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Lance Armstrong: Alle Tour de France Titel weg?

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maz

24.08.2012 07:03

Die US-amerikanische Anti-Doping-Agentur Usada hat angekündigt, Lance Armstrong mit einer lebenslangen Sperre zu belegen und ihm seine sieben Tour-de-France-Titel zu entziehen. Der frühere Radprofi hatte zuvor den Rechtsstreit um die Dopingvorwürfe aufgegeben.

Sehr viele Radfans werden sich ob dieser Meldung freuen. Lance Armstrong war und ist, vor allem hier in Mitteleuropa, ziemlich unbeliebt. Trotzdem aber, bringt diese Nachricht, bei vielen Radfans einen fahlen Beigeschmack. Man stelle sich nur mal die Frage, wer den diese Siege erben soll?

1999: Armstrong, Zülle, Escartin
2000: Armstrong, Ullrich, Beloki (Festina)
2001: Armstrong, Ullrich, Beloki
2002: Armstrong, Beloki, Rumsas
2003: Armstrong, Ullrich, Vino
2004: Armstrong, Klöden, Basso
2005: Armstrong, Basso, Ullrich

Kann mir jemand ernsthaft den Namen eines zweit- oder drittklassierten Fahrers nennen, der anstelle Armstrongs den Titel (auf rein medizinischer Ebene) eher verdient hätte? Oder will man alle streichen, die in in der Zeit auffällig waren? Oder sollte man gleich die ganzen Jahrgänge streichen? was ist dann mit den Jahrgängen der 90er und 80er Jahre? Indurain, Riis, Pantani & Co...

Vermutlich wird keiner der Fahrer erben, trotzdem aber, würden in dem Fall, in den Geschichtsbüchern die Zweitklassierten und vermutlich nicht minder gedopten Fahrer, ganz oben, also als Erster der Klassierten genannt.

Ich gehöre zu denen, die überzeugt sind, dass sich einiges verändert hat und es mittlerweile die "sauberen Fahrer" gibt, dafür gibt es viele Hinweise. Genauso aber, glaube ich, dass zu Armstrongs-Zeiten keiner der anderen Top-Klassierten sauber war.

Meiner bescheidenen Meinung nach, sollte man die Zeit vor Fuentes ruhen lassen. Alles andere macht schlicht keinen Sinn. Statt Exempel statuieren zu wollen, konzentriert man sich besser auf die Zeitspanne, sowie auch um die anderen Sportarten oder Nationen ohne geregeltes Dopingkontrollsystem (Bsp. Jamaika). So sehr ich Bold und Co gerne im TV sehe, aber die wohl einzig richtige Lösung wäre, alle Nationen ohne richtiges Kontrollsystem den Ausschluss aus den Sportverbänden und Olympia anzudrohen.
Schwandi

24.08.2012 08:19

Bin 100% mit Dir einverstanden maz, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
reba

24.08.2012 09:11

auch so, maz!

es würde wirklich lächerlich, wenn man jetzt "nachrücken" ließe. würde sowieso eine story ohne ende, denn medien und berufsmäßige schnüffler würden bei jedem neuen "sieger" sofort die vergangenheit mit dem mikroskop durchleuchten.

obwohl ich es dem ami ja gönnen würde
Cofitine

24.08.2012 09:31

Auch ich kann Dir nur Recht geben, maz!

Es macht keinen Sinn da jetzt noch was zu streichen oder auf Biegen und Brechen verändern und verbessern zu wollen!
Natürlich gehören Betrüger bestraft!
Aber macht es nach dieser, in der schnelllebigen Welt des Sports, wirklich einen Unterschied ob da nun ein Armstrong, ein Ullrich oder wer auch immer an 1. Stelle des Tour-Klassements von vor 11, 12, 13 Jahren steht?

