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Gerrans und Spratt holen Titel für GreenEdge bei den australischen Meisterschaften

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08.01.2012

Gerrans und Spratt holen Titel für GreenEdge bei den australischen Meisterschaften

Info: Nationale Meisterschaften 2012: Australien - Straßenrennen
Autor: Felix Griep (Werfel)

Buninyong, 08.01.2012 - Das Team GreenEdge ist seiner Favoritenrolle bei den australischen Meisterschaften absolut gerecht geworden und konnte sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen die Titel einfahren. Simon Gerrans setzte sich in einem Dreikampf gegen Matthew Lloyd (Lampre) und Richie Porte (Sky) durch und Amanda Spratt feierte einen Solosieg, zudem wurde Tiffany Cromwell mit 45 Sekunden Rückstand Zweite. Das U23-Rennen gewann Rohan Dennis (Jayco-AIS).

GreenEdge wie erwartet immer Herr der Lage
Die australische Meisterschaft 2012 war die „australischste“ aller Zeiten. Erstmals waren es geschlossene Titelkämpfe, an denen keine ausländischen Fahrer teilnehmen durften und natürlich gab es die Premiere eines australischen ProTeams. GreenEdge Cycling ging mit viel Druck in das 163,2 Kilometer lange Rennen, alles andere als der Titel wäre eine große Enttäuschung gewesen, immerhin befanden sich im Aufgebot mit Jack Bobridge, Matthew Goss und Simon Gerrans alle Medaillengewinner des letzten Jahres. Gleich mit Beginn der ersten von 16 Runden ging GreenEdge gnadenlos in die Offensive, Titelverteidiger Bobridge und Luke Durbridge griffen gemeinsam an. Zwei Runden lang lagen der frühere und der amtierende U23-Zeitfahrweltmeister mit Nathan Haas (Garmin-Cervelo) und einer halben Minute Vorsprung an der Spitze. Nachdem sie eingeholt wurden, ging von Oldie Stuart O’Grady (GreenEdge) die nächste Angriffswelle aus. Mit Will Clarke (Champion System) und Patrick Shaw (Genesys Wealth Advisers) fuhr er bis zur Mitte des Rennens vor dem Feld, dass sich bereits etwas verkleinerte. Goss war einer der Zurückgefallenen und stieg bald darauf aus. Leigh Howard und Durbridge sorgten für die Tempoarbeit im Feld, wo fortwährend attackiert wurde. Es dauerte jedoch etwas, bis sich die nächste Gruppe bildete. Dass jeder Zweite der darin befindlichen acht Fahrer zu GreenEdge gehörte, zeigte, wie sehr die Mannschaft das Geschehen im Griff hatte. Durbridge, Matthew Wilson, Wesley Sulzberger und Cameron Meyer sowie Bernard Sulzberger (Raleigh-GAC), Mark Renshaw (Rabobank) und erneut Clark und Shaw gehörten dem Oktett an.

Gerrans verweist starken Lloyd und Porte auf die Plätze
Meyer, der Zeitfahrmeister von 2011, ruhte sich erst eine Weile am Ende der Gruppe aus, bis er mit seinem Teamkollegen Wilson davonfuhr. Nachdem der letzte Tempomacher seine Arbeit verrichtet hatte, baute Meyer seinen Vorsprung auf vielversprechende zwei Minuten aus, dennoch wagte sich Heinrich Haussler (Garmin-Cervélo) alleine auf die Verfolgung. Was eine grandiose Solofahrt hätte wrrden können, endete für Meyer dummerweise mit einem Hungerast, der all seine Chancen zunichtemachte. In der drittletzten Runde holte Haussler ihn ein und kurz danach war auch das 30 Mann starke Feld wieder dran. Der 38-jährige O’Grady und Mathew Hayman (Sky) attackierten noch einmal, doch zwei Runden vor Schluss waren die verbliebenen Fahrer alle zusammen und das Finale konnte beginnen. Eröffnet wurde es durch Matthew Lloyd (Lampre), der im Anstieg in der ersten Hälfte des Rundkurses, dem Mount Buninyong, mit Gerrans und Richie Porte (Team Sky) losfuhr. Bernard Sulzberger und Portes Teamkollege Christopher Sutton schafften den Anschluss, ehe bei der letzten Zieldurchfahrt erneut alles zusammenlief. In der Schlussrunde setzten sich abermals Lloyd, Gerrans und Porte ab, diesmal endgültig. Porte fiel kurzzeitig etwas zurück, doch der starke Zeitfahrer kam wieder heran. Den Sprint um den nationalen Titel entschied Gerrans klar für sich und belohnte GreenEdge so für den starken Einsatz bei einem sehenswerten Rennen. Gerrans, der als einziger Australier Etappen bei allen drei Grands Tours gewonnen hat, darf nun ein Jahr lang das Meistertrikot tragen, das er sich 2002 schon einmal als U23-Fahrer verdient hatte.

