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Deutsche verpassen zum Abschluss der Bahnwettkämpfe olympische Medaillen - Briten dominierten (fast) alles
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19.08.2008

Deutsche verpassen zum Abschluss der Bahnwettkämpfe olympische Medaillen - Briten dominierten (fast) alles

Info: OLYMPIA 2008 - Bahnradsport
Autor: Jörg Schröder (Links200)



Peking, 19.08.2008 – Zum Abschluss der Radwettkämpfe auf der Bahn bei den Olympischen Spielen in Peking gab es die Goldmedaillen Nummer 6 und 7 für die Briten im Sprint der Damen und Herren. Chris Hoy und Victoria Pendleton besiegten ihre Konkurrenten deutlich. Im Madison ging der Sieg überraschend an das argentinische Duo. Roger Kluge/ Olaf Pollack verpassten eine Medaille ebenso knapp wie Maximilian Levy, der sich im Kampf um Bronze im Sprint erst in drei Läufen knapp geschlagen geben musste.


Rennen: Madison | Sprint Herren | Sprint Damen | FAZIT



Madison: Kluge/Pollack verpassen Podium - Oldies aus Argentinien vorne
Im Madisonwettbewerb, bei dem zweier Teams gegeneinander um Punkte bei Zwischensprints und Rundengewinnen kämpften, rechneten sich Roger Kluge und
Olaf Pollack gute Chancen auf eine Medaille aus, nach dem Kluge bereits im Punkterennen Silber gewonnen hatte und das Duo bei der letzten Weltmeisterschaft überzeugte.

Von Beginn an des Rennens über 50 Kilometer zeigten sich die Deutschen aufmerksam und sammelten fleißig Punkte bei den Zwischensprints. Dies war auch der Plan wie Kluge hinterher sagte: „Unsere Taktik war: Erst die Punkte sichern, dann eine Runde“. Der erste Teil klappte auch sehr gut, lange lag das deutsche Team in der Punktwertung vorne. Doch die Duos aus Argentinien und Russland hatten früh einen Rundengewinn erzielt und so die Führung übernommen. Die Deutschen versuchten es immer wieder, doch die Konkurrenten hatten ein wachsames Auge auf die Fahrer des BRD. Die Schweizer Routiniers Franco Marvulli und Bruno Risi, bei den Sechstage-Rennen nach ähnlichem Modus nur über mehrere Tage fast unschlagbar, spielten im Kampf um die Medaillen keine Rolle.

Die "Oldies" aus Argentinien, der 43-jährige Juan Esteban Curuchet und der 33-jährige Fernando Walter Perez verteidigten ihre Führung vor den Russen Mikhail Ignatiev und Alexei Markov zäh. Nur die beiden Spanier um den Routinier Joan Llaneras und Antonio Tauler schafften noch einen Rundengewinn und verdrängten die Russen auf den zweiten Rang. Damit fielen die Deutschen aus den Medaillenrängen und versuchten verzweifelt noch, einen Rundengewinn zu erzielen. Doch auch ein Versuch „mit der Brechstange“ (Kluge) kurz vor Schluss zusammen mit den Belgiern, die dabei in Punkten noch an den Deutschen vorbeizogen, brachte keinen Erfolg mehr.

Die Argentinier gewannen mit 8 Punkten vor den Spaniern (7) und den Russen (6), die Belgier Iljo Keisse und Kenny de Ketele erreichten mit 17 Punkten aber einer Runde Rückstand den 4. Platz vor den beiden Deutschen (15 Punkte). Für die Schweizer reichte es nur zum enttäuschenden 11. Rang, nur zwei Plätze davor klassierten sich die großen Favoriten und amtierenden Weltmeister Mark Cavendish und Bradley Wiggins, der damit sein drittes Gold in Peking verpasste.