Meiner Meinung nach hat man hier viel zu spät reagiert um noch etwas retten zu können!
Man sollte die Sache auf sich beruhen lassen! Vergessen aber sollte man sie nicht - dann wenn das ganz einen Sinn haben soll dann sollte man daraus lernen, damit so eine Farce nie wieder passiert!
Lutz

24.08.2012 09:45

Hallo zusammen,

ich sehe es ein bisschen anders als maz. ich finde es sehr gut, dass armstrong endlich irgendwie belangt wird. ich empfand es immer als bodenlose ungerechtigkeit, dass offensichtlich einige gleicher als gleich waren.

wenn ich daran denke, dass bei der validierung der epo tests 7 LA b proben positiv waren, er aber nur eine sperre verhindern konnte weil es keine b probe der b probe gab.

außerdem beachtich war es, wie fast alle fahrer von us postal und co. unheimlich rundfahrer waren oder geworden sind und stets mind. 2 andere in den top 10 waren...

ich denke armstrong hat dem radsport nachhaltig geschadet, was mit dem fuentes skandal vorläufig gipfelte. die uci hat armstrong immer gedeckt, was vielleicht der größte skandal bei der ganzen Sache ist.

irgendwie haben alle, sogar conti, ihr fett abbekommen. ulle hat auch ne sperre mit aberkennung einiger siege bekommen. wieso soll LA der weisse bleiben, wo er doch eigentlich der schwarze ist...

UND last not least bekommt der satz "ich habe niemanden betrogen" damit ganz offiziell eine andere tragweite...
Lutz

24.08.2012 09:53

noch abschließend folgendes:

das hauptproblem ist doch nicht das problem des dopens an sich, es ist ein gerechtigkeitsproblem.

ich selbst hatte schon mal geäußert man solle doch im profisport doping freigeben, wegen der leichteren vergleichbarkeit aller leistungen.

nur wo fängt man an? wo hört man auf? wollen wir ein system wie in der ddr? wollen wir unsere kinder, wenn sie sportlich aktiv sind, vielleicht schon mit 10 oder so, der leistungssteigerung durch medizinische hilfe überlassen?

zur dopingbekämpfung gibt es in meinen augen daher keine alternative. nur leider ist man nicht in allen sportarten gleich effizient bei der fahndung, was natürlich an den resultaten der positiveb sportler abzulesen ist. die medien verdrängen dies leider...
Ricco

24.08.2012 10:13

Ich seh das eher wie Lutz. Heut ist ein guter Tag (für den Radsport)! Immerhin hat man den wohl bekanntesten Radprofi aller Zeiten überführt. Das sollen andere Sportarten erstmal nachmachen. Ich seh da auch keinen Imageschaden für den Radsport, weil ja eh alle (bis auf vielleicht die Armstrongfans) wussten dass er gedopt ist. Natürlich ist es jetz nach seinem Karriereende etwas spät, aber besser spät als nie! Danke USADA! Danke Jeff Novitzky!
Lutz

24.08.2012 11:43

http://tinyurl.com/d6x2h7s
Ricco

24.08.2012 12:47

Wollte ich auch gerade drauf hinweisen, aber die Seite ist hier ja (leider) extrem verpönt Nen paar (meiner Meinung nach) wichtiger Punkte fehlen zwar, aber trotzdem ne sehr gute Zusammenstellung.
maz

24.08.2012 13:24

Eben das mit dem "gleich behandeln" sehe ich bei Armstrong nicht gegeben. Den Tour Sieg 1999, von dem diese Dopingproben, welche nachträglich aufgedeckt werden konnten, stammten, sollte meiner Ansicht nach aberkannt werden können. Verjährung hin oder her. Wenn man aber beginnt, Erfolge, bei denen es keinerlei Nachweise gibt, abzuerkennen, dann erzeugt dies ein Radsportchaos erster Güte. Man müsste ja, wenn man alle gleich behandeln würde, dann wirklich auch die Podesplätze und Siege der zeitweilig überführten Zülles, Bassos, Ullrichs, Pantanis, Riis, usw. aberkennen. Wo zieht man dann da die Grenze?

