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Bahnradsport Verkürztes Programm und Hochklasse-Fahrerfeld bei den Bremer Sixdays |
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06.01.2010 | ||
Verkürztes Programm und Hochklasse-Fahrerfeld bei den Bremer SixdaysInfo: Sixdays: 6-Tage-Rennen Bremen | StartlisteAutor: Patrick Schröder (PS) 06.01.2010 - Auch dieses Jahr bietet das Bremer 6-Tage-Rennen wieder ein hochklassiges Fahrerfeld. Insgesamt 24 Fahrer werden in den 6 Nächten vom 14. – 19. Januar in der Bremen-Arena an den Start gehen. Darunter gleich 7 Neulinge, wie Veranstalter Minder und sportlicher Leiter Sercu gestern in Bremen bekannt gaben. Auch das Programm ist nun offiziell und da gibt es auch kleinere Überraschungen, denn es gibt ein paar Änderungen, aber auch davon werden sich die beiden Topfavoriten der 46. Bremer 6 Days nicht abhalten lassen, dem Bremer Publikum zum Abschluss der Karriere von Bruno Risi noch einmal ein Spektakel zu bieten. Das Team 1. Wie passend bei dieser Karriere von Bruno Risi. Zusammen mit seinem Schweizer Landsmann Franco Marvulli wird er in Bremen als Gejagter an den Start gehen, das steht eigentlich jetzt schon vor dem Start fest. So klar benannte auch Minder die beiden als seine Favoriten: „Für mich sind Bruno Risi und Franco Marvulli die absoluten Topfavoriten. Der Sieg führt nur über die beiden." Aber wer glaubt, der Sieg ist jetzt schon vergeben, sollte die restlichen Teams nicht außer Acht lassen, denn auch in diesem Jahr werden wieder 22 weitere hochklassige Fahrer an den Start gehen. Allen voran das Team 4 um den jungen Belgier Iljo Keisse, der nach einem Jahr Zwangspause, aufgrund seiner Dopingsperre, wieder angreifen will und den Titel mit dem Niederländer Danny Stam im Visier hat. Aber auch sein früherer Partner darf nicht unterschätzt werden, auch wenn Robert Bartko aus Potsdam mit einem Neuling in diesem Jahr am Start steht. Aber dieser Neuling, Jeff Vermeulen, hat in dieser Saison schon in Grenoble aufgezeigt, wie gut er ist. Damals wurde er Zweiter und auch in Bremen zählen sie zumindest zu den Geheimfavoriten, wenn nicht sogar zu mehr. Das Team 2 darf man auf jeden Fall nicht unterschätzen, genauso wie das Team 7, die in Bremen nach ihrem zweiten Platz in Zürich endlich den Sieg holen wollen. Leif Lampater und Christian Grasmann, die in diesem Winter schon öfters zu den Toppaaren in den Hallen der Welt gehörten. Ein dritter Platz in München und ein Zweiter in Zürich sprechen für sich, in München konnten sie sogar ein Paar wie Stam/Schep hinter sich lassen und machten in Zürich beim Heimspiel von Risi/Marvulli dann so richtig Dampf und ließen die 6 Days richtig spannend werden. Neben den Teams 1, 2, 4 und 7 sind es vor allem die Teams 3 und 9, die nicht unterschätzt werden dürfen. Einerseits sind mit dem Team 9 die Dritten aus Zürich am Start und die beiden kennen die Bahn in Bremen nun auch schon zur Genüge und wollen endlich mal nach vorne. Alexander Aeschbach und Tristan Marguet, die beiden Schweizer, haben zwar die Wenigsten auf der Rechnung, aber sie haben schon divers bewiesen, wie gut sie sind, und einen Vorteil haben sie auch gegenüber dem Team 3, das auch in die Kategorie Geheimfavoriten passt. Sie kennen die