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Bahnrad-Weltcup: Komplette Medaillensammlung für Deutschland am zweiten Tag in Cali

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12.12.2009

Bahnrad-Weltcup: Komplette Medaillensammlung für Deutschland am zweiten Tag in Cali

Info: Bahn-Weltcup III - Cali - 2. Tag
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)

Cali, 12.12.09 - Am zweiten Tag des Bahnrad-Weltcups im kolumbianischen Cali durften sich die deutschen Teilnehmer gleich über mehrere Medaillen freuen: Marcel Barth und Erik Mohs holten Gold im Madison; Silber bzw. Bronze im Sprint ging an Robert Förstemann bzw. Maximilian Levy. Landsfrau Charlotte Becker steuerte als Dritte des Punkterennens ebenfalls Edelmetall bei. Die Litauerin Krupeckaite erklomm zum zweiten Mal den obersten Podestplatz. Auch Frankreich verzeichnete erneut ein Spitzenresultat.

Madison: Barth und Mohs schlagen Sixdays-Stars
Für das Highlight aus deutscher Sicht sorgten der Leipziger Erik Mohs und sein Partner Marcel Barth, der gestern bereits Bronze im Punkterennen ergattert hatte. In einem relativ gut besetzten Feld setzten sie sich mit Rundengewinn vor allen anderen Teams durch, von denen die Russen Artur Ershov / Valery Kaikov (Team Lokomotiv) noch am besten abschnitten. Die Lokalmatadoren Carlos Alberto Ospina und Carlos Alberto Arroyave landeten auf Rang drei. Die dahinter Platzierten hatten schon mindestens zwei Minusrunden zu Buche stehen, so auch der belgische Sixdays-Star Iljo Keisse, der mit seinem Partner Steve Schets über Rang vier nicht hinauskam, damit aber immer noch besser positioniert war als die im Sechstage-Zirkus ungleich erfolgreicheren Schweizer Alexander Aeschbach / Franco Marvulli (5.) sowie als Olympiasieger Walter Fernando Perez (zusammen mit Gerardo Luis Fernandez, 6.). Die Österreicher Andreas Müller / Georg Tazreiter gaben das Rennen vorzeitig auf. Deutschland kann mit diesem Sieg seine Spitzenposition in der Madison-Weltcupwertung weiter ausbauen.
-> Zum Resultat des Madison

Sireau im Sprint unschlagbar, aber Silber und Bronze für Deutschland
Doch auch im Sprint ließen sich die deutschen Athleten nicht lange bitten und nutzten ihre Chance, in Abwesenheit der Top-Fahrer aus Großbritannien und Neuseeland, Edelmetall zu sammeln. Dabei kam es im Halbfinale zum Aufeinandertreffen von Maximilian Levy und Robert Förstemann, die zuvor beide ihre Viertelfinals glatt gewonnen hatten: Förstemann gegen Michaël D'Almeida, den Doppelsieger des gestrigen Tages, und Levy gegen den Tschechen Tomas Babek, der später das Rennen um Rang 5 für sich entschied. Die Landsmänner schenkten sich im Viertelfinale nichts: Erst der Entscheidungslauf beförderte Förstemann letztlich ins Finale, während Levy sich im Rennen um Bronze mit dem Kanadier Travis Smith konfrontiert sah, gegen den er sich in nur zwei Läufen durchsetzte. Förstemann stand allerdings mit dem Weltmeisterschaftsdritten Kévin Sireau eine schwere Aufgabe bevor, die er erwartungsgemäß nicht lösen konnte. Die Silbermedaille ist dennoch ein schöner Erfolg; Frankreich kommt nun schon auf insgesamt drei Mal Edelmetall in Cali.
-> Zum Resultat Sprint der Männer

Krupeckaite auch im Zeitfahren die Stärkste…
Gleich vier Wettbewerbe standen bei den Frauen auf dem Programm. Dabei verpasste es die Niederländerin Willy Kanis, Revanche für ihre gestrige Niederlage im Sprint zu nehmen, denn auch im Zeitfahren hatte am Ende Simona Krupeckaite die Nase vorne. Mit 33.786 Sekunden und nicht einmal einer Zehntelsekunde Vorsprung auf Kanis holte sich die Litauerin ihre zweite Goldmedaille in Cali. In der Tat war das Podium identisch mit dem vom Sprint, da die Kubanerin Lisandra Guerra Rodriguez mit schon deutlicherem Rückstand den letzten Podestplatz erreichte. Die Deutsche Christin Muche konnte mit ihrem zehnten Platz – unter 12 Teilnehmerinnen – sicherlich nicht zufrieden sein.
-> Zum Resultat 500-Meter-Zeitfahren

…doch im Teamsprint haben die Niederländerinnen die Nase vorn
Allerdings konnte sich Willy Kanis für ihre erneute Niederlage im Einzelduell mit ihrem Sieg im Teamsprint trösten, den sie gemeinsam mit Yvonne Hijgenaar einfuhr. Die beiden Niederländerinnen schlugen Krupeckaite und deren Partnerin Gintare Gaivenyte im Finale mit ca. einer halben Sekunde Vorsprung. Auch die Qualifikation hatten sie schon vor den Litauerinnen beendet. Im Rennen um Bronze setzten sich die Russinnen Victoria Baranova und Olga Streltsova durch.
-> Zum Resultat Teamsprint der Frauen

Einzelverfolgung: Strahlender Sieg für Sarah Hammer
Einen ganz großen Auftritt hatte die US-Amerikanerin Sarah Hammer in der Einzelverfolgung, wo sie ihre Finalgegnerin Tara Whitten, die kanadische (Straßen-)Zeitfahrmeisterin, mit einer Überrundung düpierte. Rang drei ging an Vilija Sereikaite aus Litauen, die sich knapp gegen die Kolumbianerin Maria Luisa Calle Williams durchsetzte und somit eine weitere Medaille für die Gastgeber (nach Bronze im Madison) verhinderte. Die deutsche Meisterin Charlotte Becker erreichte als Fünfte der Qualifikation die Finalläufe nicht.
-> Zum Resultat Einzelverfolgung der Frauen

Punkterennen: Bronzini wird Favoritenrolle gerecht. Bronze für Charlotte Becker
Dafür konnte Becker sich im Punkterennen der Frauen mit einem guten zweiten Platz in der Qualifikation ins Finale vorkämpfen – und dort sogar für eine weitere Bronzemedaille für Deutschland sorgen, insgesamt also das vierte Edelmetall des heutigen Tages. Zwar hatte sie mit 11 Punkten am Ende nur halb so viele auf dem Konto wie die Siegerin – bei dieser handelte sich aber immerhin um eine Top-Favoritin, die amtierende Weltmeisterin im Punkterennen, Giorgia Bronzini aus Italien. Die Kanadierin Tara Whitten musste sich nach ihrer Klatsche in der Verfolgung auch hier mit Rang zwei begnügen; nur zwei Zähler trennten sie von Charlotte Becker.
-> Zum Resultat Punkterennen der Frauen