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U23: Die Internationale Thüringen-Rundfahrt 2009 im Rückblick (Teil 2)
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17.06.2009

U23: Die Internationale Thüringen-Rundfahrt 2009 im Rückblick (Teil 2)

Info: U23: Internationale Thüringen-Rundfahrt
Autor: H.O.



Hildburghausen, 15.06.09. Vom 7. bis zum 13. Juni fand auch in diesem Jahr wieder die Internationale Thüringen-Rundfahrt für Fahrer der Klasse U 23 statt. Es war die 34. Austragung dieses bei Nachwuchsfahrern aus aller Welt beliebten Etappenrennes, das als eines der schwersten und daher prestigeträchtigsten seiner Art gilt. Zur Halbzeit führte im Gesamtklassement der Niederländer Steven Kruijswijk (Rabobank Continental) mit einer einzigen Sekunde vor dem Österreicher Stefan Denifl, eine Konstellation, an der sich geringfügig und doch entscheidend noch etwas ändern sollte. Live-radsport fasst den Verlauf der Tour in zwei Teilen zusammen, heute die letzten vier Etappen.


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10.06. Etappe 4: Großbreitenbach - Großbreitenbach (157,4 km))
Ebenso lang wie die vorherige Etappe, jedoch mit einer Bergwertung der Kategorie 1 und zwei hügeligen Schlussrunden rund um Großbreitenbach aufwartend, forderte der vierte Teilabschnitt den Fahrern wieder einiges an Stehvermögen ab. Hinzu kam das wie am Vortag nasskalte Wetter. Wiederum versuchten drei Ausreißer ihr Glück, darunter Nils Plötner von Mapei, der sich die Bergwertung sichern und damit das Sondertrikot zurückholen konnte, welches ihm tags zuvor abgenommen worden war. Bei der ersten Zielpassage jedoch fuhr das Feld bereits wieder geschlossen. Zwar versuchten es etliche Fahrer mit einer Attacke – darunter sogar Philipp Walsleben -, aber die dritte Massen-Sprintentscheidung in Folge ließ sich nicht verhindern. Und auch das Podium wies erhebliche Ähnlichkeiten zum Vortag auf, bestand es doch nur aus deutschen Fahrern, von denen der Erstplatzierte erneut Andreas Stauff (Kuota-Indeland) hieß und von denen der Zweitplatzierte das Thüringer Energie Team vertrat. Diesmal war es allerdings der 20-jährige Geraer John Degenkolb, der die Farben der Lokalmatadoren hochhielt. Dritter wurde der Cottbuser Martin Gründer von LKT Brandenburg, der auf der zweiten Etappe bereits einen vierten und tags zuvor einen sechsten Platz herausgefahren hatte. Durch seinen erneuten Sieg übernahm Stauff das bunte Trikot des Punktbesten. Sprint- und Nachwuchstrikot verblieben bei ihren jeweiligen Trägern. Was die Gesamtwertung anging, so führte weiterhin Steven Kruijswijk mit einer Sekunde vor Stefan Denifl und mit über zwei Minuten vor Alexandr Polivoda.

11.06. Etappe 5 (EZF): Oberhof (29,2 km)

Oberhof zum Zweiten – diesmal als Start und Zielpunkt des welligen Zeitfahrparcours, von dem man sich eine angesichts des minimalen Abstandes zwischen Erst- und Zweiplatziertem eine Veränderung in der Gesamtwertung versprach. Aber auch in der Nachwuchswertung konnte es spannend werden, lag doch der Franzose Dimitri Le Boulch nur 12 Sekunden vor dem Vortages-Zweiten, dem Geraer John Degenkolb vom Thüringer Energie Team. Wegen des katastrophalen Wetters musste die Strecke auf 18, 2 km verkürzt und so abgeändert werden, dass sich die Fahrer am Wendepunkt nicht begegnen konnten, denn ein Sturz dort hätte schlimme Folgen haben können. Patrick Gretsch wurden nach seinem Erfolg bei der WM natürlich beste Chancen eingeräumt, zumal er das Zeitfahren im Vorjahr gewonnen hatte. Doch ein Defekt und infolgedessen notwendiger Radwechsel machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Dennoch fuhr er die zweitbeste Zeit und konnte sich auf Platz 4 der Gesamtwertung verbessern. Letztlich war aber der australische Meister Jack Bobridge der Schnellste, er benötigte 26:20 Min. (ca. 41,5 km/h), 45 Sekunden weniger als Gretsch. Der Österreicher Matthias Brändle komplettierte das Podium mit vier weiteren Sekunden Rückstand. Da sein Landsmann Stefan Denifl, immerhin Landesmeister in dieser Disziplin, drei Sekunden schneller war als der Führende Steven Krijswijk, was Rang 9 bedeutete, tauschten die beiden im Gesamtklassement die Plätze, wobei natürlich der minimale Zeitabstand von jetzt 2 Sek. erhalten blieb. Neuer Dritter mit 1, 24 Min. Rückstand, wurde der Sieger der Etappe, Jack Bobridge, der neben der Punkte- nun auch die Nachwuchswertung (vor Brändle und Degenkolb) anführte.

