Sekunden hinter Kulhavy und fast ebenso weit vor Absalon Silber holen und dies als Erfolg verbuchen. Hermida blieb ein Jahr nach seinem WM-Sieg als Vierter ohne Edelmetall. Für ein in der Breite starkes Ergebnis des Schweizer Teams sorgten Lukas Flückiger, Florian Vogel und Christoph Sauser mit den Plätzen fünf, sechs und acht. Auch der Deutsche Manuel Fumic schaffte es unter die Top10.
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Am Sonntag steht Champéry ganz im Zeichen der Downhill-Rennen. Zudem werden noch die letzten Trial-Wettbewerbe ausgetragen. Titel in dieser Sparte gingen bereits an die Schweizerin Karin Moor und den deutschen Junior Raphael Pils.
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