<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Adventskalender 2011
Mark Cavendish - der Weltmeister und beste Sprinter des Jahres 2011
Suchen Adventskalender 2011 Forum  Adventskalender 2011 Forum  Adventskalender 2011
22.12.2011

Mark Cavendish - der Weltmeister und beste Sprinter des Jahres 2011

Info: Alle Artikel im Adventskalender 2011
Autor: Felix Griep (Werfel)



Einen unserer letzten Beiträge des Adventskalenders wollen wir dem Mann widmen, der 2011 seinen Status als bester Sprinter der Welt untermauerte und sich mit zwei besonderen Trikots schmückte. Erstmals fuhr der 26-jährige Brite in grün in Paris ein und schlüpfte später in Kopenhagen ins maillot arc-en-ciel. Seinen Platz in den Geschichtsbüchern hat Mark Cavendish auf alle Fälle sicher.


Cyclistmas bei LiVE-Radsport.com
Der Radsport-Adventskalender
Jeden Tag eine neue, kleine Überraschung...


Die Jahre vor 2011
Die ersten erfolgreichen Pedalumdrehungen seiner Karriere machte Mark Cavendish, der am 21. Mai 1985 auf der Isle of Man (einer Insel in der Irischen See zwischen dem Vereinigten Königreich und England) geboren wurde, wie nicht wenige Briten auf der Bahn. 2005 holte er mit Robert Hayles sogar WM-Gold im Madison. Drei Jahre nach diesem frühen Erfolg in Los Angeles wiederholte er ihn in Manchester mit Bradley Wiggins, doch blieb das eine Ausnahme, denn Cavendishs Straßenkarriere hatte da schon ordentlich Fahrt aufgenommen. Seine Anfänge machte er beim Team Sparkasse mit Etappenerfolgen bei Rennen wie der Tour de Berlin und Thüringen-Rundfahrt. 2006 wechselte der talentierte Nachwuchsfahrer als Stagiaire zu T-Mobile und blieb dort solange, bis das Team Ende 2011, nun HTC-Highroad heißend, aufgelöst wurde. Zu Beginn seiner ersten vollständigen Saison gewann er gleich den Scheldeprijs und zehn weitere Rennen, was ihm auf Anhieb zu einem der erfolgreichsten Sprinter machte. 2008 legte er 17 Siege nach, darunter die ersten bei Grands Tours: zwei beim Giro d’Italia und vier bei der Tour de France. In der Folgesaison verbesserte er diese Bilanz nochmals, gewann stolze 23 Rennen, drei Abschnitte beim Giro und gar sechs bei der Tour. Nicht zu vergessen der Triumph bei seiner ersten Teilnahme an Mailand-Sanremo, wo er sich vor dem Cervélo-Duo Heinrich Haussler/Thor Hushovd durchsetzte. Seine Bilanz 2010 fiel im Vergleich mager aus, da gelangen ihm nur elf Siege. Mit fünf Tour-Etappen und drei bei der Vuelta a España stimmte aber immerhin die Qualität.

Über Grün zum Regenbogen
Zwei große Ziele hatte sich Cavendish für das Jahr 2011 gesetzt: Trotz schon 15 Etappen hatte er bei der Tour de France noch nie das Grüne Trikot gewonnen und auf dem sprinterfreundlichen Kurs in Kopenhagen winkte die Chance auf den WM-Titel. Im Verlauf seiner Vorbereitung auf die Frankreich-Rundfahrt gewann Cavendish eine Etappe bei der Tour of Oman, zum dritten Mal den Scheldeprijs und zwei Teilstücke des Giro, den er danach vor den großen Bergen beendete. Bei Mailand-Sanremo konnte er nicht brillieren, wurde wie viele andere Sprinter schon weit vor dem Finale abgehängt. Im Juni wurde Cavendish zum Member of the Order of the British Empire ernannt, eine Ehre, die nur wenigen ausgewählten Sportlern zuteilwird und seine Bedeutung für Großbritannien widerspiegelt. Bei der Tour zeigte der frischgebackene MBE eine eindrückliche Vorstellung, die nach fünf gewonnen Etappen tatsächlich im Grünen Trikot endete und so eine Lücke in seinen Palmarès schloss. Danach ließ es Cavendish ruhiger angehen, fuhr nur noch das London Surrey Cycle Classic, welches er natürlich gewann, ein paar Tage bei der Vuelta, die er auf Etappe vier entkräftet verließ, und die Tour of Britain, von der er zwei Tagessiege mitnahm. Es folgte am 25. September die Weltmeisterschaft in Kopenhagen, wo der Topsprinter und sein britisches Team in Bestform waren und das Rennen kontrollierten. Der Favorit holte seinen 13. Saisonsieg, das Regenbogentrikot und vollendete ein rundum erfolgreiches Jahr 2011.

