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Paris Roubaix - Garmin zum Sieg gezwungen

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Links2003

Gast
10.04.2011 22:11

Das war doch mal eine Ausgabe von Paris-Roubaix, die man so sicherlich vorher nicht erwartet hatte. Da strauchelt die Quickstep-Armada um Boonen und Chavanel gleich mehrfach und kann nicht um den Sieg mitkämpfen. Da neutralisieren sich die Favoriten um Cancellara, Hushovd und Ballan gegenseitig und lassen eine große Gruppe ziehen. Da sind viel deutsche Starter mit dabei, die sich super verkaufen (Timon Seubert mit klasse Leistung für Seubert, André Greipel sehr angriffslustig, John Degenkolb bis zum Defekt 14km vor Schluss noch im Kampf um den Sieg,....)....

Vieles war bei der Hölle des Norden, die diesmal eher eine Staubhölle war, anders als sonst. Garmin war mannschaftlich heute die stärkste Mannschaft. Lange hatte ich jedoch den Eindruck, das sie gar nicht gewinnen wollten. In der 21er Gruppe haben sie nur gestört, und dahinter haben sie versucht Hushovd - allerdings mit den anderen Favoriten am Hinterrad - wieder nach vorne zu briingen. Das hat sich mir nicht erschlossen, neben den ebenfalls überraschend stark fahrenden Männern von HTC hatten sie die beste Ausgangssituation vorne und hätten gar nichts machen müssen. Zumal Van Summeren kein schlechter auf dem Terrain ist, und wie er später bekannte, als die Gruppe stand schon Gedanken an den Sieg hatte. Das wurde aber nur möglich, nach dem Lars Bak von HTC, der vorher auf den Kopfsteinpflasterabschnitten schon immer ordentlich Tempo gemacht hatte, mit aller Gewalt eine 3er Gruppe initiierte, die noch um einen Mann aufgefüllt wurde. Erst dann fuhr van Summeren mit. Letztlich war er dann der stärkste der Ausreißer. Das Hushovd gegen einen starken Cancellara keine Chance gehabt hätte, sah man am Ende. Somit kann man eigentlich sagen, das es nur durch den Vorstoß der einen amerikanischen Mannschaft (HTC) überhaupt zum Sieg der anderen amerikanischen Mannschaft gekommen ist. Am Ende können sie also jubeln, dabei hätten sie nach eigenem Plan gar nicht gewonnen... verstehe einer den Radsport

Dieser Kommentar bezieht sich auf folgende Newsmeldung:
Johan Van Summeren triumphiert überraschend bei Paris-Roubaix - Fabian Cancellara noch Zweiter
forelle

11.04.2011 10:42

Ja. Interessantes . Und ein verdienter Sieger. Bin mit dir einig, dass wenn Garmin das Ding nicht geholt hätte, die Vorwürfe massive gewesen wären mit ihrer komischen Taktik, Fahrer zum Heranholen von Hushovd zu opfern und bei 25s Abstand alles sausen zu lassen.

Unglaublich auch, dass am Schluss Cancellara nur noch 20s fehlten, van Summeren fuhr die letzten 5km mit einem platten Hinterreifen (epic!). Dürften wohl die 20s gewesen sein, als im Carrefour de l'Arbre wegen dem Motorrad alle herunterbremsen musste und Cance gezwungen war, seinen Angriff abzublasen. Das hinterlässt schon einen bitteren Nachgeschmack. Aber gehört halt auch zu Paris-Roubaix.

Schade für Boonen. Mit ihm wäre das Rennen der Favoriten sicher um einiges geworden, Roubaix ohne Tom, da fehlt schon was.

BMC für mich die Verlierer des Tages und der ersten drei Monumente. Würde da mal den sportlichen Leiter schicken. Ballan war in Topform, besser als Hushovd, wenn er mitgeführt hätte oder man Quinziato zurückbeordert hätte, wäre Ballan wahrscheinlich Platz 2 oder sogar 1 sicher gewesen. Aber vielleicht besser so in Anbetracht des kommenden Verfahrens.

Respektable Leistung auch von Leukemans, der mehrmals vom Pech verfolgt wurde und immer wieder aufstand und alles gab.

Aus Schweizer Sicht dann auch schön, dass Elmiger die Gruppe auslöste und Gregy fast noch aufs Podest fuhr. Hätte eigentlich erwartet, dass er mit Van Summeren mitziehen kann...

Es zeigt sich auch wieder einmal, dass der Stärkste und Beste nicht unbedingt gewinnen muss. Es braucht so viele Puzzleteilchen und Glück für den . Dürfte sicher frustrierend sein für Cancellara. Geniale Form, hat alles gegeben, aber jedesmal knapp geschlagen; 2. San Remo, 3. Vlaanderen, 2. Roubaix. Man erinnert sich in ein paar Jahren halt nur noch an die Sieger. Aber er muss sich nie Vorwürfe machen, dass er diesen Rennen mit seinem Fahrstil und seiner Angriffigkeit nicht eine grosse Ehre und grossen Respekt erweist. Aber man braucht halt auch ein Team, alleine und isoliert auf den letzten 60km ist es auch für Spartacus schwierig.

Viva il ciclismo! Schade muss man nun wieder ein Jahr auf Flandern und Roubaix warten...!

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