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Robbie McEwen zeigt seine Klasse bei der Tour de Romandie
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01.05.2008

Robbie McEwen zeigt seine Klasse bei der Tour de Romandie

Info: TOUR DE ROMANDIE
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



01.05.2008 - Nachdem er diese Saison bisher nicht glänzen konnte, hat sich Robbie McEwen von Silence-Lotto bei der Romandie-Rundfahrt mit einem Etappensieg am dritten Tag der Rundfahrt zurück gemeldet. Im Massenspurt triumphierte er dabei über den Italiener Daniele Bennati von Liquigas und den Dänen Matti Breschel von CSC.

Am heutigen 1. Mai stand das dritte Teilstück der 64. Tour de Romandie über 172,1 Kilometer von Moutier nach Fribourg auf dem Programm, welches ähnlich wie am Vortag sehr wellig war und einige topographische Schwierigkeiten für die 145 verbliebenen Teilnehmer der Rundfahrt bereit hielt. Insgesamt waren drei Berge zu erklimmen, davon einer der zweiten Kategorie nach 19 Kilometern, einer der dritten Kategorie nach 122 Kilometern und nochmals einer zweiten Kategorie nach 142 Kilometern. Hinzu kam noch ein vierter Berg, dessen Gipfel 17 Kilometern vor dem Ziel lag und der nicht als Bergwertung klassifiziert worden war, obwohl er mit 896 Meter Höhe die größte Erhebung der Strecke darstellte.

Nach drei Kilometern bildete sich ein Trio mit dem Franzosen Rémy Di Gregorio von Francaise des Jeux, dem Spanier Jose Louis Arrieta von Ag2r und dem Amerikaner Ian McKissick von BMC Racing, welches bereits die goldene Gruppe des Tages darstellte. Schnell erarbeiteten sich die drei Fahrer einen Vorsprung von knapp fünf Minuten nach gefahrenen 25 Kilometern und das sollte bei weitem nicht das Ende der Fahnenstange sein, denn in der Folgezeit wuchs dieser noch auf neun Minuten bei noch 100 zu fahrenden Kilometern. Zuvor hatte das Trio den als Kategorie 2 klassifizierten ersten Berg erklommen und an dessen Gipfel die Punkte zwischen sich aufgeteilt. Gregorio hatte dort als Erster acht Punkte mitgenommen, während der in der Bergwertung Führende Spanier Patxi Vila aus dem Feld heraus noch zwei Punkte als Vierter anvisierte und diese auch gutgeschrieben bekam. Nachdem der Abstand zwischen dem Feld und den drei Ausreißern seinen Höchststand erreicht hatte, kam langsam Bewegung ins Peloton, denn Silence-Lotto, High Road und das Team des Führenden Michael Albasini, Liquigas, erhöhten das Tempo merklich und reduzierten den Vorsprung auf 6:40min 67 Kilometer vor dem Ziel.

Während auch die zweite Bergwertung an Rémy Di Gregorio ging, setzte sich diese Tendenz in der Folge weiter fort und so hatten Arrieta, Gregorio und McKissick 40 Kilometer noch vier Minuten auf der Habenseite. Dann folgte der letzte Berg, der dafür sorgte, dass die Spitzengruppe stark geschwächt wurde, denn Jose Luis Arrieta konnte dem Tempo seiner beiden Fluchtkollegen nicht mehr folgen und musste abreißen lassen. Auch Ian McKissick hatte große Mühe dem stark fahrendem Gregorio zu folgen, doch nach der Bergwertung gelang es dem BMC-Profi den Kontakt nochmals wieder herzustellen. Sein Teamkollege Alexandre Moos hingegen fühlte sich gut und löste sich an jenem Anstieg aus dem Feld um einige Meter und überquerte als Vierter die Bergwertung mit zweieinhalb Minuten Rückstand. Der Schweizer aber machte sich nicht alleine auf die Verfolgung und kehrte bald wieder ins Feld zurück. Im Gegensatz dazu griff der Italiener Francesco De Bonis von Gerolsteiner an, der mit einem kraftvollen Antritt tatsächlich eine Lücke schaffen konnte und sich auf die Verfolgung machte, bei der er bald Arrieta passierte, der wenig später auch vom Peloton geschluckt wurde. Währenddessen füllte sich das am Anstieg etwas dezimierte Hauptfeld wieder um einige Fahrer auf und machte weiter Boden gut, sodass 25 Kilometer der Abstand zum französisch-amerikanischen Spitzenduo noch 2:50min und zum italienischen Verfolger noch 2 Minuten betrug. Vorne machte unterdessen Gregorio weiter mächtig Tempo, sodass auch McKissick bald die Segel streichen musste und zurückfiel. Ebenfalls begraben musste seine Hoffnungen auf einen Tagessieg Francesco De Bonis, der wieder vom Feld gestellt wurde. Während McKissick weiter zurückfiel und ebenfalls bald im von Liquigas angeführten Feld verschwand hielt Gregorio mit einer sehr guten Leistung den Zeitverlust gegenüber seinen Verfolgern gering und hatte 15 Kilometer vor dem Ziel noch 1:40min Vorsprung. Trotz aller Anstrengungen blieb ihm aber der Überraschungserfolg verwehrt und so wurde der Fdjeux-Profi acht Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt.