Die USADA, bzw. der Hauptverantwortliche in dem Fall, will hier nicht nur ein Exempel statuieren, sondern vermutlich einfach ins Rampenlicht rücken. Statt dem Radsport Glaubwürdigkeit zurück zu geben, in dem man eine saubere Linie zieht, die Regeln für alle gleich auslegt und alles in die Zeitspanne setzt, wird der Radsport zur Lachnummer gemacht. Überall wird nun darüber diskutiert, dass die Fahrer hinter Armstrong ebenfalls alles überführte Dopingsünder sind. Wer bitte soll da unseren Radsport noch ernst nehmen? Wir wirklichen Radsportfans wissen zwar, dass sich etwas geändert hat, fast alle anderen Sportfans jedoch, welche sich weniger intensiv mit dem Radsport befassen, werden über die Unsinnigkeit lachen und gehen fest davon aus, dass sich überhaupt nichts geändert hat. Denn in den kommenden Tagen werden die Medien genau über den Zustand und den Vergleich mit den anderen Podestfahrern berichten. da spielt es keine Rolle mehr, dass dies schon viele Jahre zurück liegt.

Wie Cofitine bereits richtig erkannt hat, wurde von der USADA der Zeitpunkt, das richtige Zeichen zu setzen, um Jahre verpasst.

Mit Sicherheit hat Armstrong dem Radsport geschadet, ob er mehr Schaden angerichtet hat, als Hamilton, Landis, Ullrich & Co, ist jedoch irrelevant. Die USADA auf jeden Fall sorgt jetzt dafür, dass der Schaden vermehrfacht wird.

Zudem sei noch erwähnt, dass die USADA mit ihrer Mitteilung ein Riesenthema in die Sportwelt setzt, was jetzt wirklich überall während mehreren Tagen breitgewalzt wird. Dabei ist es noch nicht mal klar, ob Armstrong die Titel wirklich aberkannt bekommt, denn die USADA kann keine Titel aberkennen. Solange die UCI und die ASO nichts dazu sagen, bleiben Armstrong die Titel erhalten.

Ich gehe davon aus, dass ev. über Titel diskutiert wird, bei denen es klare Hinweise gibt. Die anderen Titel wird er behalten können.

Mir geht es wirklich nicht drum, Armstrong gut zu reden. Könnte man davon ausgehen, dass die Fahrer hinter Armstrong sauber waren, dann würde ich die Massnahme, sofern man die Bestrafungen für alle gleich anwendet, wirklich begrüssen. Aber so wie es damals war, ist das durch die USADA heraufbeschwörte neue Dopingtheater an Unsinnigkeit kaum zu überbieten. Egal wie es ausgeht, egal ob Armstrong einen oder alle Titel wirklich verliert, für den Radsport ist dies ein Riesenschaden. Erst in ein paar Tagen oder Wochen, wird man das Ausmass wirklich erahnen können.
maz

24.08.2012 13:35

Alex Zülle, Zweiter der Tour 1999, sagte vor dem Start zur Tour de France 2012 zur möglichen Armstrong Disqualifikation und eventuellen Nachrücken als Toursieger:
"Das würde mich überhaupt nicht freuen. Im Gegenteil, ich würde mich sehr aufregen. Das ganze Theater um Armstrong ist ein rein finanzielles, politisches Thema. Ein Machtspiel"
fassasmiley

Gast
24.08.2012 13:55

hab das hier gerade gelesen und heute morgen in der box schon kurz was dazu gesagt:
am schlimmsten finde ich wie jetzt leute jan ullrich hochleben und als 4fachen tdf-sieger feiern können! *kopfschüttel*

und... eine klare linie habe ich für mich schon längst gezogen: 2008!

wer es nach fuentes, ullrich, schuhmacher, usw. nicht kapiert hat....

und deshalb will ich eigentlicht überhaupt nichts mehr von diesen sachen vor 2009 hören oder lesen.

hieß es nicht: neubeginn und nach vorne schauen?