Bahn, Jens-Erik Madsen, Goldmedaillengewinner bei der WM 2009 in der Mannschaftsverfolgung, hingegen noch nicht. Er wird mit seinem jungen dänischen Landsmann Marc Hester an den Start gehen. Auch Hester hat sein großes Potenzial schon öfters auf den Bahnen des Winters gezeigt und die Qualität Madsens sollte nicht erst seit seinem Sieg mit dem dänischen Bahnvierer bei der letztjährigen WM bekannt sein. Dann gibt es noch einige Paare, über die sich die Experten etwas unsicher sind, so z. B. wie die beiden Neulingspaare aus der Tschechischen Republik und aus Russland. Einerseits sind das die WM-Dritten aus Pruszkóv, die Tschechen Martin Blaha und Jiri Hochmann, andererseits sind das die EM-Zweiten Sergej Kolesnikov und Alexej Schmidt. Beide Paare holten im Madison die Medaillen, in der Königsdisziplin also, aber alle vier sind Debütanten auf der engen und kurzen Bremer Bahn, die den Neulingen am ersten Tag meist noch viel Respekt einflößt und z. T. auch noch mit angezogener Handbremse fahren lässt. Wer jetzt mitgezählt hat, weiß, dass nun noch ein Neuling auf unserer Liste fehlt. Das ist der Argentinier Sebastian Donadio, der zusammen mit dem Deutschen Christian Bach an den Start gehen wird. Den beiden werden aber eher Außenseiterchancen eingeräumt. Allerdings gibt es noch drei weitere Teams, die alle schon aufgezeigt haben, wie gut sie sind. Vielleicht am wenigsten darf man vom Team 8 aus dieser Reihe noch erwarten, obwohl mit Eric Mohs der schnellste Mann Bremens (er hält den Bahnrekord) in diesem Team ist, doch mit seinem Partner Marcel Barth dürfte er wohl nur Außenseiter auf die vorderen Plätze sein. Interessanter ist es, wie sich Sebastian Siedler und Andreas Müller schlagen werden. In Zürich, in verschiedenen Teams, noch 5. und 6. darf man gespannt sein was sie in Bremen zeigen. Zu hoch sollten aber auch hier die Erwartungen nicht sein, wenn eine Überraschung auch nicht ausgeschlossen sein sollte. Als Letztes komme ich zum Team 11, denn genauso wie im Team 1 fährt hier ein alter Haudegen zum letzten Mal in Bremen. Mit seinem erfahrenen Partner Leon van Bon wird der 39-Jährige aus Titz bei den 46. Bremer 6 Days zum letzten Mal an den Start gehen. Am Montag soll er gebührend verabschiedet werden, aber was er bei seinem letzten Auftritt in Bremen leisten kann, scheint ungewiss, denn der Sieger von 2005 (mit seinem Partner Robert Bartko) ist mit seinem Partner eigentlich eine sehr starke Paarung, doch was die beiden in ihrem Alter noch an Leistung bringen können, weiß keiner so genau. Man darf auf die beiden also besonders gespannt sein. Fahrerfeld 46. Bremer Sechstagerennen (14. - 19. 01.2010) 1. Bruno Risi - Franco Marvulli (Schweiz) 2. Robert Bartko - Jeff Vermeulen (Potsdam/Niederlande) 3. Jens-Erik Madsen - Marc Hester (Dänemark) 4. Iljo Keisse - Danny Stam (Belgien/Niederlande) 5. Martin Blaha - Jiri Hochmann (Tschechien) 6. Sergej Kolesnikov - Alexej Schmidt (Russland) 7. Leif Lampater - Christian Grasmann (Rosenheim/Irschenberg) 8. Eric Mohs - Marcel Barth (Leipzig/Gera) 9. Alexander Aeschbach - Tristan Marguet (Schweiz) 10. Andreas Müller - Sebastian Siedler (Österreich/Buchloh) 11. Andreas Beikirch - Leon van Bon (Titz/Niederlande) 12. Sebastian Donadio - Christian Bach (Argentinien/Nottleben) Vorheriger