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Interviews Live-Radsport Interview: Der beste Schweizer Rundfahrer Oliver Zaugg (Teil 2) |
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20.05.2009 | ||
Live-Radsport Interview: Der beste Schweizer Rundfahrer Oliver Zaugg (Teil 2)Info: Weitere Interviews von LiVE-RadsportAutor: LiVE-Radsport Redaktion Das letzte Top10-Resultat eines Schweizers bei einer der drei Grand Tours erzielte Alex Zülle im Jahr 1999 als Gesamtweiter der Tour de France. Die beste Leistung an einer dreiwöchigen Rundfahrt zeigte seitdem Oliver Zaugg, der nach Platz 14 der Vuelta a España 2007 im letzten Jahr als Elfter die Top10 der Spanien-Rundfahrt 2008 nur um 42 Sekunden verpasste. Der am 9. Mai 28 Jahre alt gewordene Zaugg stand LiVE-Radsport für ein Telefon-Interview zur Verfügung, dass wir Euch in zwei Teilen präsentieren wollen. Im Moment ist Zaugg bei der Katalonien-Rundfahrt aktiv, wo er nach drei Etappen auf Platz 25 liegt. Wenn man mit dem Team ein Rennen und dieses dann auch gewinnt ist es natürlich immer schön. Im Trentino war die Form nicht ganz so da und bei der Tour de Romandie war ich mit mir selber noch nicht ganz zufrieden. Die Ziele vom Team her kenne ich nicht genau. Ihr Teamkollege Roman Kreuziger wurde am 6. Mai 24 Jahre alt und gilt als einer der besten Rundfahrer der Zukunft. Was trauen Sie ihm persönlich noch zu? Ich denke dass er noch ein ganz Großer werden kann. Er ist noch sehr jung und kann sich in vielen Dingen weiter entwickeln. Von Jahr zu Jahr muss er natürlich noch ein bisschen Erfahrung sammeln, aber ich denke schon, dass er in Zukunft einer von den ganz Großen sein wird. Am 9. Mai hatten Sie selbst Geburtstag, wurden 28. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was hätten Sie sich beruflich als auch privat gewünscht? Ich denke das Wichtigste ist einfach, dass es alles mit der Gesundheit passt und das ich beschwerdefrei den Tag beginnen kann und dies in der Zukunft auch so bleibt. Das ist das Wichtigste für mich. Die Schweizer Radsportler mischen ja in der Breite wieder deutlich besser in der Weltspitze mit als im letzten Jahr. Woran liegt das in Ihren Augen? Das ist schwierig zu sagen. Ich denke, dass vor allem viele junge Fahrer sehr motiviert sind. Jetzt ist vielleicht auch der richtige Zeitpunkt vom Alter her für die jungen Fahrer. Können Sie Ihren Fans und den Lesern von LiVE-Radsport schon verraten, wie die Saisonplanung im Speziellen aussieht und wo Sie auf jeden Fall zu sehen seien werden? Mein nächster Einsatz ist die Katalonien-Rundfahrt. Danach gehe ich in das Höhentrainingslager nach Italien auf den San Pellegrino Pass um mich auf die Tour de Suisse vorzubereiten. Auf jeden Fall werde ich bei der Tour de Suisse dabei sein. Danach habe ich eigentlich noch keine definitiven Renntermine. Aber ich denke, wenn ich eine super Tour de Suisse fahren werde, bin ich vielleicht auch bei der Tour de France dabei. Dies steht jedoch noch in den Sternen. Was möchten Sie sportlich in den nächsten Jahren noch erreichen und welches ist eigentlich Ihr Lieblingsrennen? Mein Lieblingsrennen ist die Tour de Suisse. Es wäre ein Traum von mir, eine Etappe zu gewinnen. Aber ob das jetzt die Tour de Suisse ist oder ein anderes Rennen ist nicht so entscheidend. Ich denke ein Sieg ist immer schön und das habe ich bisher noch nicht erreicht. Daran kann ich noch arbeiten. Wie sieht eigentlich ein Wettkampftag bei Ihnen aus? Wie gestaltet sich dieser? Das ist eigentlich ziemlich derselbe Ablauf vor jedem Rennen. Man steht auf, je nachdem wann der Start ist, dann geht man Frühstücken. Ein ausgewogenes Frühstück mit Brot und Pasta und Prosciutto und Müsli und allem drum und dran. Das macht man drei Stunden vor dem Start. Dann geht man zurück ins Zimmer und macht die Kleidung parat oder schaut noch ein Bisschen in ein Buch. Man betrachtet noch mal die Streckenführung. Je nachdem wo der Start ist, macht man sich mit dem Bus auf dem Weg dahin. Meistens trifft man am Startort eine Stunde vor dem Startbeginn ein. Man hält sich da dann in der Startumgebung auf. Danach fährt man das Rennen und anschließend ist es auch sehr unterschiedlich ob es ein Eintagesrennen oder eine mehrwöchige Rundfahrt ist. Meistens geht man zurück in den Bus und unter die Dusche, isst etwas, geht zurück ins Hotel und dann bekommt man eine Massage oder vielleicht noch eine kleine Verpflegung und isst noch was. Danach geht es auch schon weiter zum nächsten Rennort oder nach Hause. Wie ist das Material bei ihnen als Radsportler? Was machen Sie, um es zu entwickeln oder sind sie gar nicht daran beteiligt? Ich denke, da bin ich eigentlich nicht so dran beteiligt. Man kriegt das Material zur Verfügung gestellt. Man hat vielleicht eine kleine Auswahl von Satteln oder Lenker, was man dann auch persönlich auswählen kann. Da hat auch jeder etwas andere Vorzüge. In Dingen wie Rahmen muss man dann eigentlich das nehmen, was einem zur Verfügung gestellt wird. Immer wieder gibt es Doping im Sport. Wie stehen Sie selber zu dem Thema und wie oft gibt es Kontrollen bei ihnen? Wie ich es vorher schon gesagt habe: Ich schaue für mich. Was die anderen machen interessiert mich eigentlich weniger. Ich habe meine Linie und bin damit zufrieden. Den Beruf und das Privatleben versuche ich so gut als möglich zu trennen. Wir werden alle sehr viel kontrolliert im Profi-Radsport allgemein. Man muss dies so akzeptieren und jeder hat seine eigene Linie und ist daher für sich selbst verantwortlich. |
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20.05.2009 | ||
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