Seine wenigen Niederlagen
Es hätte in diesem Jahr durchaus noch mehr Cavendish-Siege geben können, aber auch dem besten Sprinter kann es passieren, mal nur als Zweiter ins Ziel zu kommen. Bei Cavendish geschah dies 2011 aber nur sehr, sehr selten, genauer gesagt viermal. Nachdem er bei Tour Down Under und Tour of Qatar nur durch Stürze auffiel, sprintete Cavendish Mitte Februar bei der Tour of Oman erstmals richtig mit. Auf der 1. Etappe im Sultanat auf der Arabischen Halbinsel wurde er nur hauchdünn von Theo Bos geschlagen. Dass er die Rundfahrt nicht ohne Erfolg verließ, dafür sorgte Cavendish am letzten Tag, als er sich vor Denis Galimzyanov durchsetzte, dem er einige Wochen später auch beim Scheldeprijs das Nachsehen gab. Die Italien-Rundfahrt begann für Cavendish mit einer Niederlage auf der 2. Etappe, wo Alessandro Petacchi schneller war. Den Protesten, der Italiener habe eine irreguläre Fahrlinie gewählt und Cavendish behindert, gab die Jury nicht nach. Bei Cavendishs folgenden Siegen hatte dann aber Petacchi jeweils als Dritter das Nachsehen. Ein ebenso ärgerlicher zweiter Platz dürfte für den Briten jener auf der 10. Etappe der Tour gewesen sein, weil diese ausgerechnet André Greipel gewann, mit dem ihn eine besondere Rivalität verbindet. Der zweite Platz auf der 5. Etappe der Tour of Britain war dagegen sogar gewollt, denn Cavendish überließ seinem Teamkollegen Mark Renshaw den Sieg. Auf der ersten und letzten Etappe der Rundfahrt war dafür Cavendish Erster bei den Doppelsiegen dieses erfolgreichen Gespanns.

2012 eine Marke wie Boonen 2006?
In der nächsten Saison wird man das Regenbogentrikot wohl so oft in Aktion erleben wie schon länger nicht mehr. Cavendish könnte in der Tat einer der erfolgreichsten Weltmeister seit vielen Jahren werden. Thor Hushovd, der Champion von Geelong 2010, kam auf vier Siege (1x Tour de Suisse, 2x Tour de France, 1x Tour of Britain), ehe er das Regenbogentrikot wieder abgeben musste. 2009 in Mendrisio wurde Cadel Evans Weltmeister, der zuvor schon unter fast chronischer Sieglosigkeit litt. So waren seine zwei Siege im folgenden Jahr dann doch eine gute Ausbeute, zumal der Flèche Wallonne und die strade bianche-Etappe beim Giro große Rennen waren. Sein Vorgänger Alessandro Ballan, der 2008 in Varese einen Heimsieg feierte, konnte in seiner Amtszeit als Weltmeister nur bei der Polen-Rundfahrt, bei der er eine Etappe und die Gesamtwertung gewann, richtig überzeugen. Zuvor trug Paolo Bettini gleich zwei Jahre lang das Regenbogentrikot, holte es sich 2006 in Salzburg und verteidigte es in Stuttgart. In diesen zwei Jahren gewann Bettini noch acht weitere Rennen, darunter den Giro di Lombardia direkt nach seinem ersten Titel und drei Etappen bei zwei Vuelta-Starts. Der letzte Weltmeister, der nach seinem Titel-Gewinn richtig groß zuschlug, war Tom Boonen. 2005 war der Belgier auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn, gewann Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix und die WM in Madrid. 2006 ließ er 21 Siege folgen, darunter abermals die Ronde. Ob Cavendish eine solche Marke auch erreichen wird? Ein Sieg allein dürfte dem Neuzugang beim Team Sky aber wohl wichtiger sein als alle anderen: Cavendish will 2012 in London Olympiasieger werden.





Adventskalender am 22. Dezember: Mark Cavendish - der Weltmeister und beste Sprinter des Jahres 2011
Adventskalender am 22. Dezember: Mark Cavendish - der Weltmeister und beste Sprinter des Jahres 2011

Zum Seitenanfang von für Mark Cavendish - der Weltmeister und beste Sprinter des Jahres 2011



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live