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4. Tag Bahn-WM: Meares, Hepburn und Meyer lassen Melbourne beben, Baugé bleibt König der Sprinter
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07.04.2012

4. Tag Bahn-WM: Meares, Hepburn und Meyer lassen Melbourne beben, Baugé bleibt König der Sprinter

Info: BAHN-WM 2012 IN MELBOURNE (Männer) | BAHN-WM 2012 IN MELBOURNE (Frauen)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Melbourne, 07.04.2012 – Am vierten Tag der Bahn-Weltmeisterschaft in Melbourne kamen die Gastgeber kaum mehr aus dem Jubeln heraus, gleich drei Titel sammelten die Australier vor heimischem Publikum. Anna Meares verdrängte ihre Sprint-Enttäuschung mit dem Gewinn des Keirin-Rennens, in dem Kristina Vogel Bronze für den BDR abräumte. In der Einzelverfolgung entthronte Michael Hepburn seinen Landsmann Jack Bobridge und zu guter Letzt gelang Cameron Meyer mit einer erfolgreichen Attacke der dritte WM-Sieg im Punkterennen. Nur im Omnium der Frauen musste Australien eine knappe Niederlage einstecken, Annette Edmondson unterlag der Britin Laura Trott. Im Männer-Sprint gewann verdientermaßen zum vierten Mal in Folge der Franzose Grégory Baugé, auch wenn er im zweiten Finallauf von einer Relegierung Jason Kennys profitierte.

Sprint Männer (Tag 2)
Baugés Siegesserie setzt sich fort – Kennys cleverer Angriff wurde relegiert
Die geringsten Siegchancen hatte Australien in den Wettkämpfen am Samstag im Sprint, wo zwar Shane Perkins gestern das Halbfinale erreichte, dort nun aber auf Grégory Baugé traf. Der Franzose hatte von der Qualifikation an eine überaus souveräne Vorstellung geboten und ließ Perkins ohne Übertreibung nicht den Hauch einer Chance. Auch das zweite Halbfinale war nach zwei Läufen entschieden, Jason Kenny setzte sich im britischen Duell gegen Chris Hoy durch. So kam es zur
Neuauflage des Finales von 2011, welches Baugé gewonnen hatte. Es war der dritte Sprint-Titel in Folge für den Franzosen, den er bekanntermaßen später durch seine Sperre verlor. Im ersten Finallauf blieb Baugés Dominanz ungebrochen, Kenny war machtlos gegen seinen Kontrahenten. Der Brite hatte sich für den zweiten Lauf eine kluge Taktik zurechtgelegt und ging sofort in die Offensive. Der frühe Antritt verschaffte ihm einen Vorsprung, der ausreichte, um Baugé bis ins Ziel hinter sich zu halten. Allerdings hatte Kenny vor der letzten Kurve mit einem kleinen Schwenker die rote Linie überschritten, woraufhin ihn die Jury nach langer Beratung relegierte, so dass die Entscheidung zugunsten Baugés am „grünen Tisch“ gefallen war. Auch im ersten Rennen um Bronze hatte die Jury die TV-Bilder überprüfen müssen, befand den siegreichen Hoy aber für unschuldig. Den zweiten Lauf gewann er unbestritten und holte damit nach Silber auch Bronze für Großbritannien, wohingegen Perkins leer ausging.

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Das Programm am Sonntag, 08.04.:
Männer: Keirin, Madison
Frauen: 500 Meter Zeitfahren, Einzelverfolgung


Omnium Frauen (Tag 2)
Trott immer einen Tick besser als Edmondson und so am Ende Siegerin
Die erste Entscheidung des Tages war nicht im Sprint, sondern im Omnium der Frauen gefallen. Annette Edmondson und Laura Trott waren nach dem ersten Tag punktgleich und versprachen ein weiteres spannendes Duell zwischen den Dauerrivalen Australien und Großbritannien. In der Einzelverfolgung war Trott als Dritte einen Platz besser als Edmondson und konnte auch im Scratch einen Platz vor ihr landen. So musste Edmondson, um den WM-Sieg noch zu holen, im 500 Meter Zeitfahren schon drei Plätze vor Trott landen, was angesichts der Zeitfahrstärke der Britin aber kaum realistisch war. Trott holte sich den Sieg in dieser Disiziplin nur sieben Hundertstelsekunden vor Edmondson und verwies sie daher im Gesamtklassement mit drei Punkten Abstand auf den zweiten Rang. Tara Whitten, die Weltmeisterin der Jahre 2010 und 2011 aus Kanada, hatte den Kampf um Bronze mit dem Sieg vor Sarah Hammer in der Verfolgung gut begonnen, lag aber in den letzten beiden Disziplinen jeweils zwei Plätze hinter der US-Amerikanerin, die mit acht Punkten Rückstand auf Trott und drei Punkten Vorsprung auf Whitten die letzte Medaille mitnahm. Die Deutsche Lisa Brennauer, die sich zur Halbzeit auf Rang sieben befand, rutschte auf den elften Platz ab, war damit aber noch drei Plätze besser als im letzten Jahr.

