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DreiLänderRide, 4. Etappe: Bormio - Aprica, Mittwoch, 25. Juli 2012
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26.07.2012

DreiLänderRide, 4. Etappe: Bormio - Aprica, Mittwoch, 25. Juli 2012

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



Buon giorno a tutti. Ja, wir hatten nach der anspruchsvollen Etappe von gestern alle genug und gut geschlafen. Jedenfalls wurden der Redaktion keine Spätheimkehrer vom Ausgang gemeldet und auch bei der im Hotel anwesenden Seniorengruppe, wollte niemand beim abendlichen Tanz mittun.


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: bedeckt, sonnig, gewitterhaft

Kilometer: 80 / 101 Km
Höhenmeter: 1850 / 2650 Hm
Durchschnitt: 17 - 21

Strecke:
Gleich nach dem Start erwartete uns heute ein weiterer radfahrerischer Leckerbissen, der 26 km lange Anstieg zum 2621 m hohen Gaviapass. Die Strasse schlängelt sich ins Val Furva hinein, eingebettet zwischen vielen 3000er Gipfeln des Ortlermassivs auf der linken und „Bormio 3000“ auf der rechten Seite. Das Höhenprofil war auf den ersten 13 km (abgesehen von ein paar Rampen) noch nicht so deftig. Nach Santa Caterina war es dann aber ganz ordentlich steil. Auf den zweiten 13 km mussten knapp 900 Höhenmeter überwunden werden, um das höchste heutige Tageshindernis zu meistern.
Nun waren wir wieder mitten im Hochgebirge. Mt. Gavia 3223 m, Corno dei Tre Signori 3360 m. Wetterumstürze, Schneefall im Sommer/Vorsommer sind hier keine Seltenheit. Der Girotross, die Transalpfahrer aber auch zahlreiche Hobby-Radsportler haben dies schon schmerzhaft zu spüren bekommen.
Auf uns wartete nun die 17 km lange Abfahrt nach Ponte di Legno. Hier könnte man, links abbiegend, über den Passo del Tonale ins Trentino gelangen. Wir hatten allerdings noch nicht genug vom Hinunterfahren und folgten dem Fluss Oglio bis kurz vor Edolo.
Je nach Gruppe wurde nun entweder der direkte sanfte Anstieg zum Apricapass (1176 m), wo auch gleich das Ziel unserer 4. Etappe lag, gewählt oder es wurde noch der Mortirolapass (1850 m) mit den „Übergängen“ Guspessa, Padrio und Trivigno als Zugabe gewählt! Jedem das Seine!

Etappenort:
Aprica gehört, wie das gestern beschriebene Bormio, zur italienischen Region Lombardei, bzw. zur Provinz Sondrio. Der Ort hat knapp 1700 Einwohner und liegt auf einer Höhe von 1180 m, gerade neben dem Passo dell Aprica. Dieser ist ein wichtiger und alter Übergang vom unteren Veltlin ins Valcamonica. So unterhielten z.B. die Franzosen Mitte des 16. Jahrhunderts einen Kurierdienst zwischen Venedig und Chur. Im späten Mittelalter war der alte Saumweg zu einer Fahrstrasse ausgebaut worden.

Aprica ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen oder Bergtouren. Auch bei den Radsportfreunden ist der Ort dank des Giros (Etappenort/Durchfahrt) sehr bekannt. Am meisten Touristen trifft man aber im Winter an. Es lockt ein grosses Skigebiet mit zahlreichen Liftanlagen.

Ereignisse:
So waren die vier Gruppen von Luci, Gusti, Hansruedi und Andi überpünktlich zum Start der Gavia Etappe bereit. Der Himmel war ziemlich bewölkt, doch mit jedem gewonnenen Höhenmeter lachte die Sonne mehr vom Himmel. Auch die Temperatur war angenehm… also kein Zeichen von den so oft zitierten Wetterumstürzen (speziell für Pit in Erinnerung an den Schneefall beim Transalp 2005). Allen lief es trotz der zeitweiligen kurzen „Rampen“ recht gut… bis die Defekthexe ein erstes Mal zuschlug (der allererste Plattfuss auf dieser Tour). Liebe Stammleserschaft, ihr müsst nicht dreimal raten um herauszufinden, wen die Hexe gepackt hatte. Natürlich…. Jean-Pierre unser Collé Freak!!!! Obwohl der Pass einiges an Substanz abverlangte, waren sich unsere Gäste oben alle einig: der Gavia war top! Der wenige Verkehr, die herrliche Flora, die Aussicht auf Gipfel und Almwiesen, das klare aber kühle Bergseelein (es hatte keine Badende auf 2600 m ü.M. hihi) liessen die Strecke zu einem Genuss werden. Die enge, zum Teil sehr enge und kurvenreiche Abfahrt gingen alle konzentriert und vorsichtig an. Im unteren Teil wurde die Strasse immer besser und man konnte es ein wenig sausen lassen. Einzig Wolfi mit seinem Anhänger musste einige bange Momente überstehen. Beim Kreuzen mit entgegenkommenden Autos und einem grossen Wohnmobil konnte er seine Fahrkünste aber unter Beweis stellen.

Der Mittagshalt im schönen Dorf Ponte di Legno gestaltete jede Gruppe individuell. Danach teilten sich die Wege. Während Hansruedis und Andis Gruppen auf direktem Weg zum Aprica Pass und damit auch zum Tagesziel fuhren, nahmen die ersten zwei Gruppen die Herausforderung des Mortirola Passes an. Schon der Einstieg war knackig und nach einer kurzen Erholung in der Mitte, war der Schlussanstieg mit seinen engen Kehren „brutal“ hart. Der Treffpunkt war oben im Restaurant und mach einer meinte: „jetzt reicht es aber für heute“. Die Aussicht auf der linken und rechten Seite der Bergkette war phänomenal. Man drückte aufs Tempo, weil man eine Gewitterfront im Rücken nahen sah. Aber alles hat nichts genützt, die Dusche von oben wurde kurz und heftig eingeschaltet. Die steile Schlussabfahrt hinunter nach Aprica war zum Glück dann aber wieder trocken. Die einhellige Meinung war, dass die „Umkürzung“ über den Mortirola ein Erlebnis war.





der Gavia Pass ... etwas vom Feinsten
der Gavia Pass ... etwas vom Feinsten

volle Pulle Richtung Passhöhe
volle Pulle Richtung Passhöhe

herrlicher klarer Gavia Bergsee
herrlicher klarer Gavia Bergsee

imposante Abfahrt
imposante Abfahrt


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