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Hanka Kupfernagel wird bei Straßencomeback sensationell Zeitfahr-Weltmeisterin
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26.09.2007

Hanka Kupfernagel wird bei Straßencomeback sensationell Zeitfahr-Weltmeisterin

Info: STRASSEN-WELTMEISTERSCHAFTEN IN STUTTGART

Hanka Kupfernagel hat bei der Heim-WM in Stuttgart für einen Auftakt nach Maß für das Team des BDR gesorgt. Bei ihrem Comeback auf der Straße siegte die 33-Jährige Brandenburgerin auf dem selektiven 25,1 Kilometer langen Zeitfahrkurs in einer Zeit von 34:43 Minuten deutlich vor der amerikanischen Titelverteidigerin Kristin Armstrong und der Österreicherin Christiane Soeder. Priska Doppmann verpasste als beste Schweizer auf Platz 6 das Podest knapp.

Kupfernagel schockt die Konkurrenz
Vor dem Start des Zeitfahres der Frauen wurden viele Fahrerinnen zu den Favoritinnen auf den Sieg gezählt. Hanka Kupfernagel gehörte zum erweiterten Kreis der Medaillenkandidaten, hoffte vor dem Start auf einen Platz "unter den ersten 5, unter den ersten 8."
Da die Startreihenfolge abhängig von den Ergebnissen in den letzten Jahren gemacht wurde und Kupfernagel erst in dieser Saison wieder auf die Straße zurückgekehrt war nach erfolgreichen Jahren beim Cross-Sport mit mehreren Weltmeistertiteln, musste sie schon als 10. Starterin ins Rennen gehen. Daher verpassten viele Zuschauer der leider nicht sehr zahlreich an der Strecke versammelten Besucher die tolle Fahrt der deutschen Zeitfahrmeisterin 2007. Bei allen Zwischenzeiten legte die Fahrerin des kleinen Team Focus die Bestzeit hin, allerdings kam die starke Konkurrenz erst am Ende des Feldes. Das Ziel erreichte sie schließlich nach 34:43 Minuten, dabei spielte sie ihre Stärken auf dem welligen Terrain gekonnt aus. Zu diesem Zeitpunkt vermochte noch niemand zu sagen, was ihre Zeit Wert sein würde, für die sie sich vollkommen verausgabt hatte. "Ich bin zum ersten Mal nach einem Rennen vom Rad gefallen. Die letzten 500 Meter konnte ich nicht mehr denken. Ich habe alles gegeben. Es war nichts mehr übrig." Auf die WM hatte sie sich mangels Alternativen an Straßenradrennen mit zwei Mountainbikerennen vorbereitet.
Während die Plätze neben ihr in der Siegerlounge immer wieder wechselten, kam keine Fahrerin an die Zeit von Kupfernagel heran. Als dann die Spitzenfahrerinnen ebenfalls bei den Zwischenzeiten zurücklagen, realisierte die Silbermedaillengewinnerin aus dem olympischen Straßenrennen von Sydney 2000 so langsam, das der Titel zum greifen nahe war.

Am Ende konnte nur noch die Titelverteidigerin Kristin Armstrong der Deutschen gefährlich werden. Doch die Amerikanerin passierte die Ziellinie am kleinen Schlussanstieg erst nach 35.07 Minuten und war damit langsamer als die erste deutsche Zeitfahrweltmeisterin in der WM-Geschichte. Dritte wurde die Österreicherin Christiane Soeder, die damit die erste Zeitfahr-WM-Medaille für Damen aus Österreich gewann. Im vergangenen Jahr hatte sie vor heimischem Publikum dieses Ziel noch verpasst.
Kupfernagel empfing schon in den letzten Minuten des Rennens zahlreiche Telefongespräche, nach dem Rennen zeigte sie freudig Emotionen: "Ich bin jetzt vier Jahre bei der WM auf der Straße nicht dabei gewesen. Daran hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht geglaubt. Dass ich hier bei der Königsdisiplin gewinne, setzt dem Ganzen die Krone auf".

Schweizerinnen verpassen Medaille
Die zweite Deutsche Fahrerin, die junge Charlotte Becker, die den Vorzug vor Judith Arndt bekommen hatte, musste ihrer starken Zeit nach der ersten Runde des zweimal zu fahrenden Kurses gespickt mit 415 Höhenmetern am Ende Tribut zollen. Die 24jährige wurde bei ihrer ersten WM bei den Damen aber immerhin gute 18. Die hochgehandelten Schweizerinnen Priska Doppmann (6.) und Karin Thürig (9.), Vize-Weltmeisterin von 2006, verpassten heute die Podestränge. Direkt hinter Doppmann klassierte sich das Phänomen des Damenradsports, die 48 Jahre alte Französin Jeannie Longo-Ciprelli, die 7. wurde!

Kupfernagel am Samstag mit nächstem Coup?
Nach dem gelungenen Start für die deutschen Damen und für das deutsche Team im allgemeinen bei der Heim-WM, bei der auch in den kommenden Rennen die Hoffnungen der Deutschen sehr groß sind, wartet nach dem morgigen Zeitfahren der Herren am Samstag die nächste große Herausforderung auf die Damen. Dann steht das Damenrennen auf dem Programm, bei dem Kupfernagel erneut, dann aber zusammen mit Arndt und Trixi Worrack, für eine deutsche Medaille sorgen möchte.

-> Resultat


Hanka Kupfernagel siegt bei Straßencomeback - Zeitfahrweltmeisterin 2007 in Stuttgart


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