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5. Tag Bahn-WM: Welte und Levy holen Silber, Meares zum Abschluss mit Weltrekord über 500 Meter
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08.04.2012

5. Tag Bahn-WM: Welte und Levy holen Silber, Meares zum Abschluss mit Weltrekord über 500 Meter

Info: BAHN-WM 2012 IN MELBOURNE (Männer) | BAHN-WM 2012 IN MELBOURNE (Frauen)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Melbourne, 08.04.2012 – Ein kompletter Medaillensatz hatte Anna Meares noch nicht ausgereicht und so verabschiedete sich die Australierin von der Heim-Weltmeisterschaft in Melbourne mit einem weiteren Sieg im 500 Meter Zeitfahren. Gegen ihren neuen Weltrekord kam niemand an, aber Miriam Welte verbuchte mit Platz zwei ein achtbares Resultat. Silber gab es auch für Maximilian Levy im Keirin, das zum vierten Mal vom Briten Chris Hoy gewonnen wurde. Die Neuseeländerin Alison Shanks holte ihren zweiten Titel in der Einzelverfolgung. Krönender Abschluss der WM war das Madison-Rennen, das die Belgier Kenny De Ketele/Gijs Van Hoecke als Sieger sah. Dem Team der Österreicher fehlte nur ein Punkt zur Bronzemedaille.

500 Meter Zeitfahren Frauen
Meares fährt in einer anderen Liga und Weltrekord – Welte holt sich Silber
Die amtierende Weltmeisterin Olga Panarina und die Weltrekordhalterin Simona Krupeckaite waren am letzten WM-Tag nicht zum 500 Meter Zeitfahren angetreten und beide fanden in Anna Meares eine würdige Nachfolgerin. Die nimmermüde Australierin hatte bereits eine Medaille in jeder Farbe gewonnen – erst Silber im Teamsprint, dann Bronze im Sprint und schließlich Gold im Keirin – trat nun aber auch noch auf dem halben Kilometer an. Auf dieser Strecke fuhr sie 2004 in Athen als erste Frau unter 34 Sekunden und wurde Olympiasiegerin. Knapp acht Jahre später schaffte es die 28-Jährige, die in dieser Disziplin auch schon 2004, 2007 und 2010 Weltmeisterin war, sogar fast unter die 33er-Grenze, pulverisierte in 33,010 Sekunden Krupeckaites zuvor gültige Bestmarke um fast drei Zehntel. Miriam Welte hatte 2011 als Dritte ihre erste Einzelmedaille auf den 500 Metern errungen und schaffte es in deutschem Rekord von 33,626 Sekunden diesmal auf dem Podest noch eine Stufe höher. Nach Kristina Vogels Bronzemedaille tags zuvor im Keirin konnte somit auch Deutschlands zweite Teamsprint-Weltmeisterin noch einmal an einer Siegerehrung teilnehmen. Dritte mit beinahe schon einer Sekunde Rückstand auf die unangefochtene Siegerin wurde die Britin Jessica Varnish. Für Australien sicherte Meares die insgesamt sechste Goldmedaille und den Sieg im Medaillenspiegel.

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Medaillenspiegel:
Australien siegt vor Großbritannien, Deutschland mit 5 Medaillen auf Rang drei


Keirin Männer
Nur Silber statt Gold: Levy knapp von Hoy geschlagen
Eine weitere große Medaillenhoffnung für den Bund Deutscher Radfahrer hielt der Keirin-Wettkampf bereit. Zwar verpasste Maximilian Levy, der Weltmeister von 2009, in der 1. Runde ebenso wie Joachim Eilers das direkte Weiterkommen, gewann aber im Gegensatz zum Landsmann seinen Hoffnungslauf. In der 2. Runde war Levy deutlich überlegen und ließ nie Zweifel am Finaleinzug aufkommen. Den zweiten Qualifikationslauf für den Kampf um Gold hatte Chris Hoy ebenfalls souverän für sich entschieden, der Brite konnte auf WM-Titel im Keirin aus den Jahren 2007, 2008 und 2010 zurückblicken. Im letzten Jahr belegte er Platz zwei hinter dem Australier Shane Perkins, für den im Hoffnungslauf frühzeitig Endstation war. Im Finale nahm Levy das Geschehen in die Hand, sicherte sich direkt die Position hinter dem Derny und trug den ganzen Sprint an vorderster Front aus. Zu Beginn der letzten Runde war Levy mit dem Neuseeländer Simon Van Velthooven davongezogen und kam mit einem Vorsprung aus der letzten Kurve heraus, der zum Sieg hätte reichen können. Ein Manöver von Van Velthooven, der weit nach oben ausscherte, öffnete aber Hoy eine Lücke, der sonst hinter Levy keinen Platz zum Vorbeikommen gefunden hätte. Hauchdünn musste sich Levy ihm geschlagen geben, zeigte sich aber nach dem verpatzten Teamsprint mit der Silbermedaille zufrieden. Van Velthooven wurde noch relegiert und verlor so Bronze an Hoys Landsmann Jason Kenny.

