Boom holt erstes Gold bei Welttitelkämpfen in Stuttgart

Info: STRASSEN-WELTMEISTERSCHAFTEN IN STUTTGART
Autor: Henning Witteborg

Der Niederländer Lars Boom hat das Zeitfahren der Klasse U23 gewonnen und dabei den Russen Mikhail Ignatiev und den Franzosen Jerome Coppel auf die weiteren Medaillenränge verwiesen. Für den Rabobank-Profi war es bereits der zweite WM-Titel dieser Saison, nachdem er bereits im Cross den U23-Titel gewonnen hatte.

Der 38,28 Kilometer lange Kurs für den Einzelzeitfahrwettbewerb führte im Westen Stuttgarts durch die Stadtteile Botnang und Feuerbachs, wobei sich Start und Ziel in der unmittelbaren Nähe zum Messegelände befanden. Der recht hügelige Kurs wies insgesamt eine Höhendifferenz von 670 Metern auf, die vor allem bei der zweimaligen Passierung des Anstieges am Birkenkopf zu bewältigen waren. Bei trockenen, wenn auch etwas kühlen Witterungsbedingungen nahmen so 70 Fahrer das Rennen auf, von denen der Este Kangert mit der ersten Richtzeit von 50:11min die erste Marke für die darauffolgendene Konkurrenz setzte. Während Kangert in der Leaderbox sich es gemütlich machte, setzte zur gleichen Zeit der spätere Weltmeister Lars Boom aus den Niederlanden bereits alles daran eine Topzeit hinzulegen, was ihm auch gelang, denn bei den Zwischenzeit konnte er den bisherigen Führenden bereits um eine Minute distanzieren und steuerte einer neuen Bestzeit von 48:57min entgegen. Mit Jos van Emden eröffnete dann ein weiterer Niederländer die vierte und letzte Startgruppe, in der sich die restlichen Favoriten des Tages befanden. Richtig gefährlich konnte Boom aber nur noch der Russe Mikhail Ignatiev werden, der bei der ersten Zwischenzeit zwar die Bestzeit um acht Sekunden unterbot, doch letztendlich schwanden seine Kräfte in der Folgezeit mehr und mehr und so lag er im Ziel neun Sekunden von der Goldmedaille entfernt. Dahinter lieferten sich noch der Vorjahresdritte Jerome Coppel und Michael Faerk Christensen einen Fernduell um die Bronzemedaille, den letztendlich der Franzose gewann und so seine Platzierung von Salzburg wiederholte. Der zukünftige T-Mobile-Profi Edvald Boasson Hagen aus Norwegen war auch lange Zeit auf Medaillenkurs, musste sich aber doch schlussendlich lediglich mit einem sechsten Rang zufrieden geben. Die Deutschen Marcel Kittel und Stefan Schäfer hatten erwartungsgemäß keine realistischen Chancen auf eine Top3-Platzierung und mussten sich mit dem 18. bzw. 24. Rang begnügen.

-> Resultat

Zur Person:
Lars Boom wurde am 30. Dezember in Vliijmen geboren und begann seine Profikarriere bereits 2002 bei der Cross-Sektion von Rabobank und konnte bereits ein Jahr später in diesem Bereich den Weltmeistertitel der Junioren und nur ein Jahr später den U23-Titel Europameistertitel gewinnen. Neben den zahlreichen erfolgreichen abseits der Straße konnte er 2006 auch die Straßenrundfahrt Volta a Santarem gewinnen und unterstrich so seine Vielseitigkeit. In diesem Jahr holte er neben dem erwähnten U23-Weltmeistertitel im Cross noch drei Etappensiege bei der Olympia’s Tour, so wie zwei Etappen und den Gesamtsieg bei der Tour de Bretgane. Hinzu kommt noch ein Erfolg beim Omloop der Kempen.