aber davon ist vor allem deutschland weit entfernt.......
Ricco

24.08.2012 14:10

Sorry maz, aber das kapier ich nich: Das man nich alle Sünder erwischt und dass durch nachträgliches Aberkennen andere (nicht erwischte) Doper profitieren können war doch schon immer so! Und jetz erwischen sie den größten Betrüger überhauot und du findest das nich gut? Contador haben sie doch beispielsweise auch alle Erfolge der letzten 2 Jahre aberkannt, und da war die Beweisdecke unendlich mal dünner. Man bekommt doch immer mehr aberkannt als sie einem beweisen können. Und warum sollte da bei Armstrong jetz eine ausnahme gemacht werden??? Der hat doch nen riesen Glück dass er nich in den Knast muss! Davor hat ihn ja so ein dubioser Politiker vor einem Jahr bewahrt. Jetzt gibts wenigstens ein Zeichen (v.a. an die Jugend) dass sich betrügen im Endeffekt doch nicht lohnt. Ich finde halt dass es ein wirklich gutes Zeichen ist erst Contador (auch wenn es äußerst fragwürdig war) und nun Armstrong dran zu kriegen. Das bedeutet nämlich dass wirklich keiner sicher ist vor den Kontrolleuren. Und ich glaub um Armstrong muss es keinem Leid tun. Er hat dem radsport doch mehr geschadet als alle anderen Dopingsünder zusammen!
Lutz

24.08.2012 14:39

Maz ich verstehe Deinen Standpunkt und über Titel will ich nicht reden, NUR war Armstrong nach Festina nicht einer der Mitläufer sondern DER Vorturner!
maz

24.08.2012 14:57

@Ricco, ich denke nicht, dass man die Armstrong-Zeit mit der heutigen Zeit vergleichen sollte. Wie fassasmiley schon sagt: "wer es nach Fuentes nicht kapiert hat..."

Wenn man aber Gleiches mit Gleichem vergleicht, also die damaligen Fahrer aus den besagten Tour-Teilnahmen. Keinem dieser Fahrer hat man alle Erfolge aberkannt, sondern nur diese, beiden sie direkt erwischt wurden.

Mir geht es aber nicht darum, wie hart Armstrong bestraft wird, sondern lediglich im die Strafart. Oder sollen wirklich Fahrer, die vermutlich nicht minder gedopt hatten, nachrücken? Du wirst sehen, genau dass wird in den nächsten Tagen und Wochen in den Medien ausgeschlachtet. Die alten Dopingsünden von Ullrich und Co. werden nochmals aufgearbeitet und veiel werden sich fragen, wieviel Sinn es macht, dass ein Tour-Sieger plötzlich durch andere Dopingsünder ersetzt wird. Dies wirft ein schiefes Licht auf den Radsport.

Die UCI und die ASO sind nun gefordert. Machen Sie da mit, dann wird obiges diskutiert. Machen Sie nicht mit, und belassen Sie dem Ami die Titel, dann stehen sie ebenfalls dumm da, denn viele werden dann denken, dass die UCI und ASO nicht konsequent gegen Doping vorgehen wird oder Armstrong schützen will. Wir Radfans können uns natürlich schon das entsprechende Bild machen, aber die vielen Journalisten, die einfach scharf auf reisserische Titel sind, werden schon dafür sorgen, dass die negative Wahrnehmung deutlich überwiegt, was den Radsport wieder um einige Jahre zurück wirft. Dass ist das was mich ärgert... ob Armstrong sieben, einen oder keinen Titel hat, ist mir völlig egal. Da interessiert mich viel mehr die Tour 2013.

Ricco

24.08.2012 15:33

Na aber genau machst du doch den selben Fehler wie die Medien: Statt es positiv zu sehen dass er erwischt wurde schaust du auf alles möglich andere und vergleichst mit anderen. Warum? Wenns irgend jemand unbekanntes gewesen wäre wärs dir doch auch völlig egal gewesen wenn er härter oder anders bestraft würde als die Anderen. Klar wärs besser alles wär einheitlich, aber so ist es nunmal nich und das ist auch keine neue Erkenntnis. Ich fidne nur endlcih hats auch mal den richtigen erwischt und da sollte man jetz nich negativ drauf rumhacken. Da war der Fall Contador doch viel dubioser und da wurde nich so ein Rummel gemahct wie jetz. Und wie gesagt: bei jemand unbekannten hätts niemanden interessiert.
René

Gast
24.08.2012 18:37

Ja ja der Züller. Der Oberdoper soll sich doch mit seinem vielen Geld still halten. Traurig ist auch, dass dieser Oberdoper noch von den Tour de Suisse Verantwortlichen als Helfer engagiert wird. Solche Typen welche Betrogen haben, soll man ächten. Nicht mehr und nicht weniger. Züller, Camendzind und ähnliche aus dieser Zeit haben alle medizinische Hilfe in Anspruch genommen und sollen sich still halten. Eigentlich gehören sie als Betrüger ins Gefängnis.
Ricco

24.08.2012 19:06

http://de.eurosport.yahoo.com/blogs/andreas-schulz/armstrong-angeschlagen-k-o-140734456.html

Hier noch nen sehr guter Artikel
H.O.

