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Bahnradsport Otto Ziege nach Schwächeanfall bei Berliner Sixdays wieder gesund zu Hause |
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31.01.2009 | |
Otto Ziege nach Schwächeanfall bei Berliner Sixdays wieder gesund zu HauseInfo: BildergalerieAutor: Adriano Coco Ingrid Ziege ist glücklich! Ihr Otto (Archivfoto) ist wieder gesund zu Hause. Kurz vorm Start zum Finale der 98. Berliner Sixdays erlitt Deutschlands Radlegende Otto Ziege einen Schwächeanfall und war an der Rundenglocke am Zielstrich zusammengesackt. Auch seinen Berliner Humor hat Otto Ziege (82) nicht verloren und sprudelt nach der Entlassung aus der Klinik voller Lebensfreude am Telefon hervor: "Mir geht es wieder so richtig gut. Aber ich muss sagen, so was habe ich auch noch nicht erlebt. Auf der Bühne, am Bahnrand im Fahrerlager, wo ich so viele Jahrzehnte gearbeitet habe, muss ich Aufwiedersehen sagen..." Vom Jubiläum 100 Jahre Berliner Sechstagerennen und Erik Zabels Abschied spricht Ziege noch heute ganz begeistert: "Ich bin so glücklich, dass ich diese wunderschöne Veranstaltung, das allabendliche ausverkaufte "Traumhaus" mit der tollen Stimmung so mit erleben durfte. Schade, dass ich nun wegen der dummen Wegsackerei beim großartigen letzten Spurtsieg von Erik Zabel vor Bruno Risi, vorm jubelnden Publikum nicht dabei sein konnte." In den Nächten zuvor hatte Ziege eine große Runde von Koje zu Koje gemacht, und sich bei allen Rennfahrern für die gute Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren bedankt: "Das war mir ein langer, langer Herzenswunsch, den ich mir als aktiver sportlicher Leiter in der Hektik des Rennens nie erfüllen konnte", erklärt Ziege. Und besonders freute er sich als er bei Bruno Risi ankam, der entgegnete: "Otto, ich muss mich bei Dir bedanken. Wenn Du mir als jungem Sixdaysfahrer nicht ermutigend gesagt hättest: 'Hier ist Dein Weg! Fahr! Fahr!', wäre ich niemals d e r Bruno Risi geworden." Sofort nach dem Schwächeanfall am Dienstag war der jahrzehntelange sportliche Leiter der Sixdays in Berlin und Dortmund und Publikumsliebling im Berliner Sportpalast (als Fahrer) ins Vivantes Klinikum in Friedrichshain gebracht worden. Ziege: "Als ich aufwachte, sagte der Professor zu mir:'Sie haben wohl ein bisschen wenig getrunken...?' Eine ganz liebe Ärzteschaft und Schwesternschaft hat mich dann genauestens untersucht. Zweimal wurde ich in eine Röhre gesteckt, für eine Kernspintomographie und eine Magnetresonanztomographie. Diagnose: Außer Flüssigkeitsmangel kerngesund!" Dann fragten mich die Ärzte nach meiner Erinnerung an den Schwächeanfall und ich berichtete: "Voller Wiedersehensfreude habe ich Patrick Sercu im Innenraum begrüßt. Anschließend bin ich zum Wettfahrausschussvorsitzenden Michael von der Heyde gegangen und habe mich bei ihm bedankt, dass er mir jede Nacht die Pistole zum Ziel getragen hat, damit ich mein Otto-Ziege-Punktefahren anschießen konnte. Ja, dann wollte ich zum Computer und dann weiß ich nicht mehr..." Obwohl Ziege gleich nach Hause wollte behielten die Ärzte Ziege ihn noch zur Beobachtung im Krankenhaus. Auch von der Sorge um seine Ingrid ließen sich die Mediziner nicht umstimmen. Denn Ziege hatte seine Entlassungsbitte immer wieder begründet: "Meine Frau ist 84 und allein zu Hause." Jetzt aber haben ihn seine Ingrid und ihr gemeinsamer Trainer Tobi wieder. Tobi ist ein Mops. Und drei mal am Tag steigen die Zieges die vier Treppen von ihrer Wohnung hoch und runter, um mit Tobi Gassi zu gehen. Ziege: "Darum ist Tobi seit drei Jahren unser bester Trainer. Meine Ingrid ist mit dem Treppentraining nach dem Einsetzen einer neuen Herzklappe wieder topfit geworden und ich nach meiner Knie- und Halswirbeloperation." Vor einem Jahr ist Ziege ein zweites neues Kniegelenk eingesetzt worden, vor zehn Jahren das erste. Den Halswirbel verletzte er sich, als er kurz nach der Knie-OP stürzte. Beim Aufstehen hatte er sich unglücklich auf einen Beistelltisch gestützt, der umkippte. Aber der ewige Rennfahrer Otto Ziege trainiert natürlich auch immer noch auf dem Rad: "Zu letzt bin ich am Montag 45 Minuten auf dem Hometrainer gefahren, dabei lese ich oft, habe mir dafür eine günstig Sitzposition gebaut. Bei Radfahrwetter fahre ich aber mit meinem Damenrad durch den Tegeler Forst zum Tegeler See bei uns in Reinickendorf vor der Haustür." Die schönste und belebendste Medizin nach seinem Schwächeanfall bekam Otto Ziege nach seiner Heimkehr von der Sekretärin des großen Berliner Herzchirurgen Professor Roland Hetzer (operierte Ingrid Ziege). Sie rief aus dem Deutschen Herzzentrum in Berlin Wedding an und sagte: "Was machen Sie denn für Sachen! Sie können doch jetzt nicht schlapp machen! Sie müssen sofort zur Generaluntersuchung zu Professor Hetzer kommen. Das 100. Berliner Sechstagerennen ist doch erst in zwei Jahren..." -> FERIENWOHNUNG IM HIMMEL ÜBER BERLIN |
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31.01.2009 | |
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