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Zum Resultat Omnium Frauen

Keirin Frauen
Meares nutzt die letzte Gold-Chance – Vogel holt ihre zweite Medaille
Nach dieser kleinen Enttäuschung für Australien über das verpasste Omnium-Gold, sollte Anna Meares das wertvollste Edelmetall im Keirin holen. Meares war
2011 in Apeldoorn die erfolgreichste Athletin, gewann gleich dreimal Gold. Diesmal hatte es im Teamsprint nur zu Silber und im Sprint nur zu Bronze gereicht. Der Finaleinzug fiel der Favoritin leicht, in der 1. Runde gewann sie ihren Lauf vor der Deutschen Kristina Vogel, in der 2. Runde konnte sie auch niemand gefährden. Vogel belegte im anderen Lauf der 2. Runde Platz zwei hinter der Französin Clara Sanchez und kam so ebenfalls in den Endlauf. Für Miriam Welte war der Wettkampf hingegen im Hoffnungslauf vorbei. Im Finale schnappte sich Vogel gleich die erste Position hinter dem Derny und attackierte auf der Schlussrunde, nachdem die Chinesin Mu Di einen Vorstoß gewagt hatte. Aus der führenden Position heraus holte Vogel den dritten Platz und damit ihre zweite Medaille nach dem mit Weltrekord gekrönten Gold aus dem Teamsprint. Meares sprintete aus dem Windschatten heraus und sicherte sich vor der Russin Ekaterina Gnidenko wenigstens noch eine Titelverteidigung und versetzte die Hisense Arena in Feierlaune.

-> Zum Resultat Keirin Frauen


Medaillenspiegel:
Australien und Großbritannien nun mit je 5x Gold


Einzelverfolgung Männer
Hepburn entthront Landsmann Bobridge mit starkem Finish
Der nächste WM-Titel für Australien war schon vor Meares' Triumph sicher, nur wer ihn holen würde, war noch offen. Die Gastgeber hatten in der Qualifikation zur Einzelverfolgung die ersten drei Plätze eingenommen. Die Bestzeit hatte mit 4:13,224 Minuten Michael Hepburn gefahren, der nach Bronze im Vorjahr nun Titelverteidiger Jack Bobridge herausforderte, der mit eineinhalb Sekunden Rückstand Zweiter war. Im Finale lag Bobridge nach der Hälfte der 4000 Meter fast zwei Sekunden in Führung und vermeintlich auf Kurs zur Titelverteidigung. Doch Hepburn hatte den längeren Atem und kämpfte sich immer näher an seinen Landsmann heran, bis er drei Runden vor dem Ende an ihm vorbeizog. Im Ziel lag Hepburn dann fast eine halbe Sekunde vorne und nahm Bobridge den Titel ab. Für den Podiums-Sweep hätte Rohan Dennis Sorgen können, doch im Rennen um Platz drei unterlag er dem Neuseeländer Westley Gough. Dabei zeigte Gough eine noch beeindruckendere Aufholjagd, drehte auf dem letzten Kilometer einen Rückstand von rund eineinhalb Sekunden in einen ebenso großen Vorsprung. Für die Starter der deutschsprachigen Nationen waren die Finals in weiter Ferne, der Deutsche Stefan Schäfer und der Schweizer Claudio Imhof belegten die Plätze 16 und 17.

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Zum Resultat Einzelverfolgung Männer

Punkterennen Männer
Swift fürs Punktesammeln nicht belohnt – Meyer siegt durch Rundengewinn
Das Punkterennen startete ohne den kolumbianischen Titelverteidiger Edwin Avila, was die Hoffnungen auf Cameron Meyers dritten Sieg nach 2009 und 2010 noch verstärkte. Zunächst bestimmten aber andere Fahrer das Geschehen, Ben Swift gewann die ersten beiden von 16 Wertungen, die aller zehn Runden abgenommen wurden. Der Brite lieferte sich in der Folge einen Kampf mit dem Spanier Unai Elorriaga, der nach der zehnten Wertung mit 21 zu 19 Punkten knapp führte. Dann trumpfte Kenny De Ketele groß auf, gewann gleich vier Sprints in Serie und lag daraufhin mit 30 Punkten in Führung; fünf Zähler vor Swift und sieben vor Elorriaga. Meyer kam zu diesem Zeitpunkt, 20 Runden vor dem Ende, gerade einmal auf sieben Punkte, hatte aber schon deutlich gemacht, dass er einen anderen Weg zum Erfolg suchte. Der Australier gehörte von Beginn an zu den aggressivsten Fahrern und fand schließlich im Neuseeländer Aaron Gate einen Partner, mit dem er ein schlagkräftiges Ausreißerduo bildete. Drei Runden vor Schluss gelang den beiden der Rundengewinn, was den Sieg für Meyer bedeutete – den dritten an diesem Tag für Australien, wodurch sie die Führung im Medaillenspiegel übernahmen. Swift gewann zwar noch die letzte Wertung, kam damit aber nur noch auf einen Punkt an Meyer heran und holte Silber. Gate reichte der 20-Punkte-Lohn für die Umrundung des Feldes nicht aus, um zwei Punkte verpasste er Bronze gegen De Ketele. Deutschlands Starter Jakob Steigmiller blieb relativ blass und wurde nur 15., der Schweizer Silvan Dillier belegte Platz neun. Andreas Graf aus Österreich wurde Zwölfter, nachdem er sich einige Male offensiv in Szene setzte.

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Zum Resultat Punkterennen Männer





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