25.08.2012 00:21

Ich danke Dir, maz, für Deine treffenden Worte. Ich denke: dass Armstrong erstens als bislang einziger Mensch sieben Mal die Tour de France gewinnen konnte, dass er zweitens zu dieser Leistung nach einer überstandenen Krebserkrankung in der Lage war und dass er drittens über einen zugegenermaßen schwierigen Charakter verfügt - diese Kombination aus Faktoren macht ihn zu einer Reizfigur, welche geradezu dazu einlädt, ein Exempel zu statuieren. Der selbstherrlichen USADA ging es offensichtlich nicht nur um die Wahrheit (ich bestreite gar nicht, dass er ihr auch um diese ging), sondern zu einem Großteil um Publicity, Selbstdarstellung, mediale Wirksamkeit.
Ich hoffe inständig, dass uns die Nachrücker Ullrich und Co. als Tour-Sieger erspart bleiben und dass man sich darauf einigt, keinen offziellen Tour-Sieger für die Armstrong-Jahre zu benennen. So oder so wird für mich persönlich Armstrong immer der Tour-Sieger der Jahre 1999 bis 2005 bleiben. Denn welche Rolle Doping auch gespielt haben mag, so nötigt mir seine Leistung bis heute den allergrößten Respekt und die allergrößte Bewunderung ab - und daran wird sich niemals etwas ändern.
freire

25.08.2012 00:29

Die Vorwürfe gegen Armstrong beginnen im Jahre 1998. Für das was ihm vorgeworfen wird, ist eine lebenslange Sperre mehr als gerechtfertigt. Da Armstrong sich nicht verteidigen wollte (und sowieso nicht konnte), kommt dies einem Geständnis nahe --> Armstrong wird lebenslang gesperrt. Also ab 1998. Wo dies nun übertrieben ist oder wo dort die USADA irgendwas falsch gemacht hat, will mir nicht klar werden.
freire

25.08.2012 00:48

Travis Tygart bestätigt hier nochmal in einem Interview (als Audio-Datei), dass es der USADA vor allem um die Hintermänner (wie Doktoren, wie sportliche Leiter) geht und das jeder Fahrer auch Lance Armstrong die Chance hatte etwas zu diesem Kampf beizutragen und reinen Tisch vorher zu machen, um dann gemeinsam die noch aktiven Personen hinter der Sportlern auszuschalten.
www.danpatrick.com/2012/08/24/usadas-tygart-comments-on-decision-to-strip-armstrong-of-tour-de-france-titles/

Also bitte hört mit dem Bashing gegen die USADA auf. Es entbehrt einfach jeglicher Grundlage und ist einfach nur zutiefst lächerlich.
forelle

25.08.2012 01:54

Endlich, endlich. Traurig, dass es so lange gebraucht hat.

Nicht des Doping wegens, sondern weil Lance Armstrong DER Hauptverantwortliche ist, welcher nach dem Festina Skandal wieder flächendeckend mit Doping begann, nachdem das Feld einige Monate EPO- und Blutdoping-FREI war. Auch ist er derjenige, welcher diese primitive und kriminelle Omertà Dikatur dem Peloton auferzwang. Es war ja klar und er hat es auch mehrmals gesagt und gezeigt (Simeoni, Bassons, Anderson, Steffen, Andreu, etc.), wer gegen ihn aussagt, den wird er zerstören. Und da er die volle Deckung der korrupten UCI hatte (hoffentlich wird auch da aufgeräumt), stellte sich fast niemand in den Weg, ausser ein paar wenigen Journalisten (Kimmage, Walsh, u.a.) und untentwegte Radsportfans wie RaceRadio oder andere aus der CN Klinik.