Bericht: Das größte 6-Tage-Rennen steht vor finanziellen Problemen Im Programm des 46. Bremer 6-Tage-Rennens gibt es allerdings auch einige kleine Änderungen. So wurden z. B. der Scratch und der Goldsprint aus dem Programm gestrichen. Veranstalter Minder will so ein zu aufgeblähtes Programm vermeiden und lässt die Fahrer lieber zwei große Jagden pro Tag fahren, mit Ausnahme des Donnerstags mit nur einer großen Jagd und natürlich dem letzten Abend mit der Finaljagd. Auch auf das Dernyfinale wird in diesem Jahr verzichtet. Allerdings gibt es dafür am Montag ein neues Highlight für jeden Radsportfan mit gleich zwei Handicap-Jagden, in denen die Topteams aufgebrummte Rundenrückstände auf die schwächeren Teams aufholen müssen. Zu guter Letzt ist noch die Änderung in Sachen langes Zeitfahren zu erwähnen, denn das lange und zeitaufwendige 1000 m-Zeitfahren (auch Medienmeile => 1600 m => 10 Runden) wurde deutlich gekürzt und wird in diesem Jahr wieder als 500 m-Zeitfahren ausgetragen. Sonst darf man sich aber weiterhin auf spannende Wettbewerbe freuen von den Dernys über die Mannschaftsausscheidung bis zum Rundenrekordfahren. Hinter den Kulissen kriselt es aber auch ein wenig. Frank Minder hat sich nämlich mit dem Veranstalter des Berliner 6-Tage-Rennens in die Haare bekommen. Dieser äußerte sich zu einem positiven Bericht in Sachen Kartenverkauf für die 99. Berliner 6 Days in der „BZ“ darüber, dass schon um die 1000 Sixdays-Fans aus den Regionen Stuttgart und Dortmund Karten bei ihm gebucht hätten. Doch ein Brief der Geschäftführerin des Berliner Radsport Verbandes, Christine Mähler, heizte die Diskussion an, indem sie folgendes an Minder schrieb: „Vorab wünsche ich Ihnen ... weiterhin sehr viel Erfolg für Ihr Event. Denn ich weiß, wie schwer es ist, auch wir in Berlin haben sehr zu kämpfen um die Tradition weiter fort zu führen." Dieser Brief scheint nicht unbegründet zu sein, immerhin konnte Seesing es nicht schaffen Bruno Risi zu verpflichten, weil er ihm angeblich zu wenig Geld geboten hat. Doch auch das war wieder ein Tropfen auf den heißen Stein, denn Heinz Seesing stichelte dadurch wieder nach: Er suchte einen Schuldigen und fand ihn auch zugleich in Bremen bei Patrick Sercu, dem sportlichen Leiter, der angeblich seine Hände im Spiel gehabt hat, dass Risi nicht in Berlin am Start stehen wird. Als neutraler Beobachter kann man eigentlich beiden Parteien nur zurufen: Konzentriert euch auf eure Veranstaltungen, erhaltet diese und lasst den Zickenkrieg in einer solch kritischen Phase für den Radsport sein. Sonst gibt es am Ende nämlich keine 6 Days mehr in Deutschland. Alles in allem kann man aber sagen: Bremen ist gerüstet für das größte 6-Tage-Rennen der Welt, jetzt muss nur noch die Bahn gebaut werden um die ca. 120 000 Besucher zu empfangen. Aber auch in diesem Jahr bleibt schon jetzt ein kleiner Wermutstropfen. Das allerstärkste Fahrerfeld der Wintersaison konnte Bremen auch in diesem Jahr nicht holen, da ist wohl auch der Termin schuld, der „zu weit“ im Januar liegt. Immerhin fehlen mit Kenny de Ketele, Roger Kluge, Michael Mørkøv und Alex Rasmussen alleine wieder 4 Fahrer aus dem Weltklassebereich der 6-Tage-Fahrer. |
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