Der erst 22jährige Roger Kluge zog dennoch ein zufriedenes Fazit: „Ich persönlich bin mit Peking aber trotzdem zufrieden, schließlich habe ich eine Medaille. Die Beine waren gut und auch Olaf ist gut gefahren, aber es hat eben nicht geklappt.“

-> Zum Resultat Madison

Sprint Herren: Levy bei britischem Doppelsieg knapp an Medaille vorbei
Während es im Madison nicht zu einer weiteren Medaille der dominierenden Briten reichte, so gab es gleich deren zwei im Sprint der Herren. In den Halbfinalläufen setzen sich der Topfavorit Chris Hoy und sein Landsmann Jason Kenny deutlich gegen ihre Konkurrenten Mickael Bourgain (Frankreich) beziehungsweise Maximilian Levy aus Deutschland in zwei Läufen durch. Damit ging es für den jungen Deutschem im Kampf gegen den ebenfalls jungen Franzosen um Bronze. Den ersten Lauf verlor der Deutsche von vorne fahrend knapp, durch einen in ähnlicher Manier diesmal aber gewonnen zweiten Lauf erzwang er aber einen dritten Entscheidungsdurchgang. In diesem unterlag er dann von der hinteren Position deutlich. Dennoch kann Levy die Olympischen Spiele als persönlich großen Erfolg verbuchen, schließlich hatte er im letzten Jahr mit vielen Verletzungen zu kämpfen, zudem hatte er sein persönliches Ziel unter die Top 8 zu kommen deutlich geschafft. Unter dem Strich bleibt zudem die zusammen mit Rene Enders und Stefan Nimke, der heute noch Platz 10 im Sprint erringen konnte, gewonnenen Bronzemedaille im Olympischen Sprint.

In den zwei Finalläufen machte Hoy mit seinem Landsmann kurzen Prozess, auch wenn sich dieser stark wehrte. Doch am Ende sicherte sich Hoy nach zwei Läufen seine bereits dritte Goldmedaille nach den Siegen im
Keirin und Olympischen Sprint.

-> Zum Resultat Sprint der Herren

Sprint der Damen: Erwartete britischer Sieg
Wie erwartet setzte sich Victoria Pendleton (Großbritannien) im Halbfinale gegen die Niederländerin Willy Kanis mit starken Läufen durch. Etwas überraschend wartete im Finale nicht die Qualifikationszweite Shuang Guo aus China auf sie, sondern die Australierin Anna Meares. Diese konnte die Favoritin Pendleton allerdings nicht gefährden, kann sich aber mit Silber trösten. Im Rennen um Bronze setzte sich sehr zur Freude der Zuschauer Shuang Guo im Laoshan Velodrome gegen ihre Konkurrentin durch.

->
Zum Resultat Sprint der Damen



FAZIT: Dominierende Briten - Deutsche stärker als erwartet
Gegen die Starter aus Großbritannien hatten die Fahrer/innen aus anderen Nationen keine Chance. Lediglich in den Rennen um Punkte (Punkterennen der Damen und Herren, sowie Madison der Herren) konnten die Fahrer von der Insel geschlagen werden. In 10 Wettbewerben stellt Großbritannien 7 Olympiasieger, insgesamt konnten 11 Medaillen eingesammelt werden. Schwächen zeigten die vor vier Jahren noch starken Australier, die erst durch Anna Meares am letzten Tag im Sprint der Frauen Silber gewinnen konnten.

Die Deutschen schnitten besser ab als man erwarten konnte, nach dem in vielen Disziplinen wie der Einerverfolgung der Männer, dem Bahnvierer und den meisten Wettbewerben der Frauen keinen Starter gestellt werden konnten. Bronze durch die Sprinter im Olympischen Teamsprint und Silber durch Roger Kluge im Punktefahren können sich sehen lassen, dazu kommen gute Platzierungen im Sprint (Maximilian Levy 4.), Madison (Kluge/Pollack 5.) und Keirin (Carsten Bergemann 5.). Zudem gelobte man seitens des Verbandes Besserung, so das in 4 Jahren bei Olympia in London möglichst wieder alle Disziplinen mit Startern besetzt werden sollen.

Starter aus der Schweiz konnten nie in die Entscheidungen eingreifen, Österreicher waren bei den Bahnwettkämpfen nicht am Start.





Maximilian Levy verpasst Medaille knapp
Maximilian Levy verpasst Medaille knapp

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