Ich sage nur chapeau George Hincapie & Co. und alle, welche ausgesagt haben. Sie haben viel riskiert und wie man Lance kennt, wird er Vergeltung üben. Das haben leider schon viele schmerzhaft erfahren müssen. Man könnte ein Buch darüber schreiben über das wahre Gesicht des scheinheiligen Krebsprofiteurs (Beispiel Tour Down Under: Charity zahlt den Treibstoff für den Privatjet, Lance macht ein paar handhsakes mit Krebskranken, die appearance fee von 3 Millionen - Steuergelder notabene - kassiert er natürlich privat). LAF/livestrong ist eine riesige Geldmaschine für Lance und Nike. Nicht ein Dollar ging zB je in Krebsforschung. Schade, nimmt niemand deren Bücher mal genau auseinander, was da für Schindluder getrieben wird. Eine grosse Maschine, um sein Heldentum zu fördern, nicht zu vergessen, die Lobbyingversuche im Parlament vor einigen Wochen. Traurig ist, dass er mit seinen hunderten von Millionen, die er aufgrund seiner Betrügerei erstohlen hat, weiterhin Leute terrorisieren könnte, welche einfach nur das getan haben, was von ihnen verlangt wurde: die Wahrheit erzählt.

Aber ich bin auch einverstanden, dass niemand diese Sieg erben sollte. Meiner Ansicht nach sollte man sowieso die Siegerlisten zwischen 1990 und 2010 einfach löschen. Es ist unmöglich, einen sauberen und korrekten Sieger zu eruieren. Und es ist eben nicht so, dass weil alle gedopt haben, alle gleich lange Spiesse hatten. Ein interessanter Einblick dazu geben gewisse Passagen im Bycicling Artikel/Interview mit Vaughters: www.bicycling.com/print/67155

Sind wir froh, hatte diese Ära endlich ein Ende gefunden (hoffentlich, man weiss ja nie). Die w/kg Zahlen der diesjährigen Tour lassen hoffen, dass wir es mit einer neuen, viel saubereren Generation zu tun haben. Es lebe der Radsport! Aufwärts gehts und weiter!
Ricco

25.08.2012 12:09

Will noch etwas an H.O. loswerden: Was ist mit all denen die nich gedopt haben und um eine gute Platzierung oder gar die KArenzzeit Tag für Tag kämpfen mussten? Denen hat Armstrong doch das Leben erst so schwer gemacht, während er sich in Ruhm und Reichtum sonnen konnte. Klar war er auch super talentiert, hat hart trainiert und im Rennen alles gegeben, aber da ist er doch bei weitem nicht der Einzige im Feld! Er hat doch mit seinen Leistungen viele erst zum dopen gebracht, weil sie sonst überhaupt keine Chance gehabt hätten. So hat er dem Sport doch nachhaltig geschädigt. In der Öffentlichkeit stand er dann aber immer als Saubermann mit weißer Weste da. Mit dem gestrigen Tag ist das Dopingproblem natürlich nicht auf einmal verschwunden, aber ich denke es war ein großer Schritt hin zu einem sauberen Sport, auch wenn es immer das ein oder andere schwarze Schaf gibt. Für mich ist aber Armstrong dass schwärzeste Schaf von allen!
Iswinth

25.08.2012 15:52

Meine Worte, Ricco. Danke.
Wer kann sich noch erinnern, was abging, als einer der weniger bekannten Fahrer (weiß den Namen nicht mehr) sich erlaubt hat, Mr. Armstrong zu seiner aktiven Zeit zu beschuldigen?
Beim nächsten Ausreißversuch dieses Fahrers ist ihm Mr. Armstrong persönlich nachgefahren und hat ihn gestellt. Um zu demonstrieren, welche Konsequenzen es für die jenigen hat, die sich erlauben sollten, ihn zu kritisieren. Andere, die es gewagt haben, Mr. Armstrong zu beschuldigen, wurden mithilfe des amerikanischen Rechtssystem (wer Geld hat, kann klagen und auch lange Prozesse durchstehen) mundtot gemacht - siehe auch Beitrag von Forelle. Zeigt man so wahre Größe? Wohl kaum.
Für mich persönlich ist Lance Armstrong unverdaulich. Genauso wie Bruyneel, der meiner Meinung nach auch lebenslang gesperrt gehört.
Cofitine

