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04.12.2007

Berliner Sixdays ohne Lokalmatador Robert Bartko

Autor: Adriano Coco

Berlin, 04.12.2007 - Sixdays-Verrückt! Das Berliner Publikum wird Lokalmatador Robert Bartko (31, Foto mit Lebenspartnerin Peggy Müller), den Sieger von Gent und Amsterdam in seiner stärksten Saison nicht zu sehen bekommen. Der mehrfache Weltmeister und Olympiasieger und der Veranstalter des 97. Berliner Sechstagerennens (24.-29.01.2008) können sich nicht über Gage und Teampartner einigen.

Bartko am Montag vorm Abflug zum Bahn-Weltcup in Peking telefonisch zu Live-Radsport gleichermaßen enttäuscht und empört: „Die Bedingungen sind unannehmbar. Darum habe ich mich heute schweren Herzens entschieden, auf den Start in meinem „Wohnzimmer“, dem Berliner Velodrom zu verzichten.“

Die Begründung des mehrfachen Weltmeisters und Olympiasiegers: „Obwohl ich schon von mir aus eine niedrigere Gage als im Vorjahr angeboten hatte, sollte ich für insgesamt 30 Prozent weniger fahren. Meine Forderung hatte ich herabgesetzt, weil ich leider nicht mehr Weltmeister bin und auch aus Rücksicht auf den rückgängigen Kartenverkauf wegen der Dopingenthüllungen. Aber der I-Punkt ist, dass ich bei diesem Preis nicht mit einmal mit meinem Wunschpartner Iljo Keisse fahren darf, mit dem ich schon zwei von vier Rennen dieser Saison gewonnen habe.“

Der sportliche Leiter der Berliner Sixdays Dieter Stein (52) Montagmittag zu Live-Radsport: „Wir haben ein vernünftiges Angebot unterbreitet, jeder hat seine Grenzen. Noch ist aber keine endgültige Entscheidung gefallen. Wir warten auf Antwort des Managers.“

Patrick Sercu (63), Manager von Robert Bartko wundert sich über diese Aussage. Der Sechstagekaiser (88 Siege) Montagnachmittag im Telefonat mit Live-Radsport: „Berlin hat heute eine Entscheidung von mir gekriegt. Sofort nachdem Bartko mich am Morgen informierte, dass er die Vertrags-Bedingungen endgültig nicht akzeptieren könne, habe ich den sportlichen Leiter Dieter Stein in Berlin angerufen und Bartkos Entschluss mitgeteilt.“

Der als Profi und Geschäftsmann erfahrene Belgier kritisiert außerdem den Berliner Verhandlungsstil: „Zum 30. November hatten wir uns eine endgültige Entscheidung vom sportlichen Leiter Dieter Stein erbeten. Denn die können doch nicht immer ja, nein, ja, nein sagen. Das ist doch kein Kuhhandel. Als sich Berlin am 3. Dezember noch immer nicht gemeldet hatte mussten wir das Hin und Her konsequenterweise beenden.“

Für Sercu, selbst sportlicher Leiter der Rennen in Gent und Bremen, steht die Sixdays-Welt in Berlin auf dem Kopf. Er verweist darauf, dass jeder Veranstalter sich glücklich schätzen würde, dem Publikum so einen starken Lokalmatador mit seinem siegerbewährten Partner präsentieren zu können. Und so hätten denn auch sechs von acht Veranstaltern in diesem Winter selbstverständlich das neue deutsch-belgische Erfolgsduo Bartko/Keisse verpflichtet. „Nur Bartkos Heimatstadt nicht. So etwas habe ich noch nie erlebt“, merkt Sercu trocken an.

Bartko sollte in Berlin, wie im Vorjahr (2. Platz) und jetzt im Oktober in Dortmund (3. Platz), mit Andreas Beikirch (37, Titz) fahren.

Kommentar von Sercu: „Zweifellos ein außerordentlicher Fahrer. Aber nur weil dem Lokalmatador Beikirch zu Hause das ungeschriebene Gesetz auf Partnerwahl zustand, haben wir in Dortmund der Trennung des Erfolgs-Teams Bartko/Keisse zugestimmt. Gerade diese Wunschrechts-Praxis macht das Berliner Verhalten noch unverständlicher.“

Ob Iljo Keisse (24), der für Sechstagekaiser Sercu „die Nummer Eins von Morgen im Sixdays-Sport“ ist, nun in Berlin fährt, ist noch unklar. „Er ging bisher davon aus, dass er mit Bartko fährt“, so sein Entdecker und Manager Sercu.

Bartko, der verhinderte Lokalmatador von Berlin, will nun seine Enttäuschung beim Weltcup in Peking in Erfolg umsetzen. Der Nationalmannschaftskapitän am Flughafen Frankfurt/Main: „Am Freitag möchte ich in der Einerverfolgung und am Sonnabend im Vierer zeigen, was ich an der Schwelle zum Olympiajahr wirklich wert bin.“


Robert Bartko und Peggy Müller
Auf dieses schöne Bild müssen die Berliner Fans 2008 im Innenraum verzichten: Peggy Müller wünscht im Vorjahr ihrem Lebenspartner Robert Bartko im Fahrerlager viel Glück für die Große Jagd. (Foto: Adriano Coco)

Patrick Sercu und sein Iljo Keisse
Sechstagekaiser Patrick Sercu und sein “kleiner Prinz” Iljo Keisse freuen sich über die Sixdays 2007 in Berlin. Jetzt können sie über Berlin nicht mehr lachen. (Foto: Adriano Coco)

Dieter Stein
Der sportliche Leiter Dieter Stein beobachtet aufmerksam das Steherrennen beim 96. Berliner Sechstagerennen 2007. (Foto: Adriano Coco, mehr Fotos unter www.imago-sportfoto.de)



Leser-Kommentare
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