Den Zeitpunkt des Zusammenschlusses nutzte dann der sehr aktive Alexandre Moos für eine Attacke, der bald Jose Garcia Acosta von Caisse d’Epargne folgte. Der Spanier fuhr zunächst zum Schweizer auf und ließ ihn dann stehen, allerdings hielt auch er sich nicht lange vorne, denn Markus Fothen, der im letzten Jahr eine Etappe hatte gewinnen können, lancierte ebenfalls eine Tempoverschärfung, schloss auf und zog schließlich vorbei. Die Sprinterteams allerdings ließen sich nicht überraschen und machten so den Angriff des Deutschen zunichte. Bis zum Ziel in Fribourg schaffte es dann keine Fahrer mehr sich zu lösen und so kam es zum Massensprint. Robbie McEwen bewies dabei ein gutes Auge, indem er sich an den frühen Antritt von Björn Schröder von der Milram-Mannschaft orientierte und von dessen Hinterrad seinen Spurt eröffnete. Daniele Bennati hatte zwar aus dem Windschatten des Australiers heraus reagieren können, doch er kam nicht mehr vorbei. Dritter wurde der Däne Matti Breschel von CSC, vor dem Gerolsteiner-Profi Markus Zberg. Mit Heinrich Haussler als Siebter schaffte es ebenfalls ein weiter Gerolsteiner-Fahrer in die Top10. Björn Schröder blieb schlussendlich ein neunter Tagesrang.

Im Gesamtklassement änderte sich nichts, dort führt immer noch Michael Albasini mit einer Sekunde vor dem gestrigen Etappensieger Maxim Iglinsky und mit acht Sekunden vor Markus Zberg.

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Die Bilanz der Schweizer

Auch ohne internationalen Topsprinter haben sich die Schweizer bei der heutigen Massenankunft gut verkauft. Markus Zberg fuhr nach seinem gestrigen dritten Platz als Vierter über die Zielline. Danilo Wyss, Martin Elmiger und Alexandre Moos kamen ebenfalls unter die Top20. Vor allem auch Moos hatte auf der Etappe mit einer Attacke im Chemin de la Lorette, der letzten Bergwertung, und im Etappenfinale für Furore gesorgt.
In der Gesamtwertung gab es kaum Veränderungen, Michael Albasini wird auch im morgigen Zeitfahren wieder das Gelbe Trikot tragen. Markus Zberg bleibt mit acht Sekunden Rückstand Gesamtdritter. Auch auf Steve Morabito und Rubens Bertogliati als Zehnte und Elfte wartet morgen die schwere Aufgabe, ihre Topplatzierungen zu verteidigen. Einen kleinen Rückschlag musste Thomas Frei hinnehmen, der heute 36 Sekunden verlor und von Rang zehn auf 38 abrutschte.

Schweizer Tagesergebnisse:
4 Markus Zberg (Sui) Gerolsteiner
11 Danilo Wyss (Sui) BMC Racing Team
18 Martin Elmiger (Sui) AG2r - La Mondiale
19 Alexandre Moos (Sui) BMC Racing Team
22 Martin Kohler (Sui) BMC Racing Team
23 Rubens Bertogliati (Sui) Saunier Duval - Scott
24 Michael Albasini (Sui) Liquigas
32 Oliver Zaugg (Sui) Gerolsteiner
35 Hubert Schwab (Sui) Quick Step
36 Steve Zampieri (Sui) Cofidis - Le Crédit par Téléphone
37 Steve Morabito (Sui) Astana
66 David Loosli (Sui) Lampre
71 Steve Bovay (Sui) BMC Racing Team
101 Johann Tschopp (Sui) Bouygues Telecom
106 Mathias Frank (Sui) Gerolsteiner 0.13
110 Thomas Frei (Sui) Astana 0.36

Schweizer in der Gesamtwertung:
1 Michael Albasini (Sui) Liquigas 9.05.46
3 Markus Zberg (Sui) Gerolsteiner 0.08
10 Steve Morabito (Sui) Astana 0.11
11 Rubens Bertogliati (Sui) Saunier Duval - Scott 0.11
30 Johann Tschopp (Sui) Bouygues Telecom 0.17
33 Oliver Zaugg (Sui) Gerolsteiner 0.20
37 Mathias Frank (Sui) Gerolsteiner 0.30
38 Thomas Frei (Sui) Astana 0.47
41 Martin Elmiger (Sui) AG2r - La Mondiale 1.25
44 Hubert Schwab (Sui) Quick Step 1.26
73 Alexandre Moos (Sui) BMC Racing Team 2.15
75 Steve Zampieri (Sui) Cofidis - Le Crédit par Téléphone 4.41
77 Martin Kohler (Sui) BMC Racing Team 8.26
86 David Loosli (Sui) Lampre 8.32
88 Steve Bovay (Sui) BMC Racing Team 8.32
122 Danilo Wyss (Sui) BMC Racing Team 20.50





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Robbie McEwen triumphiert in Fribourg (Foto: Veranstalter)

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