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Einzelverfolgung Frauen
Shanks nutzt Hammers Abwesenheit für zweiten Verfolgungs-Titel
Sarah Hammer, die gestern im Omnium Dritte wurde, verzichtete auf einen Start in der Einzelverfolgung. Mit der US-Amerikanerin fehlte die Weltmeisterin der Jahre 2006, 2007, 2010 und 2011, die sich aber um ihren Weltrekord nicht sorgen musste. Alison Shanks, 2009 die letzte Weltmeisterin vor Hammer und im vergangenen Jahr Zweite, untermauerte ihre Favoritenstellung mit dem Sieg in der Qualifikation. Das Finale gegen Wendy Houvenaghel war eine klare Angelegenheit, Shanks vergrößerte ihren Vorsprung über die 3000 Meter kontinuierlich und verwies die Britin um gut zwei Sekunden auf den Silberrang, den diese in der Verfolgung schon zum dritten Mal belegte. Den dritten Platz machten zwei Australierinnen unter sich aus. Nur 0,049 Sekunden Differenz entschieden den Kampf um die Bronzemedaille, die Ashlee Ankudinoff ihrer Landsmännin Amy Cure wegschnappte. Für die Deutsche Madeleine Sandig war eine Medaille nicht im Bereich des Möglichen, unter den 22 Teilnehmerinnen belegte sie nur den 17. Platz.

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Madison Männer
De Ketele/Van Hoecke holen Titel für Belgien – Österreich verpasst Medaille knapp
Das letzte ausgetragene Rennen in der Hisense Arena war das Madison, für das sich die Australier erneutes Spektakel von Leigh Howard und Cameron Meyer erhofften, die zweimal in Folge den Weltmeistertitel errungen hatten. Nach der ersten Hälfte der 200 Runden und fünf von zehn Sprintwertungen lagen die Deutschen Henning Bommel/Lucas Liß nach Punkten in Führung, gehörten aber kurz darauf zu den ersten Teams, die einen Rundenverlust hinnehmen mussten und damit ihren Vorteil verspielten und am Ende nicht über Platz 13 hinauskamen. Viel besser lief es bei den Österreichern Andreas Graf/Andreas Müller, die 70 Runden vor Schluss den ersten Rundengewinn überhaupt verzeichneten. Eine Weile blieben sie in Führung, konnten es dann aber nicht verhindern, dass Howard/Meyer, gemeinsam mit den Paaren aus den Niederlanden, Belgien und Tschechien nachzogen. Später kamen auch Briten, Spanier und Russen zurück in die Nullrunde, womit die Entscheidung zwischen acht Mannschaften nach Punkten fiel. Die Belgier De Ketele/Van Hoecke, die vor allem zur Rennmitte stark gepunktet hatten, sorgten mit dem Gewinn der vorletzten Wertung schon für die Entscheidung, waren danach nicht mehr einzuholen. Die bis dahin noch punktlosen Niederländer Peter Schep/Wim Stroetinga waren die Einzigen, welche die Leader noch angriffen, konnten den nötigen Rundengewinn aber nicht mehr realisieren. So blieb es dabei, dass De Ketele/Van Hoecke mit 24 Punkten den Titel holten und Swift/Thomas mit 18 Zählern Silber für Großbritannien. Howard/Meyer (11 Punkte) konnten nur Platz drei erreichen, die Österreicher verpassten Bronze um lediglich einen Punkt. Das Schweizer Team Franco Marvulli/Cyrille Thièry landete gänzlich ohne Punkte auf dem zwölften Platz.

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2013 finden die Bahn-Weltmeisterschaften im weißrussischen Minsk statt, 2014 ist das kolumbianische Cali Veranstalter. Das nächste Highlight im aktuellen Jahr sind selbstverständlich die Olympischen Spiele in London, wo Anfang August aber nur Sprint, Keirin, Omnium, Teamsprint und Mannschaftsverfolgung zum Programm gehören.





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