12.06. Etappe 6: Neuhaus/Rwg. - Neuhaus/Rwg. (133,8 km)

Auch auf der sechsten Etappe gönnte man den Fahrern keine Verschnaufpause, ganz im Gegenteil: Auf dem Programm standen eine Bergwertung der dritten und zwei der ersten Kategorie, diese beiden sogar erst im letzten Drittel der Strecke, kurz vor der Ankunft in Neuhaus, einem der höchst gelegenen Orte Thüringens. Endlich gelang dem Energie Team der lang ersehnte Etappensieg, denn Marcel Kittel befand sich in der Ausreißergruppe, die trotz wieder mal eher unwirtlichen Wetters, ihren Vorsprung ohne große Mühe ins Ziel bringen und den Sieg unter sich ausmachen konnte. Der zweifache Juniorenweltmeister Kittel setzte sich mit 4 Sekunden Vorsprung gegen seine beiden Begleiter, die Mapei-Fahrer Jonas Schmeiser und Felix Rinker, durch – doch dürften diese nicht allzu enttäuscht gewesen sein. Denn immerhin eroberte Ersterer durch fleißiges Sammeln von Bergpunkten unterwegs das gepunktete Trikot und Letzterer konnte an den drei Sprintwertungen seine Führung in dieser Sonderwertung absichern. Für den 21jährigen Schmeiser war es zudem der erste Podiumsplatz überhaupt. Den Sprint aus dem 1, 18 Min. später eintreffenden ersten Teil des Feldes, gewann Jack Bobrigde – knapp vor Philipp Walsleben!

13.06. Etappe 7: Hildburghausen - Hildburghausen (141,5 km)
Die letzte Etappe, am Rennsteig entlang führend und vom Veranstalter gar als „Königsetappe“ bezeichnet, wartete tatsächlich noch einmal mit zwei Bergwertungen der höchsten Kategorie auf – diesmal allerdings in der ersten Hälfte, sodass den Fahrern auf den verbleibenden, relativ flachen Kilometern bis in den Zielort immerhin ein lockeres Austrudeln vergönnt wurde, bevor dann auf den zwei Schlussrunden voraussichtlich noch einmal alles für einen Massensprint vorbereitet werden würde. Pünktlich zum Abschied schien auch endlich die Sonne vom Himmel. Tatsächlich wurden die sich sich tapfer wehrenden Ausreißern auf den letzten Kilometern noch eingeholt und aus dem Peloton heraus ersprintete der erst 19-jährige Brite Adam Blythe (Davo-Lotto-Davitamon) sich den Sieg. Im Vorjahr hatte er auf diese Weise bereits zwei Etappen der Tour of Hong Kong Shanghai für sich entscheiden können. Eine starke Leistung bot noch einmal der 22-jährige Andreas Stauff, der erneut einen zweiten Platz herausfuhr, vor dem Belgier Michael Van Staeyen vom Rabobank Continental Team.

Stefan Denifl reichte ein sicherer Platz im Hauptfeld, um nach ziemlich genau 23 Stunden Fahrtzeit seinen Gesamtsieg unter Dach und Fach zu bringen. Nur wenige Wochen nach seinem siebten Rang bei der immerhin auch von Pro-Tour-Teams besuchten Bayern-Rundfahrt gelang dem 21-jährigen Innsbrucker also im benachbarten Bundesland der ganz große Erfolg, sein abgesehen von den nationalen Titeln wohl bestes Resultat, seitdem er im letzten Jahr das Rennen rund um den Henniger Turm für U 23 hatte gewinnen können. Zwar fiel der Sieg mit nur zwei Sekunden Vorsprung auf den 22-jährigen Niederländer Steven Kruijswijk (Rabobank Cont.) denkbar knapp aus, aber er war insofern vollauf gerechtfertigt, als Denifl sich durch seine überzeugenden Leistungen sowohl am Berg als auch im Zeifahren als der kompletteste Fahrer gezeigt hatte. Der 19-jährige Australier und zweimalige Etappensieger Jack Bobrigde (Team AIS) wurde am Ende mit dem schon deutlicheren Abstand von +1, 24 Minuten Gesamtdritter und nahm überdies das Punkte- und das Nachwuchstrikot mit nach Hause. Vorjahressieger Patrick Gretsch schloss immerhin als Vierter ab, vor einem weiteren Österreicher, Matthias Brändle, auf Platz 5. Die Sonderwertungen am Berg und im Sprint gingen an Nils Plötner bzw. Felix Rinker (beide Heizomat Mapei), die sich am letzten Tag noch aufmerksam gezeigt und nichts hatten anbrennen lassen. Gewürdigt werden sollten auch noch einmal die beiden Etappensiege von Andreas Stauff.
Sowohl der Gesamtsieger Denifl wie auch das Thüringer Energie Team und die Organisatoren zeigten sich am Schluss mit dem Verlauf der 34. Internationalen Thüringen Rundfahrt sehr zufrieden. Ein UCI-Kommissär bezeichnete sie gar als perfekt organisiert und der Oberklasse zugehörig.

-> Endstände und Wertungen





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