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WM-Sensationen: zwei fünfte Plätze durch Perchtold und Haller

23.09.2011

WM-Sensationen: zwei fünfte Plätze durch Perchtold und Haller

Info: STRASSEN-WELTMEISTERSCHAFT 2011 IN KOPENHAGEN
Autor: Martin Roseneder

Was für ein Tag für den Österreichischen Radsport-Verband bei den UCI Rad-Weltmeisterschaften in Kopenhagen (DEN): Maturantin Christina Perchtold sprintet im Rennen der Juniorinnen nur kanpp am Podest vorbei auf den fünften Platz, ebenso wie U23-Fahrer Marco Haller im U23-Bewerb.

Im 70 Kilometer langen Straßenrennen der Juniorinnen war die 18-jährige Christina Perchtold, die nächste Woche ihre Vormatura bestreitet, als einzige Österreicherin am Start. "Sie hat die taktische Marschroute perfekt umgesetzt: Da sie Einzelkämpferin war hat sie sich bis zur vorletzten Runde perfekt im Feld geschont. Dann bewegte sie sich immer um Position zwölf. Bis 2,8 Kilometer vor dem Ziel hatten noch zwei Ausreisserinnen einen Vorsprung von 25 Sekunden. Erst bei der 1.000 Meter Marke konnten sie gestellt werden. An der achten Position eröffnete Christina den Sprint und lag 50 Meter vor dem Ziel sogar auf Bronzekurs. Zuletzt sind ihr zwei Konkurrentinnen links vorbeigefahren. Sie hat alles richtig gemacht, hat das Optimum rausgeholt", freute sich Damen-Nationaltrainer Klaus Kabasser.

"Die letzten 1.000 Meter waren wie in Trance"
Sport-BORG-Schülerin Christina Perchtold erzielte heute das beste WM-Resultat einer Juniorin und das zweitbeste Junioren-Ergebnis für den ÖRV überhaupt. 1987 schaffte es Josef Lontscharitsch in Bergamo auf den dritten Platz, ebenso wie Marco Haller 2009 in Moskau. "Ich habe es nicht fassen können im Ziel: Einen fünften Platz als Einzelkämpferin, das ist unglaublich. Wenn ich zurückdenke, kann ich mich an die letzten 1.000 Meter nicht mehr erinnern. Ich habe mich einfach reingehängt und hab alles gegeben. Vor dem Rennen dachte ich mir als gute Sprinterin, von Gold bis zu Platz 40 ist alles möglich", beschreibt Christina, die im steirischen Kuota Speed Kueens-Team fährt, ihre Gefühle.

Marco Haller sprintet auf Rang fünf!
2009 holte der Kärntner Marco Haller bei der Junioren-WM in Moskau seine erste Bronzemedaille. Heute hätte er bei der U23-WM in Kopenhagen nach 168 Kilometern im Massensprint fast seine zweite geholt. Im Zielsprint musste sich der Kärntner den beiden Franzosen Arnaud Demare und Adrien Petit sowie dem Briten Andrew Fenn geschlagen geben. Im Ziel zeigte sich Marco, der noch ein Jahr in der Kategorie U23 vor sich hat, trotzdem fuchsteufelswild: "Der Deutsche Selig hat mich um meine Medaille gebracht. Im Zielsprint legte er mir eine Welle und ich musste zum Treten aufhören. Das hat mir Bronze gekostet."

Die ersten Emotionen nach dem Zieleinlauf gingen hoch. Nationaltrainer Franz Hartl relativierte: "Marco ist unser künftiger Paradesprinter. Und gerade solche Emotionen - er wollte unbedingt eine Medaille, vor allem auch wegen der Teamverhandlungen fürs nächste Jahr - gehören bei Sprintern dazu. Hier gilt: alles oder nichts. Unabhängig davon war es heute ein traumhafter Tag für uns. Und dass Marco eine Zukunft vor sich hat, bewies er zuletzt auch bei der Tour de l'Avenir." Großartig in Szene setzten sich heute auch Georg Preidler und Matthias Brändle, der in der letzten Runde in einer Fluchtgruppe vertreten war. Aber wie erwartet kam es schließlich zum Massensprint.

Morgen Junioren und Elite-Frauen im Einsatz
Am Samstag finden die Straßenrennen der Junioren und Elite-Frauen statt. Bei den Junioren wird Daniel Biedermann, der Chancen auf ein Spitzenergebnis hat, von Tobias Derler, Daniel Paulus und Dennis Paulus unterstützt. Im anschließenden Frauen-Rennen starten Andrea Graus, Jacqueline Hahn und Daniela Pintarelli.