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Pyrenäenrundfahrt Mittwoch, 03. September 2008 - 4. Etappe Broto Sp – Lourdes Fr
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03.09.2008

Pyrenäenrundfahrt Mittwoch, 03. September 2008 - 4. Etappe Broto Sp – Lourdes Fr

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger

Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.




Wetter: 25 °, schön, bedeckt, Col d’Aubisque Nebelverhangen



Kilometer: 145 km
Höhenmeter: 2845 HM

Strecke:
Zum Warm fahren ging es sofort nach dem Start auf den 1425 m hohen Puerto de Cotefablo, 10 km Anstieg teils 10%. Nach der Abfahrt ins Dorf Biescas warteten dann drei bekannte Tourpässe auf uns. Zuerst jener bei km 55, der El Portalet auf 1794 m Höhe, wo wir zugleich die Grenze nach Frankreich überquerten. Adios Espana, Viva La France!

Nach einer rasanten 30 km langen Abfahrt durch den Nationalpark der Pyrenäen und einem Mittagshalt in Laruns nahmen wir den Col d'Aubisque in Angriff. 17 km Anstieg zwischen 6 – 10 % und wir waren wieder auf 1709 m. Er ist der Klassiker der Tour de France. Zum ersten Mal war 1910 ein Pyrenäenpass Teil der legendären Rundfahrt, es war der Col d'Aubisque. Damals mussten „Ihn“ die Athleten noch auf geschotterter Strasse ohne Gangschaltung bezwingen. Daran sollte jeder denken, dem nach der Gipfelbezwingung eine Anwandelung von Grössenwahn befällt.
Den Col de Soulor „vernaschten“ wir im Vorbeigehen auf der Abfahrt zum Zielort Lourdes.


Etappenort:
Lourdes ist eine lebendige, prickelnde Stadt mit viel Flair. Im Departement Hautes-Pyrénées in Süd-Frankreich gelegen, ist sie heute der weltweit meistbesuchte christliche Wallfahrtsort. Lourdes lockt jedes Jahr 6 Millionen Besucher an, die auf „Wunderheilung“ hoffen.

1858 ist der jungfräulichen Marie Bernadette Soubirous in der Grotte von Massbielle insgesamt 18x die Mutter Gottes erschienen. Die erste Erscheinung hatte Bernadette am 14. Februar. Sie war mit ihren drei jüngeren Geschwistern und einem anderen Mädchen am Ufer des Gave flussabwärts gewandert, um Brennholz zu sammeln. Vor dem Durchqueren des Mühlbachs hörte Bernadette sonderbare Geräusche und sah darauf eine weiss gekleidete Frau (die Mutter Gottes) in überirdischem Licht. Später offenbarte sich die Erscheinung als die "unbefleckte Empfängnis". Die Quelle in der Grotte soll während einer dieser Erscheinungen entsprungen sein. Die Erscheinung beauftragte Bernadette Soubrious damit, eine Kirche auf der Grotte zu errichten. Heute ist die Kirche ein bedeutender Wallfahrtsort. Der Quelle werden Heilkräfte zugeschrieben. Bernadette Soubrious wurde am 8. Dezember 1933 heilig gesprochen.

Ereignisse:
In Voraussicht auf die vier zu bewältigenden Pässe starteten wir heute mit zwei verschiedenen Startzeiten. Damit berücksichtigten wir die unterschiedlichen Tempis beim Bergauffahren. Dies gewährleistete eine gute Betreuung aller TeilnehmerInnen an den Verpflegungsstellen.

Es war von der Nacht her noch angenehm frisch. Die VelofahrerInnen genossen das morgendliche Erwachen der Natur und die aufgehende Sonne über den Bergen. Nur die Räder surrten in der morgendlichen Stille. So wurden die ersten 10 km Anstieg in weniger als einer Stunde locker bewältigt. Nach einer rasanten Abfahrt ins Valle de Tene beim Staussee Embalse de Bubal verpflegte uns Kudi mit Bananen, Riegeln und natürlich Getränken.

Plötzlich ertönten Indianerrythmen und man hörte Radschuhe klappern. Karl-Heinz von der Nürnberger-Truppe vollführte einen Indianertanz und vertrieb die bösen Geister und Schmerzen in unseren Beinen. Ob es was genützt hat, das werden wir Morgen auf der Königsetappe erfahren.

Beim Aufstieg auf den El Portalet bis zur französischen Grenze hatten wir das erste Mal in den vier Jahren Rückenwind. Es war herrlich den Berg zu bezwingen. Nach einer zügigen Abfahrt nach Laruns gab es den gewohnten Picknickhalt, bereit gestellt von Andrea und Andy – ein herzliches Dankeschön.
Als Gruppe Cyrill ankam fehlten der Tourguide und sein Freund Heiri. Des Rätsels Lösung war ein defekter Wechsel und so fungierte Cyrill als Abschleppwagen für Heiri.

Und nun folgte der Aufstieg auf den Col d’Aubisque. Dass wir in einem Nationalpark unterwegs waren, bekamen die VelofahrerInnen auch auf den Strassen zu spüren. Grossvieheinheiten von Rindern, Pferden und Schafen tummelten sich seelenruhig auf der Fahrbahn. Immer mehr drückte der Nebel hinunter und von der gewohnten wunderschönen Aussicht war heute nichts zu sehen. Darum hiess es oben trockene Kleider anziehen und weiter fahren.

Der vierte, den Col de Soulor überquerten wir im dichten Nebel und plötzlich marschierte uns eine riesige Schafherde entgegen. Hier in den Pyrenäen haben die Schafe noch Vortritt. Die letzte Abfahrt führte uns nach Argeles Gazost, ab da benützten wir einen speziellen Radweg, nämlich ein altes Bahntrasse, welcher uns direkt nach Lourdes führte.

Lourdes ist ja bekannt für sein Heilwasser und die Prozessionen. So mancher unserer Pyrenäentour-Teilnehmer hat sich nach dem Abendessen unter die Menschenmenge gemischt um Richtung Grotte zu pilgern.

Und Morgen steht unsere Königsetappe auf dem Programm, wie wir diese Tour erleben, das lest ihr in diesen News.




Mechaniker Peter bei seiner Arbeit in der Mittagspause
Mechaniker Peter bei seiner Arbeit in der Mittagspause

hier in den Pyrenäen haben die Schafe den Vortritt
hier in den Pyrenäen haben die Schafe den Vortritt

das erlebt man nur in den Pyrenäen
das erlebt man nur in den Pyrenäen

Nebelbänke umhüllten den Col d’Aubisque
Nebelbänke umhüllten den Col d’Aubisque


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