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Interviews Interview mit John Degenkolb: Erfolgreiche Generalprobe für Olympia |
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17.07.2012 | |||||
Interview mit John Degenkolb: Erfolgreiche Generalprobe für OlympiaInfo: TOUR DE POLOGNEAutor: Johann Reinhardt Bericht: John Degenkolb siegt im Regen von Krakau - Moser Gesamtsieger der 69. Tour de Pologne 17.07.2012 – In Krakau fand am Montag die letzte Etappe der 69. Tour de Pologne statt. Die siebentägige Rundfahrt lief parallel zur Tour de France, trotzdem waren zahlreiche Elite-Rennfahrer am Start. Mit dabei war auch der in Gera geborene John Degenkolb vom Rennstall Argos-Shimano, der die letzte Etappe für sich entscheiden konnte. Im Interview zieht er ein Fazit der vergangenen Woche, schaut auf seine derzeitige Form und blickt auf die kommenden Aufgaben voraus. LiVE-Radsport.com: Wie ist Ihnen die letzte Etappe mit dem Wolkenbruch auf den letzten Kilometern ergangen? John Degenkolb: Wir sind klassisch auf einen Massensprint gefahren und haben auch die Mannschaftstaktik darauf ausgerichtet, dass ich am Ende in eine perfekte Position gefahren werde. Das hat gut geklappt und wir waren auf den letzten Kilometern immer vorne. Das hat es bei dem schlechten Wetter wesentlich einfacher gemacht, wenn man immer vorne mit dabei ist. Es wäre kraftraubender gewesen, erst am Ende vorzufahren. Ist Ihnen der Regen heute eher entgegengekommen oder war ihnen das egal? Für mich war es sogar besser, da ich an zweiter beziehungsweise dritter Position gefahren bin. Dadurch hat es mich nicht so stark behindert. Aber wenn man an zehnter Position gefahren wäre, hätte es natürlich schon Einschränkungen in der Sicht gegeben. Wie ist Ihnen allgemein die Woche ergangen? Einmal wurden Sie Vierter, konnten ansonsten aber nicht um die vorderen Platzierungen mitfahren. Ich war direkt vor der Polen-Rundfahrt noch einmal drei Wochen in einem Höhentrainingslager, habe dort hart trainiert und musste dies erst einmal ein bisschen verdauen. Ich denke schon, dass ich im Laufe der Rundfahrt stärker geworden bin. Gestern auf der sechsten Etappe habe ich mich auch schon recht gut gefühlt, obwohl es eine schwere Bergetappe war. Mir ist es von Tag zu Tag besser ergangen, so dass dies eine gute Generalprobe für Olympia war. Wie lief das Höhentrainingslager in unmittelbarer Vorbereitung ab? Das Trainingslager fand in Italien statt. Die erste Woche haben wir zur Anpassung an die Höhenluft genutzt, die zweite und dritte Woche sind wir intensiv in den Bergen der Alpen auf 2000 Meter Höhe gefahren. Ich bin überzeugt davon, dass man durch solch ein Trainingslager noch einmal einen richtigen Leistungsschub bekommt. Wir waren inzwischen schon fünfmal in der Höhe und haben Erfahrungen sammeln können. Absolviert habe ich es unter anderem gemeinsam mit meinem Teamkollegen Roger Kluge, der sich ebenfalls auf Olympia für das Omnium auf der Bahn vorbereitet. Spätestens nach dem heutigen Sieg hat sich die Frage, ob die Form in Richtung Olympia stimmt, erübrigt. Ja das stimmt. Natürlich war es sehr schwer, sich in der Woche erst einmal zurechtzufinden. Es war nicht so einfach wie erhofft und ich habe gedacht, dass ich schon früher meine gute Form zeigen kann. Deshalb bin ich jetzt auch umso glücklicher, dass es am letzten Tag mit dem Etappensieg geklappt hat und ich mit einem Sieg nach Hause fahre. Das gibt noch einmal Moral für die kommenden Tage bis Olympia. Wie geht es die nächsten Tage für Sie weiter bis zum Höhepunkt in London? Am Dienstag fliege ich nach Hause nach Thüringen und werde mich ein paar Tage erholen. Danach stehen noch einige intensive Trainingseinheiten an. Am 25. Juli fliegen wir dann nach London und am 28. ist das Rennen. Die Einkleidung haben wir schon vor dem Abflug zur Polen-Rundfahrt erledigen können. Macht die Polen-Rundfahrt von der Organisation her den größeren Rundfahrten schon Konkurrenz? Natürlich. Zwar ist das Wetter nicht ganz so schön gewesen, aber da können die Veranstalter nichts dafür. Ansonsten ist es wirklich super organisiert und steht den großen Rundfahrten um nichts nach. Bei der Tour de France gab es in den letzten Tagen viele Aufgaben durch Stürze. Macht Sie diese Tatsache im Nachhinein noch glücklicher die Polen-Rundfahrt als Vorbereitung gewählt zu haben? Die Frage im Allgemeinen hat sich mir nie gestellt, weil ich erst 23 Jahre alt bin. Wäre ich die Tour durchgefahren, wäre ich nicht in der Form in der ich momentan bin. Ich möchte bei Olympia topfit am Start stehen und meinem Kapitän André Greipel helfen und deswegen kam die Tour de France für mich nie in Frage. Machen Sie sich Sorgen was die Abstimmung im Sprint mit André Greipel angeht, da er sonst bei Lotto immer gemeinsam mit Marcel Sieberg fährt? Ich denke wir haben schon noch ein bisschen Zeit, um uns abzustimmen und die perfekte Konstellation zu finden. Außerdem möchte ich natürlich bei Olympia das deutsche Nationaltrikot gut präsentieren. Es ist für mich eine große Ehre in London überhaupt zu starten. Welchen Bezug haben Sie noch zu ihrer Heimat? In Erfurt habe ich weiterhin meine Wohnung und den Hauptwohnsitz. Natürlich bin ich auch viel unterwegs, aber wenn ich zuhause bin trainiere ich auch noch dort. Auf bestimmte Runden legt man sich zwar nicht fest, aber vor allem fahre ich in Richtung Südthüringen. |
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