25.08.2012 17:17

@Iswinth:
Der Fahrer hieß Filippo Simeoni und der Vorfall ereignete sich bei der Tour 2004.
Lutz

25.08.2012 17:19

Danke Ricco bringst es auf den Punkt

der Ausreisser war überigens Simeoni
pirate

Gast
29.08.2012 16:50

wenn man die zeitungen liest, kann man gut verstehen was die leute meinen, die von einem schaden für den radsport sprechen. es geht nicht darum, daß ein positives zeichen gesetzt wurde. im gegenteil, es werden die alten geschichten aufgerollt. aus einer zeit, wo es vermutlich gar keine sauberen spitzensportler gab.
zu erst fand ich die meldung, daß der ami seine siege verliert, gut. nun muß ich aber sagen, daß der radsport dadurch lächerlich wird. einige meinen zwar armstrong war der doping-vorreiter oder so ähnlich, oder er habe einfach am meisten gedopt. da frage ich mich, wer bitte kann beweisen, daß die fahrer hinter armstrong weniger gedopt waren?
an vielen orten lacht man nun über den radsport. für viele ist es ein witz, bei einer rangliste von dopern, nachträglich den einen doper zu streichen, weil man zwar keine positive dopingprobe hat, aber davon ausgeht, daß er gedopt haben soll. bei den 6 siegen, bei denen man nur davon ausgeht, müsste man alle anderen, bei denen man ebenfalls davon ausgeht, ebenfalls streichen.
ich verfluchte den ami, die ganzen sieben jahre lang. er war meinen wunschfahrern immer im weg und die waren langweilig und dazu mochte ich ihn auch persönlich nicht so sehr. vielleicht wär das anders gewesen, wenn er deutscher gewesen wäre ;)
ich war aber immer so ehrlich, daß ich zum ende seine leistung respektierte. wären alle sauber gewesen, wären vermutlich ebenfalls alle hinter dem ami her gefahren.
matze53

Gast
29.08.2012 17:30

[b]Fraglich ist es dieses Jahr aber, woher die Leistungsexplosion der Sky-Manschaft herrührt. Vor allem erscheint es mir suspekt, wie ein Wiggins und Froome plötzlich im Zeitfahren den Cancellara deklassieren.
Mad Max

Gast
30.08.2012 10:15

Auf welcher rechtlichen Grundlage kann man LA seine Siege überhaupt aberkennen? Riis hats doch auch gestanden, durfte seinen Sieg aber wegen der Verjährungsfrist behalten....

Die Anschuldigungen, LA wäre schuld daran, dass zu der Zeit soviel gedopt wurde kann ich nicht nachvollziehen. Bjarne Riis aka. Mr. 65% war 1996 so vollgepumpt, dass er daran hätte verrecken können und ein Pantani hält bis heute den Rekord an der l'Alpe d'Huez (Ein Rekord der hoffentlich nie mehr gebrochen wird), Henri Pelissier hat bereits in den 30er Jahren zugegeben, dass im Peloton mit Kokain und anderen Mitteln nachgeholfen wird. Es gibt sicher noch zahlreiche andere Beispiele...
Der Festina Skandal 1998 hat einiges ans Licht gebracht (was man eigentlich sowieso schon wusste), aber geändert hat er nichts...

LA war nicht der grösste Dopingbetrüger aller Zeiten, er war lediglich der erfolgreichste. Und ihm jetzt ohne stichhaltige Beweise alle Titel abzuerkennen, macht die Tour de France für die Medien und die Öffentlichkeit zu einer Lachveranstaltung.

Man sollte LA dafür belangen, dass er die UCI bestochen hat und mit ihm alle, die diese Gelder dankend angenommen haben. Dann würde das schlechte Licht nicht auf den ganzen Radsport (der sowieso einen schlechten Ruf hat) fallen, sondern nur auf einige wenige schwarze Schafe.
Mad Max

Gast
30.08.2012 10:21

Ich meine natürlich 60%... Sonst wär er vermutlich wirklich verreckt

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