106. Lombardei-Rundfahrt - Vorschau und LiVE-Ticker

Info: IL LOMBARDIA | Rückblick 2011 | Startliste
Autor: Christine Kroth (Cofitine)

Im Jahr 2012 hat sich beim “Rennen der fallenden Blätter” viel verändert. So bildet es mit der Verlegung auf Ende September, sechs Tage nach den Weltmeisterschaften, nicht mehr den Abschluss der europäischen Saison. Auch der Startort ist neu. Statt in Mailand wird das Rennen nun in Bergamo gestartet, wo sich bis 2003 das Ziel des Rennens befand. Geblieben vom letzten Jahr ist der Zielort Lecco und der neue, noch etwas ungewohnte Name “Il Lombardia”. Unter dem Namen “Giro di Lombardia” ist das Rennen, das in diesem Jahr zum 106. Mal ausgetragen wird, besser bekannt.

Das Rennen im LiVE-Ticker
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29.09.12

Start: 10.35 Uhr
Ziel: 16.51 - 17.33 Uhr

Die Strecke

251 km sind zu bewältigen, zehn mehr als im letzten Jahr. Nach dem Start in Bergamo geht man auf eine Schleife um den Startort, auf der auch der erste kleine Anstieg nach 11,5 km liegt. Der Startbereich wird aber nicht mehr passiert.
Man fährt nun fast mäanderartig Richtung Comer See. Die Anfangsphase des Rennens ist, bis auf den ersten kleinen Anstieg, fast durchgehend flach.

Die erste große Steigung, Valico di Valcava, wird nach 90,5 km erreicht. Der Anstieg ist 11,65 km lang und im unteren Teil noch recht flach. Im zweiten Teil liegt ein kurzer Abschnitt mit einer Maximalsteigung von 17%. Der Berg wurde dieses Jahr auch auf der 15. Etappe des Giro überquert.
Nach der Abfahrt geht es in die Verpflegungszone, ehe der Anstieg zum Colle Brianza in Angriff genommen wird. Der Anstieg ist gut neun Kilometer lang, aber nicht sehr steil. 116,1 km sind es von hier aus noch bis ins Ziel.

Nach der kurzen Abfahrt und einem kurzen Flachstück geht es in den Anstieg zum Colma di Sormano. Der Anstieg ist insgesamt 7,02 km lang. Der untere Abschnitt mit einer Länge von 5,1 km und einer Durchschnittssteigung von 6,6% geht über in den oberen Teil, die Muro di Somano. Dieser 1,92 km lange Abschnitt ist im Schnitt 15,8% steil und weist eine Maximalsteigung von 25/27% (!) auf. Der Kulminationspunkt liegt 82,2 km vor dem Ziel. Dieser Berg stand zuletzt vor 50 Jahren im Programm.

Nach der Abfahrt beginnt in Bellagio, am Ufer des Comer Sees, wo sich beide Seearme treffen, der Anstieg zur Madonna del Ghisallo. Der Anstieg ist 8,58 km lang und im Schnitt 6,2% steil. Der untere Abschnitt ist 6 km lang, hier liegt auch die Maximalsteigung von 14%. Nach einer kurzen, aber relativ flachen Abfahrt im mittleren Teil steigt es zur Kapelle hin auf den letzten 1,3 km nochmals bis zu 9,3% an. Die Kapelle der Madonna del Ghisallo wird 46,1 km vor dem Ziel erreicht.

Nach der Abfahrt folgt ein flacher Abschnitt am Seeufer entlang, ehe es in den letzten Anstieg zur Villa Vergano geht. Der Anstieg ist 3,2 km lang und durchschnittlich 7,4% steil. Die Maximalsteigung von 15% liegt im oberen Abschnitt kurz vor dem Scheitelpunkt des Anstiegs, der 9,5 km vor dem Ziel erreicht wird.
Die folgende Abfahrt endet 2,8 km vor dem Ziel, ab dort ist es flach. Kurz vor dem Ziel gibt es noch zwei gefährliche Kurven, die Zielgerade am Lungolario Isonzo in Lecco ist 200 Meter lang und ebenfalls flach.

