Beeindruckendes Doping-Interview
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maz 23.07.2009 14:23 |
Grosses Kompliment an Interview-Autor Johann Reinhardt und natürlich auch Lisa Hütthaler. Wir haben schon so viele "erwischte" Sportler erlebt, aber kaum jemand konnte danach hauptsächlich Selbstkritik, ohne ständig andere oder das System zu verurteilen, üben. Lisa Hütthaler spricht nicht davon das sowieso alle gedopt sind, nur um das eigene Gewissen zu beruhigen und vor anderen besser dazustehen. Sie klagt auch nicht über das System, Trainer und "Dealer". Sie übernimmt für sich alleine die Verantwortung, spricht davon sich, Fans, Familie und andere Sportler betrogen zu haben und glaubt zudem auch dass es saubere Spitzensportler gibt. Klar würde auch ich gerne lesen, bzw. erfahren von wem sie die Mittel erhalten hat und wer sie entsprechend beeinflusst hat. In ihrem Interview sagt sie aber auch dass sie im Dezember 2008 alle dies Informationen den Behörden mitgeteilt hatte. Für mich war die Tatsache dass Lisa Hütthaler für junge Menschen Vorträge hält, auch fragwürdig. Heute muss ich aber sagen dass ich ihr dies absolut zutraue. Sie wirkt absolut ehrlich. Man findet keine Bemerkungen mit denen sie sich "reinwzuwaschen" versucht. Sie hat Handlung und Wirkung erkennen können und kann nun durchaus präventiv von grossem Nutzen sein. Ganz anders als z.Bsp. Bernhard Kohl, der zwar bestimmt auch viele ehrliche Aussagen machte, aber nicht vollständig ehrlich wirkt. Lisa Hütthaler könnte, um sich bei Familie und Fangemeinde wieder rehabilitieren zu können, auf dem richtigen Weg sein. Ich hoffe dass andere Sportler ihrem Beispiel folgen. Dieser Kommentar bezieht sich auf folgende Newsmeldung: Live-Radsport Interview: Ex-Triathletin Lisa Hütthaler über ihre Dopingvergangenheit |
SandraR Gast |
Hallo Lisa Es tat gut mal sowas von einer ehemaligen Dopingsünderin lesen zu können. Hoffentlich kannst du viele junge Sportler und Sportlerinnen positiv beeinflussen. Liebe Grüsse von Sandra |
H.O. 27.07.2009 12:07 |
Ich möchte mich auch noch - besser spät als nie - lobend über das Interview äußern. Die Fragen sind sehr sinnvoll und sensibel gestellt! Wirklich gute Arbeit, Johann! Was Hütthalers Aussagen angeht, so sind mir besonders die beiden Stellen aufgefallen, an denen sie über die Lüge vor sich selbst spricht. Sie habe sich selber eingeredet, nicht zu dopen, um überhaupt glaubwürdig auch vor anderen leugnen zu können. Das erscheint mir psychologisch hochgradig plausibel und zeugt meiner Meinung nach von großer Ehrlichkeit und Reflexionsleistung. Und ja, sie ist um einiges sympathischer als der ebenfalls geständige Bernhard Kohl, weil sie an saubere Höchstleistungen glaubt und nicht die medienwirksame Keule der Pauschalverurteilungen auspackt. |
forelle 27.07.2009 12:30 |
bildergalerie.sf.tv/gallery/load/1a4e4bba-0ee3-4c23-ba71-59f5b9a95da6 Schon interessant. wenn man die Fotogallerie der TdS Sieger anschaut, sind ja nur ganz wenige drauf, die NIE positiv getestet wurden, erdrückende Hinweise auf Doping bestehen oder es sogar zugegeben haben... Jan Ullrich, Aitor Gonzalez, Alexander Winokurow, Alex Zülle, Gibo, LA, Ösi, Dario Frigo, Wladimir Belli, Casagrande, JaJa, Pascal Richard... Eine Analyse der Top 10 oder Podien der TdF seit 1990 gäbe wahrscheinlich auch kein substantiell abweichendes Bild... |
Eddy 27.07.2009 13:42 |
Selbstkritik zu üben kommt natürlich gut an; siehe auch Zabel, und man/frau ist bei den Sportkollegen auch weiterhin beliebt. Zudem ist es marketingtechnisch wichtig, den Glauben an den sauberen Spitzensport aufrechtzuerhalten. Ob es dazu beiträgt, die Sportwelt dopingfreier zu machen, ist eine andere Sache. |
Tooster Gast |
@eddy Ich glaube nicht dass Lisa Hütthaler bei ihren Interview Antworten an Marketing dachte. Hinter jedem Geständnis kann man natürlich nach möglichen Ausreden oder sonstigen Taktiken suchen, im Vergleich zu einem Bernhard Kohl wirkt sie aber ganz klar ehrlich mit sich selber und irgendwie befreit. |