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Gold und Silber für GreenEdges Frauen
Schon am Samstag fuhren die Frauen ihre neue Meisterin aus und auch bei ihnen fiel die Favoritenrolle GreenEdge-AIS zu, das mit Titelverteidigerin Alexis Rhodes und Ozeanienmeisterin Shara Gillow die zwei meistgenannten Sieganwärterinnen in seinen Reihen hatte. GreenEdge hielt das Feld lange zusammen, erst auf der achten von zehn Runden lancierte man einen Angriff, der aber gleich enorme Wirkung hatte. Es war Amanda Spratt, die am Mount Buninyong aus der noch 19 Fahrerinnen zählenden Hauptgruppe davonfuhr und schnell mehr als eine halbe Minute Vorsprung bekam. Fast 30 Kilometer waren es beim Zeitpunkt von Spratts Attacke noch bis ins Ziel, doch die 24-Jährige zog ihre Flucht durch und holte sich mit 45 Sekunden Vorsprung den Titel. Auf der letzten Runde, als der Sieg von Spratt schon so gut wie sicher war, machte sich Rachel Neylan auf die Jagd nach Silber, aber es wurde nur Bronze. Tiffany Cromwell folgte ihr und gewann den Sprint um Platz zwei, was GreenEdge einen Doppelsieg einbrachte. Nach eineinhalb Minuten führte Rhodes den Rest des Hauptfeldes ins Ziel.

-> Zum Resultat der Frauen

U23-Titel geht an Rohan Dennis
Auch im U23-Rennen, das ebenfalls am Samstag stattfand, gab es eine dominante Mannschaft: Jayco-AIS, ein Continental Team, das enge Beziehungen mit GreenEdge pflegt, bestimmte die zwölf Runden, welche der Nachwuchs auf dem Kurs zurücklegen musste. Lange Zeit fuhr eine sechsköpfige Gruppe ohne Jayco-Fahrer an der Spitze, die aber im Feld alles unter Kontrolle hatten. Als die Verfolger das Tempo anzogen, waren eineinhalb Minuten Abstand im Handumdrehen Geschichte und Jayco-AIS attackierte mit Rohan Dennis und Calvin Watson gleich im Doppelpack. Lediglich Eric Sheppard (Plan B Racing) konnte diesem Angriff in der neunten Runde standhalten. Watson verausgabte sich für Dennis und brachte den Vorsprung des Trios auf eine Minute, bis er den Anstrengungen in der letzten Runde Tribut zollen musste. Dennis vollendete die Vorarbeit seines Kollegen, indem er Sheppard im Zielsprint keine Chance ließ und seinen zweiten nationalen Titel nach dem Zeitfahren 2010 holte. Watson schaffte es noch knapp vor dem Feld als Dritter ins Ziel, Vierter wurde mit Jay McCarthy ein weiterer Jayco-Fahrer.

-> Zum Resultat der U23

Die australische Meisterschaftswoche begann bereits am 5. Januar mit den Kriteriums-Meisterschaften. Titelträger der Elite ist Anthony Giacoppo, der vor Mark Renshaw gewann. Bei den Frauen war Alexis Rhodes, bei der U23 Scott Law siegreich. Nun stehen nur noch die Zeitfahren bevor, die am Dienstag ausgetragen werden.