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Die Fahrer

Favoriten

Dem Gesetz der Serie folgend (seit 2005 hat ein Fahrer immer in zwei aufeinanderfolgenden Jahren das Rennen gewonnen) sollte Titelverteidiger Oliver Zaugg (RadioShack-Nissan) auch dieses Jahr das Rennen wieder für sich entscheiden. Da Radsport aber nicht ganz so einfach ist, ist dies natürlich nicht unbedingt vorauszusetzen. Obwohl der Schweizer natürlich zu den Favoriten zählt.

Ein ganz heißer Kandidat ist auch der frischgebackene Weltmeister Philippe Gilbert (BMC) der erstmals sein Regenbogentrikot präsentieren darf und für den Sieg die besten Voraussetzungen hat. Er hat das Rennen bereits 2009 und 2010 gewinnen können.

Ein weiterer Topfavorit ist Alberto Contador (Saxo Bank - Tinkoff Bank), der am Mittwoch mit dem Rennen Mailand-Turin erstmals ein Eintagesrennen hatte gewinnen können.
Und natürlich Joaquin Rodriguez (Katusha), der Drittplatzierte des Vorjahres, dem dieses Terrain sehr liegen sollte.
Rigoberto Uran (Team Sky) hat sich mit seinem Sieg beim Giro del Piemonte in dieser Woche ebenfalls in die Riege der Topfavoriten katapultiert.
Ebenfalls ein Siegkandidat ist Vincenzo Nibali (Liquigas).
Der WM-Dritte Alejandro Valverde (Movistar) musste aufgrund einer Grippeerkrankung sehr kurzfristig absagen.

Weitere Favoriten:
- Damiano Cunego (Lampre-ISD) - Sieger 2004, 2007 + 2008
- Samuel Sanchez (Euskaltel)
- Thibaut Pinot (FDJ-BigMat)
- Daniel Martin (letztjähriger Zweitplatzierter) und Andrew Talansky (beide Garmin-Sharp)
- Bauke Mollema (Rabobank)
- Rui Alberto Faria Da Costa (Movistar)
- Frederik Kessiakoff (Astana)
- Sergio Luis Henao (Team Sky)
- Rinaldo Nocentini (Ag2R)

Starter aus Deutschland/Österreich/Schweiz

Vier deutsche Starter gehen in der Lombardei an den Start.
Team Argos-Shimano schickt mit Johannes Fröhlinger und Simon Geschke zwei deutsche Fahrer ins Rennen.
Außerdem werden Fabian Wegmann (Garmin-Sharp) und Paul Martens (Rabobank) das letzte WorldTour-Rennen für diese Saison auf europäischem Boden in Angriff nehmen.

Auch für die Schweiz gehen vier Fahrer an den Start, darunter mit Oliver Zaugg (RadioShack-Nissan) der Titelverteidiger, der auch als Favorit auf einen erneuten Sieg gehandelt wird.
Auch für Michael Albasini (Orica-Greenedge) könnte auf diesem Parcours eine Topplatzierung drin sein.
Die anderen beiden Schweizer Fahrer stehen für das Team BMC am Start - Mathias Frank und Steve Morabito.

Auch zwei Österreicher sind bei dem Auf und Ab durch die Lombardei vertreten - Stefan Denifl für Vacansoleil und Thomas Rohregger für Radioshack-Nissan.

-> Zur vollständigen Startliste

Tines Memories

Der Anstieg zur Madonna del Ghisallo ist legendär. Ein Besuch der Kapelle und des dazugehörigen Museums lohnt sich für jeden Radsportfan.
Ich habe diesen Ort im letzten Jahr besucht und meine Eindrücke in einen Bericht und einer Bildgalerie festgehalten:

-> Madonna del Ghisallo - ein mystischer Radsportort