forelle 28.07.2009 11:00 |
tinyurl.com/not-clean |
huara, der sein Passwort "verhühnert" hat..... Gast |
Schade schade dass die Witwe meint, es wäre opportun, dem Damien Ressiot die Hosen abzusagen. Schaut einmal wie wenig er dieses Jahr geschrieben hat..... http://www.lequipe.fr/recherche/search.php?r=damien+ressiot&submit.x=0&submit.y=0 Hier ein bisschen mehr über die Witwe und die Machenschaften eines Konzerns, der voll auf Erfolg getrimmt wurde/wird. http://www.nzz.ch/nachrichten/sport/aktuell/armstrong_und_die_witwe_1.3190346.html Schade schade, dass die L'Equipe gerade jetzt nach der Mutter und der Witwe pfeifen muss. Und dabei unsäglich an Vertrauen verliert und dabei dem ganzen Konzern schadet - auch der TdF. Nein, natürlich nicht wirtschaftlich... Vive le Tour de Farce. gruass huara |
forelle 28.07.2009 14:08 |
ja, passwordverhünerer, es scheint die ASO geht den Weg aller anderer Sportarten: Augen zu, Hauptsache die Kasse klingelt. tja... |
amigo de birillo Gast |
«Es gibt inzwischen über 100 Epo-Substanzen, die nicht nachweisbar sind.» «Die ganz Schlauen mixen zwei Substanzen zusammen» «Die Chancen liegen in diesem Fall bei null Komma null Prozent.» tinyurl.com/doping-today |
freire 29.07.2009 11:30 |
er traut nicht mal cancellara! in was für einer welt leben wir? also mal ehrlich, wenn einer, dann der fabian |
forelle 17.08.2009 22:53 |
ARD Geheimsache Doping von letzter Woche, von 30min auf 10min komprimiert: bit.ly/ard-doping-01 traurig, traurig... |
forelle 24.08.2009 12:37 |
McQuaid freut sich und lobt, dass es an der diesjährigen Tour keinen positiven Dopingfall gab. Dabei ist das ja eher eine Bestätigung, dass die Fahnder und Kontrolleure weiter an Terrain eingebüsst haben und nun völlig im Hintertreffen sind... Grafik 1 und 2 sind äusserst aussagekräftig: man erkennt den Beginn der EPO-Ära und auch wie in der 99er (nach Festina Skandal) und 06er (nach Puerto) Tour de France weniger hemmungslos mit leistungsfördernden Substanzen/Methoden umgegangen wurde... www.cyclismag.com/article.php?sid=5222 |
Rainer van der Grinten Gast |
Diese Grafiken sind interessant, denn sie bestätigen zwar die Aussagen von Forelle, bekräftigen aber auch dass weniger gedopt wird als z.Bsp. noch in den Neunzigern. Solche Statistiken sind zwar mit grosser Vorsicht zu geniessen, etwas Wahrheit steckt aber doch dahinter. Gehen wir davon aus dass, wie in allen Bereichen, egal ob Sport oder Wirtschaft, sich alles weiter entwickelt, dann müssten wir in diese Grafik die Steigerungslinie mit einzeichnen und dann jeweils als wirklicher Wert, die Differenz zwischen Steigerungslinie und Enddaten ausgeben. Auf diese Weise könnte man ein Diagramm, welches etwas über die Dopingentwicklung der letzten Jahre aussagt, erstellen. Grüsse, RvdG |
matrixman 25.08.2009 09:28 |
Schaut mal auf die Daten in der Tabelle des Zitierten Artikels: Alle Fahrer haben am Anstieg zum Verbier dieses Jahr deutlich höhere Werte als an den anderen 3 ausgewerteten Bergen. Das liegt vor allem daran, dass der Berg relativ kurz war (knapp über 20 Minuten) und vorher keine schwierigkeiten am Tag waren. Zudem hatten alle Favorieten unten im Berg noch Helfer die richtig Druck gemacht haben. Solche Berge gab es bei den Touren vorher nicht. Kalkuliert man den sChnitt von Conti ohne Verbier kommt man auch "nur" auf 425. Damit liegt er wieder etwa im Bereich der Vorjahre. |
amigo de birillo Gast |
Was natürlich aus den Statistiken auch nicht herausgefiltert werden kann ist die jeweilige renntaktische Situation, die halt auch das ihre dazu beiträgt. Schlussendlich spielt das ja eine wesentliche Rolle, ob man den ganzen Aufstieg voll Schub gibt, oder Geplänkel oder so oder wie auch immer. Wie bereits erwähnt, diese Statistiken sind interessant, aber trotzdem mit Vorsicht zu geniessen. |
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