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Walsleben: "Ich will in Kleinmachnow gewinnen"
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14.11.2008

Walsleben: "Ich will in Kleinmachnow gewinnen"

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Autor: Armin M. Küstenbrück



14.11.2008 - Erstmals, seit der amtierende U23-Europameister 2005 auf der Strecke in den Kiebitzbergen vor den Toren Berlins Deutscher Junioren-Meister geworden war, kehrt Philipp Walsleben auf seinen Heimatkurs zurück.


Philipp Walsleben aus Kleinmachnow berichtet in regelmäßigen Abständen für LiVE-Radsport über seine Erlebnisse als Radsportler. Walsleben ist 20 Jahre alt und fährt seit dieser Saison für das belgische Team Palmans-Cras. Sein Saisonhöhepunkt ist die Cross-Saison im Herbst.

Für den 20-jährigen Radquerfeldein-Fahrer Philipp Walsleben ist es eine anstrengende Woche mit vier Rennen in drei Ländern: Am Sonntag hatte der Kleinmachnower mit Wohnsitz in Belgien noch den zweiten Lauf zum Cross-Weltcup im niederländischen Pijnacker gewonnen, am Dienstag stand das Jahrmarktrennen in Niel auf dem Programm, und ganz dick kommt es nun am Wochenende: am Samstag um 14:00 Uhr startet der U23-Europameister beim Rennen zum Deutschland-Cup in seiner Heimatstadt Kleinmachnow, um danach direkt ins Flugzeug nach Brüssel zu springen, um keine 24 Stunden später das Superprestige-Rennen in Gavere zu bestreiten.

Fast vier Jahre ist es nun her, seit Philipp Walsleben in seiner Heimat Kleinmachnow, in den von ihm so geliebten Kiebitzbergen, ein Cross-Rennen bestritten hat. Damals verließ er das Gelände am Schwimmbad als Deutscher Juniorenmeister. Jetzt kehrt er zurück, als Europameister und Weltcup-Führender in der U23-Klasse, vielleicht sogar als bester deutscher Cross-Fahrer. "Ich freue mich schon richtig auf das Rennen", das der Wahlbelgier auch zu einem Besuch bei seiner Familie nutzt. "Gestern habe ich schon ein paar Runden gedreht - es war ein schönes Gefühl", so der 20-jährige. "Und ich freue mich natürlich auf die vielen Leute, die ich da wiedertreffen werde, Freunde, Familie, Fans - alle werden da sein!" Für Walsleben ist es neben den Rennen in Hamburg, Berlin und Frankfurt sowie der Deutschen Meisterschaft im bayerischen Strullendorf eines der wenigen Rennen, die er überhaupt in Deutschland bestreiten wird. "Mein Team Palmans-Cras will natürlich, dass ich die großen belgischen Serien bestreite. Aber das will ich auch selbst: denn nur da kann ich mich mit den weltbesten Fahrern messen, von ihnen lernen, selbst besser werden." Trotzdem vergisst Walsleben seine Wurzeln nicht: "Auch wenn es ein ziemlicher Aufwand für mich ist, hierher zu kommen, tue ich es gerne. Dem RC Kleinmachnow habe ich viel zu verdanken. Da ist es für mich selbstverständlich, meinen Verein, in dem ich groß geworden bin, zu unterstützen. Und vielleicht trage ich und meine Erfolge auch dazu bei, den Nachwuchs für den spannenden Cross-Sport zu motivieren." Immerhin wurde das Rennen extra für Walsleben um eine Stunde nach vorne verlegt, damit der derzeit Zwölfte der Elite-Weltrangliste und damit mit Abstand bester Deutscher und bester U23-Fahrer der Welt rechtzeitig sein Flugzeug nach Brüssel erreicht.

Superprestige Cyclocross Gavere
Denn am Sonntag steht in Gavere der dritte Lauf zur Superprestige-Serie auf dem Programm. Da will Philipp Walsleben wieder die Führung übernehmen, nachdem er sie verloren hat, weil der zweite Lauf parallel zur Europameisterschaft stattfand. "Das ist natürlich ärgerlich. Andererseits bietet die Serie auch zwei Streichergebnisse, sodass das am Ende nicht ins Gewicht fallen wird, dass ich in Veghel-Eerde nicht am Start war - vor allem, weil die ernsthaften Konkurrenten um den Gesamtsieg ja auch mit mir in Liévin waren." Wie Kleinmachnow müsste die Strecke in Gavere Walsleben liegen: schließlich steht auch dort ein Hügel in der sonst eher flachen Landschaft im Norden Belgiens. "Über die Doppelbelastung mache ich mir keine Sorgen - eher im Gegenteil"; sagt Walsleben: "Mit dem Double Koppenberg - Liévin habe ich ja gezeigt, dass ich mit einer guten Vorbelastung am zweiten Renntag sogar noch schneller fahren kann." Abgesehen davon verweist Walsleben darauf, dass er in seiner Unglückssaison 2007/08 ebenfalls schon in Gavere gewonnen habe.

Niel Jaarmarkt Cross
Weniger gut sah es allerdings im Dienstag im belgischen Niel aus, wo man mit einem Jahrmarkt das Ende des Ersten Weltkriegs feierte. Als großer Favorit ins Rennen gegangen, fand Philipp Walsleben keinen Schlüssel gegen die Konkurrenz. Dabei hatte es am Start noch gut ausgesehen: "Ich bin als Erster ins Gelände. Doch dann sind alle nur noch an mir vorbei gefahren", wunderte sich Walsleben über eine ungewohnte Erfahrung. "Zwar hatte der Streckensprecher schon vor dem Rennen angekündigt: ,Heute fährt Walsleben gegen den Rest der Welt!', aber dass es so schlimm werden würde, habe ich nicht gedacht." Vor allem die tiefen, aufgeweichten Wiesenpassagen machten dem Brandenburger zu schaffen: "Ich weiß nicht, ob es eine Technik- oder eine Kraftsache ist - auf jeden Fall bin ich überhaupt nicht voran gekommen ", rätselte Walsleben nach dem Rennen. Von einer Formschwäche will er aber nichts wissen: "Es gibt viele kleinere Ursachen, dass es nicht so wie gelaufen ist: normalerweise ist Dienstag mein Ruhetag, ich hatte in der Nacht schlecht geschlafen."

-> Zum Resultat Niel Jaarmarkt Cross

Jetzt will er am Wochenende beim Deutschland-Cup in Kleinmachnow und besonders am Sonntag im belgischen Gavere zeigen, dass er fit ist für die kommenden Aufgaben.





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