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Pyrenäenrundfahrt - Donnerstag, 03. September 2009, 5. Etappe: Lourdes – Bagneres-de-Luchon (Königsetappe)
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03.09.2009

Pyrenäenrundfahrt - Donnerstag, 03. September 2009, 5. Etappe: Lourdes – Bagneres-de-Luchon (Königsetappe)

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



In Anbetracht der heutigen Königsetappe hielten fast alle den vorabendlichen Ausgang kurz. Doch das Schauspiel der allabendlichen Prozession mit 100-erten von Kerzen tragenden Menschen in der wohl bekanntesten Pilgerstadt Europas, hin zur Grotte, wo ein Gottesdienst statt fand, wollten sich doch einige nicht entgehen lassen. Beeindruckende Bilder, die nicht so schnell vergessen werden.


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: bedeckt, 12 – 18°
Kilometer: 130 km
Durchschnitt: 18 bis 24 km/h
Höhenmeter: 3130 HM

Strecke:
Gigantische 48 km Steigung waren heute auf der Königsetappe zu bewältigen. Die drei Traumpässe haben bei der Tour de France Geschichte und Dramen geschrieben und oft Entscheidungen herbeigeführt.

Zuerst ging es auf den Col du Tourmalet, mit einer Passhöhe von 2115 m der höchste Strassenpass der französischen Pyrenäen und auch das Dach unserer Rundfahrt. Alljährlich wird von den Fernsehkommentatoren bei der Tour das Drama im Jahre 1913 von Eugène Christophe und seiner gebrochenen Gabel am Tourmalet erwähnt, die er nach langem Fußmarsch in einer Schmiede in St-Marie-de-Campan selbst reparieren musste.

Es folgten die Pässe Col d`Aspin (13 km Anstieg von ca. 7% auf 1489 m) und Col de Peyresourde (18 km Anstieg von ca. 5% auf 1569 m).

Etappenort:
Unser heutiges Etappenziel Bagneres-de-Luchon ist eines der bekanntesten französischen Thermalbäder. Einst erhielt es als Beinamen den Königintitel „…der Pyrenäen“. Beim Durchfahren des Ortes und vor allem bei einer genaueren Betrachtung der vielen älteren Hotelanlagen hat man das Gefühl, man befinde sich im 19. Jahrhundert und die Zeit sei stehen geblieben. Deshalb waren wir sehr überrascht, als wir in unserem Hotel alles neu renoviert vorfanden.

Diese von den Römern bereits genutzten Thermalbäder, werden sehr für die Qualität ihres Wassers geschätzt. Dieses trägt ungemein für ein gesundes, ausgeglichenes Mikroklimas bei, was zum Flanieren entlang der Alleen von Etigny anregt. Zahlreiche Wohnsitze und Hotels wurden im letzten Jahrhundert von den solchen berühmten Besuchern gebaut wie Lamartine, dem späteren Napoleon III. Auch Hortense Schneider, Bismarck und Flaubert hielten sich dort auf.

Ereignisse:
Als der Zollinger Pyrenäen Tross 2009 um 07.00 Uhr zum Frühstück erschien, war es draussen noch ordentlich dunkel, selbst die Späher und Seher unter uns hatten es schwer etwas über das Wetter zu sagen. Beim Start war alles paletti, ideale Bedingungen. Nach dem 30 km langen Einrollen forderte uns der Tourmalet zu Grosstaten heraus. Schon bald wurde in den verschiedenen Gruppen die ersten Angriffe lanciert. In Hanspeters Gruppe war Axel der unbestrittene Bergkönig, doch schon auf Position drei folgte Andrea H. wahrlich eine Pyrenäenkönigin.

Andrea H. und Gaby sowie auch Andrea W. haben sich vor einem Jahr an der SwissAlpenRide kennen gelernt. Daraus entstand eine gute Radlerfreundschaft. Andrea H. und Gaby haben dieses Jahr die J.T. Transalp Tour bestritten und auf dem sensationellen 2. Platz in der Damenkategorie beendet. Gratulation! GustiZollinger.ch Radsportreisen verbindet eben.

Aber auch alle anderen Gäste sind an diesem Tag über sich heraus gewachsen. Besonders erwähnen möchten wir noch Günter aus Graz der nie aufgab und als Belohnung als einziger den Tourmalet im Sonnenlicht gesehen hat.

Tourmalet und Aspin waren heute praktisch immer von Wolken und Nebelschwaden umgeben, so dass man sich das herrliche Panorama nur in Gedanken ausmalen konnte. Nun ja, nächstes Jahr gibt es wieder eine Pyrenäen Tour. Vielleicht klappt es dann mit der Aussicht auf dem Dach der Tour.

Nach einer frischen, ja sogar kühlen Abfahrt waren alle froh, dass es schon bald zum Col d’Aspin hoch ging. Oben angekommen, erwartete uns Chefkoch Andy, der in seinem Anhänger eine mobile Gasküche eingerichtet hatte. Hei duftete das nach heissen und feinen Spaghetti! Das gab es noch nie hier oben. Inzwischen kursiert bereits das Gerücht, dass Andy hier sein Spaghetti Restaurant eröffnen will. Servicepersonal ist auch bereits vorhanden, Markus und Andrea haben die Probezeit mit Bravour überstanden.

Die Speicher wieder mit einer warmen Mahlzeit gefüllt, ging’s zügig talwärts, denn es wartete noch der 3. Pass dieses Tages. „Nur noch“ 18 km und dann waren alle müde aber glücklich auf dem 1569 m hohen Col de Peyresourde angelangt.

Die Abfahrt hinunter nach Bagneres de Luchon war noch das Tüpfelchen auf dem i von einem grandiosen, königlichen Radlertag.





im Gruppetto macht es einfach mehr Spass
im Gruppetto macht es einfach mehr Spass

der Zollinger Tross in Richtung Tourmalet
der Zollinger Tross in Richtung Tourmalet

Frauenpower Andrea H. kurz vor der Passhöhe
Frauenpower Andrea H. kurz vor der Passhöhe

das gab’s noch nie – heisse Spaghetti auf dem Aspin
das gab’s noch nie – heisse Spaghetti auf dem Aspin


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