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Der 4. Engadin Radmarathon Zernez
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20.07.2009

Der 4. Engadin Radmarathon Zernez

Info: radmarathon.com

Autor: Lutz

Am Sonntag den 19.7.2009 fand der 4. Engadin Radmaraton statt. Live-Radsport Leser Lutz war mit von der Partie, hier könnt ihr nun seine Impressionen nachlesen.

Sonntag früh 5 Uhr der Wecker klingelt. Endlich aufstehen, wach war ich sowieso schon. Die Nacht ist unruhig verlaufen, die meisten unserer 7-köpfigen Gruppe haben irgendwie nicht so gut geschlafen. Nun also Frühstück, draussen reisst es langsam auf. Hier in Zouz (1700müNN) hats gerade mal 6 Grad. Der Wetterbericht redet von bis zu 23°C wir sind skeptisch aber auch optimistisch, wenigstens trocken. Also muss es mit Ärmlingen, Beinlingen und Windstopper reichen.

Wir fahren rechtzeitig nach Zernez (1450müNN) zum Start in unseren Startblock wo wir noch 30 Minuten bibbern müssen, ehe es um genau 7 Uhr losgeht. Die 1400 Fahrer setzten sich relativ zügig in Bewegung, so dass es endlich losgeht. Zum Warmwerden stellt sich die erste Hälfte des Ofenpasses in den Weg, kein Problem. Trotz des moderaten Tempos zersplittert unsere Gruppe bei den vielen Mitfahrern in eine 3er und eine 4er Gruppe. Nach der lockeren Abfahrt geht es durch den langen dunklen einspurigen Grenztunnel nach Livigno. Jetzt wird richtig schnell gefahren. Man muss aufpassen nicht in den Wind zu gehen um nicht unnötig Körner zu verschießen. Nach dem Tunnel geht es den Stausee entlang in eine Galerie leicht steigend aber schnell weiter. Die Gruppen splittern sich auf, Locher zufahren ist gelegentlich angesagt. Nach den Ort beginnt die Straße langsam stärker zu steigen, kurz darauf ist die Maximalsteigung mit ca. 11% erreicht trotz allem geht es locker dahin. Auf der kurzen Abfahrt zum Bernina-Anstieg werden wir leider von einer Ampel gut 3 Minuten aufgehalten, so dass es sich hinter uns wieder zu stauen beginnt. Nur einige Sekunden schneller und wir wären durch gewesen, ein Schicksal, dass mich an diesem Tage noch öfter ereilen wird. Der kurze Berninaaufstieg mit ca. 300 Hm geht noch locker von den Beinen, dann nach einer kleinen Getränkeauftankung in die Abfahrt, wo die Bahnschranke runtergeht und der Berninaexpress mit herrlich roten Wagen passiert. Durch die Stopps ist eine große Gruppe entstanden, in der auch einige Team-Trollinger stecken. Im Expresstempo um 50 km/h geht es nun das Inntal hinab zurück nach Zernez, wo die kurze Runde endet, wir aber nach ca. 3 Stunden mit einem Schnitt von 30.5 km/h die Kontrollstelle erreichen. Womöglich zu schnell für mich wie sich später herausstellen wird.

Nach der kurzen Pause geht es noch einige Kilometer den Inn entlang weiter ehe es hinauf zum Flüela mit 2383 m (durchschnittlich 7.3%, terrassiert) dem Dach der Tour geht. In der Mitte des Passes befindet sich eine Bauampel, sie zeigt grün, 100 m vor mir befindet sich ein Team Kamerad, Markus. Ich gebe noch mal richtig Stoff, während Markus locker hinfährt. Und wieder wegen ca. 5 Sekunden reicht es nicht durch grün, die Posten, die zur Kontrolle bereitstehen, sind nicht zu erweichen. Wieder unnötig Kraft verschwendet und Zeit verloren. Das Schlimmste ich verspüre von nun an ein ziehen in beiden Beinen an Ober- und Unterschenkel. Die Ampel schaltet um, ich komme nur schwer in Tritt später nur zwei oder drei Kehren unter der Passhöhe passiert es dann. Schlagartig bekomme ich einen beidbeinigen Krampf, um nicht vom Fahrrad zu fallen muss ich mich an der Leitplanke halten. Eine saublöde Situation...Ich verliere viele Minuten bis ich wieder erholt bin. Oben am Flüela ist es bitter kalt. Bei der Abfahrt schlottern die Zähne und die Beine sind nun leer. Zumindest traue ich mich nun nicht mehr mit richtig Druck zu fahren. Ein weiteres Teammitglied fährt von hinten auf, gemeinsam quälen wir uns den Albula hoch, es geht nicht mehr viel. Nach vielen Stunden des Kletterns an der unteren Tempogrenze sind wir irgendwann doch oben angekommen. Bis ins Ziel geht es fast nur noch runter. Die Kraft kommt auch wieder zurück und zügig geht’s das Inntal hinab, schließlich kommen wir ca. 3 Stunden nach den "Profis" glücklich ins Ziel...

Fazit: super Strecke, super Landschaft, ordentliche Verpflegung nur gerne auch mal mit Kraftbrühe, Isostar kann ich nicht mehr sehen…
und FALSCHES HÖHENPROFIL AM ALBULA in den Startunterlagen



Link 1: Ergebnis


Am Tag davor, zum Test ;-)


Livigno


Abfahrt


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