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Jan Ullrich Sturz-Informationen

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Ulle87

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11.07.2005 19:40

"Armstrong-Team platt fahren"

Die Zeit der Zurückhaltung ist vorbei. Jan Ullrich will mit seinem T-Mobile-Team auf der 10. Etappe der Tour de France den Favoriten Lance Armstrong massiv unter Druck setzen. Der Amerikaner stichelt unterdessen gegen Ullrich und redet dessen Teamkollege Alexander Winokurow stark.



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Ullrich hinter Armstrong: "Werde Lance angreifen"
Grenoble - Das große Ziel Toursieg hat Ullrich auch nach dem neuerlichen Sturz nicht aus den Augen verloren. "Ich bin bereit und optimistisch. Wir werden Lance weiter angreifen. Jetzt geht die Tour erst richtig los", sagte Ullrich. "Sinn macht nur eine Attacke am Schlussanstieg. Da muss man etwas probieren und versuchen, Armstrongs Mannschaft platt zu fahren", so Ullrich zur Taktik seines Teams.

Dabei will T-Mobile den Schwung nach der erfolgreichen Vogesen-Etappe mit in die Alpen nehmen. "Da haben wir etwas für die Moral getan", sagte der designierte Teamchef Olaf Ludwig im Rückblick auf die Fahrt nach Gérardmer. Mit ständigen Attacken durch Alexander Winokurow und dem wieder erstarkten Andreas Klöden, der auch Tageszweiter wurde, hatte das Magenta-Team den großen Dominator Armstrong in die Isolation getrieben.

Für die kommende Bergetappe, die über 192 Kilometer von Grenoble nach Courchevel führt, kann sich Ullrich selbst einen Angriffsversuch vorstellen: "Natürlich konzentriere ich mich auf Lance, er ist der Gejagte. Aber wenn ich mich stark genug fühle, werde ich angreifen", so Ullrich.

Armstrong macht sich Sorgen

Nach der jüngsten Attacke zeigt sich Armstrong beunruhigt. "Ich habe immer Sorgen, bevor es in die Berge geht, und natürlich auch diesmal. So etwas wie am Samstag darf uns nicht noch einmal passieren. Sonst können wir die Tour nicht gewinnen", richtete er deutliche Worte an seine acht Helfer. "Auf den ersten Blick sehen die Alpen gar nicht so schlimm aus. Aber ich glaube, der Eindruck täuscht", so Armstrong weiter.



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T-Mobile jagt Armstrong: "Alle Attacken kann er nicht mitgehen"
Die Konkurrenz hat Mut geschöpft. Allen voran Winokurow, der 1:02 Minuten hinter Armstrong derzeit bester T-Mobile-Akteur ist, kann das nächste Duell in den Bergen gar nicht abwarten. "Der Ruhetag ist ganz gut, aber ich bin ungeduldig. Ich will in die Alpen. Ich bin hochmotiviert", sagte der Kasache. Winokurow hat durch seine aggressive Fahrweise sogar Armstrong beeindruckt: "Für mich sieht es so aus, als könnte er der Kapitän bei T-Mobile sein."

Neben Ullrich wollen auch die Bergspezialisten wie Ivan Basso (Italien) und Iban Mayo (Spanien) alles versuchen, um Armstrong in Bedrängnis zu bringen. T-Mobile-Fahrer Andreas Klöden deutete am vergangenen Samstag mit einem gelungenen Ausreißmanöver bereits an, mit welchen Mitteln man den Amerikaner in die Enge treiben kann. Diese Erkenntnis will Team-Kollege Ullrich ausnutzen: "Alle Attacken wird er nicht mitgehen können", prophezeit er. So wird das T-Mobile-Team auf dem Weg nach Courchevel versuchen, Armstrong mit der Offensive der drei Spitzenfahrer Ullrich, Klöden und Winokurow zu zermürben.

An den 2004 Meter hoch gelegenen Ort hat Ullrich gute Erinnerungen. Bei seinem Tourerfolg 1997 hatte der 31-Jährige gemeinsam mit dem damaligen Tagessieger Richard Virenque den 21,2 Kilometer langen Anstieg am schnellsten bewältigt. Dagegen hält sich beim Gesamtersten Jens Voigt, der 2:18 vor dem Dritten Armstrong liegt, die Freude über die Kletterpartien in Grenzen. "Ich bin kein Mann für die Berge. Für mich ist die Tour praktisch beendet", so der Mann vom dänischen CSC-Team.

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