Fabian Cancellara beeindruckend bei Paris-Roubaix
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Werfel Gast |
Man was war das heute für ein Paris-Roubaix! Sicher, was viele in der LiVE-Box schon sagten, Fabian Cancellara hat die Spannung rausgenommen, die letzten 45 Kilometer waren ja eine einzige Ehrenrunde. Aber das hat das Rennen für mich nicht weniger spektakulär gemacht. Als er seinen Vorsprung Sekunde um Sekunde ausbaute konnte ich schon die üblichen Stimmen hören, auch solche, die gerne mal das Thema Doping ins Spiel bringen, da man sich sowas ja sonst nicht erklären könne. Aber lässt man diese Vermutungen, die ja eh immer da sind, mal außen vor, dann haben wir heute - so meine Meinung - eine außergewöhnliche Leistung eines außergewöhnliche Sportlers gesehen. Und das war für mich nicht minder faszinierend als es ein packender Kampf um den Sieg zwischen mehreren Fahrern gewesen wäre. Im Rennbericht habe ich Cancellara "in den Kreis der größten Rennfahrer unserer Zeit" erhoben. Und diesen einmaligen Sportler bei einer seiner größten Leistungen beobachten zu dürfen, das war einfach nur beeindruckend. Ich denke nicht, dass diesem Paris-Roubaix durch die fehlende Spannung etwas abhanden gekommen ist. Es hatte dafür eine phänomenale Einzelleistung, die man so nur ganz selten sieht. Und dies live miterleben zu dürfen war wahsinnig aufregend. Ich weiß nicht ob ich mit dieser Sichtweise zu einer Minderheit gehöre, würde gerne Eure Meinung dazu lesen. Dieser Kommentar bezieht sich auf folgende Newsmeldung: Fabian Cancellara mit sensationellem 45-km-Solo zu zweitem Sieg in Roubaix |
Dan C. 11.04.2010 19:57 |
Vorweg: Ich bin kein Cancellara-Fan. Im Gegenteil. Aber man muss anerkennen, dass das eine Riesenleistung war. Und dein angegebenes Zitat würde ich so unterschreiben. Bzgl. der Spannung fand ich es schon schade. Aber es gibt so viele Rennen im Jahr - manchmal sind von der Erwartung her spannende Rennen langweilig, manchmal werden die flachsten Etappen zu auferibenden Spektakeln. So ist der Radsport. Und das ist auch gut so. Als Fan der spanischen Radsportler kann ich zum Thema Doping nicht viel sagen. Es wird einem bei einer solchen Leistung schon mulmig. Aber es sind keine Beweise, meines Erachtens auch keine Indizien, bekannt, die gegen ihn sprechen. Und selbst wenn, kann man sich bei seinen Kontrahenten auch nicht sicher sein. Abschließend kann man nur sagen: Respekt und Glückwunsch! (Aber L-B-L und GdL müssen nicht auch noch sein!) |
mystery8 11.04.2010 19:59 |
also ich bin total mit dir einverstanden Werfel. Mir fehlen ehrlich gesagt die Worte um Cancellaras Leistung zu beschreiben. Obwohl erst dreieinhalb Monate vorbei sind, ist er für mich jetzt schon der Weltsportler des Jahres 2010 . Momentan ist der einfach der beste Radsportler der Welt (für Eintagesrennen). |
matrixman 11.04.2010 22:46 |
Habe eben das Interview im Schweizer Fernsehen gesehen und Zitiere mal sinngemäss: "Ich wollt eigentlich garnicht angreifen, aber auf einmal war keiner mehr dran" |
Links2003 11.04.2010 23:04 |
So wie Cancellara oftmals gewinnt ist es immer schwierig, da alle Gedanken beiseite zu lassen. Andererseits muss man auch sagen, das er momentan halt in Topform am Start steht und solche Strecke ihm als exzellenten Zeitfahrer perfekt liegen. Die Attacke kam dann zum richtigen Augenblick und man sah auch, das es eher aus der Situation heraus entstand. Eigentlich wars ja zu früh. Aber bei Rennen Mann gegen Mann ist das oftmals genau das Richtige. Boonen hatte zuvor viel Kraft gelassen, viele Gegner waren schwächer. Und dann gabs ne kleine Lücke zur Gruppe mit Boonen und da musste Cancellara einfach attackiren. Das dann kaum jemand folgen kann ist ja nichts neues. In der Verfolgung ist man sich dann vermutlich nicht 100prozentig einig und schon ist die Lücke groß. Und dann ist es sowieso schon fast gelaufen wenn hinten nicht ein paar auch vollen Anschlag fahren. Was ich überraschend fand war nur, das die Gruppe hinter Boonen und Co. mit gleich drei HTC-Fahrern auch auf beide Gruppen davor verlor. Aber vermutlich lag es genau an dem Fahrerungleichgewicht der Mannschaften. |
Lutz 12.04.2010 08:55 |
Ersteinmal vorneweg ich hab das Rennen nicht gesehen, sondern nachträglich den Live Ticker gelesen... - Cance hat PR in ähnlicher Manier schon mal gegen Boonen gewonnen -Boonen wollte unbedingt gewinnen Cance hatte schon die Flandern RF in der Tasche und genau das hat Boonen falsch gemacht + Co Cancellara denke ich hat nicht zu viel gearbeitet bevor er attakierte und in der Gruppe um Boonen haben die anderen Favos schon ordentlich Federn gelassen kaum Helfer dabei. Diese Situation machen die schwereren Klassiker so reizvoll, weil es kaum Mannschaftstaktik gibt. Boonen will natürlich für Flecha oder Hushovd keine Löcher zufahren und andersrum, dafür ist Cancellara zu stark dann ist er weg... |
JimPanzen Gast |
Auf Cyclingnews.com ist ein Interview mit Boonen, welches genau meinen Eindruck vom Rennen bestätigt: Keiner wollte Cance hinterherfahren und sofort war das Rennen um Platz 2 eröffnet. Die Statements von Cervelo bestätigen den Eindruck. Cance mag ein top Zeitfahrer sein, aber eine Gruppe mit mind. 5 Weltklassefahrern muss dem hinterherstiefeln. Kann verstehen, dass Boonen angefressen war. |
H.O. 12.04.2010 20:09 |
Ich mag Cancellara und hab ihn immer schon gemocht. Deswegen werde ich mich sicherlich auch nicht in Spekulationen ergehen. Ich versuche, mich über seine Wahnsinnsleitung einfach mal so ohne schlechtes Gewissen zu freuen. Eigentlich hatte ich gedacht, dass sein Angriff (wenn es denn einer war, siehe Post von matrixman) zu früh kam und dass er nicht durchhalten würde. Offenbar traue ich ihm immer noch zu wenig zu! Ich finde es einfach umwerfend, was für eine unbändige Kraft er auf die Pedalen bringt; das macht ihm kaum einer nach. Außerdem meine ich, es verdient Anerkennung, wie er sich gezielt, mit Ehrgeiz und mit Köpfchen fortentwickelt hat, von einem reinen Zeitfahrspezialisten zu einem der stärksten Fahrer für die harten (KSP)-Klassiker. |
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