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Sven Nys gewinnt GP Neerpelt zum 5. Mal - Saisonauftakt in Belgien
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29.09.2012

Sven Nys gewinnt GP Neerpelt zum 5. Mal - Saisonauftakt in Belgien

Info: Rennkalender Radcross-Saison 2012/13
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Neerpelt, 29.09.2012 - Zwei Wochen nach dem Süpercross Baden hat die Saison nun auch im "Mutterland des Radcross", in Belgien, Fahrt aufgenommen. Das erste UCI-Event, der GP Neerpelt (C2), ging an Landesmeister Sven Nys (Landbouwkrediet), der sich im Zweiersprint gegen Weltmeister Niels Albert (BKCP-Powerplus) durchsetzen konnte. Es war Nys' fünfter Erfolg bei dem Rennen nahe der niederländischen Grenze. Klaas Vantornout (Sunweb-Revor) belegte fast eine halbe Minute zurück Rang drei. Der deutsche U23-Meister Marcel Meisen (BKCP) überraschte mit einem beachtlichen neunten Platz.


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Warum Erpe-Mere seinen Status verlor
Viele Jahre lang hatte der Steenbergcross in Erpe-Mere den Saisonauftakt in Belgien markiert. Dieser fand heuer zwar wieder statt, war allerdings lediglich als nationales, nicht als UCI-Event eingestuft. Die Veranstalter hatten ihn - um ein Zusammentreffen mit der Straßenrad-WM am 24. 9. zu vermeiden - unbedingt am 16. September austragen wollen, parallel zum Süpercross Baden (C1) also. Der Weltverband genehmigte diese Verlegung zwar, kassierte dafür aber den C2-Status ein. So kam es, dass der Grote Prijs Neerpelt an die erste Stelle des belgischen Kalenders rückte. Er bildete auch gleich den Auftakt zu einer der europäischen Radcross-Serien, zur Soudal Classics nämlich, die bis 2011 noch Fidea Classics hieß. Zwar könnte man von einer bestenfalls viertklassigen Serie sprechen - hinter Weltcup, Superprestige und GvA Trofee (die in diesem Jahr übrigens auch einen anderen Namen erhalten wird), doch das stört die Radcross-vernarrten Belgier natürlich wenig. Bester Beleg dafür: Der GP Neerpelt war zugleich der erste "Televisie-Cross", eine Art der TV-Unterhaltung, die man in anderen Ländern gar nicht kennt.

Sven Nys macht die Schlappe von Baden schnell vergessen
Das mit vor allem mit einheimischen, aber auch ein paar internationalen Stars gespickte Teilnehmerfeld des Männer-Rennens startete erst um 17.30 Uhr - für einen Radcross-Wettkampf eine ungewöhnlich späte Stunde. Das war einerseits möglich - schließlich haben wir noch Sommerzeit -, andererseits aber auch nötig, denn bis ca. viertel nach fünf nahm bekanntlich die Lombardei-Rundfahrt die Aufmerksamkeit aller Radsportinteressierten in Anspruch. Der vierfache Neerpelt-Sieger Sven Nys legte einen blitzsauberen Start hin und setzte sich an die Spitze. Schon in der ersten Runde fuhr er, zunächst gemeinsam mit Vizeweltmeister Rob Peeters und Tom Meeusen (beide Telenet-Fidea), der Konkurrenz davon, während der notorische Schlecht-Starter Niels Albert und der ebenfalls in Hintertreffen geratene Kevin Pauwels (Sunweb-Revor) eine Aufholjagd starteten. Sie fanden Anschluss an die erste Verfolgergruppe, in die Peeters und Meeusen derweil zurückgefallen waren. Nys befand sich jetzt als Solist an der Spitze, und zwar mehrere Runden lang. Er präsentierte sich gegenüber seinem Auftritt beim Süpercross, wo er einen indiskutablen 11. Platz belegte, sichtlich gestärkt. Das Trainingslager auf Mallorca zeigte seine Wirkung - und offenbar hatte der Olympiateilnehmer die Umstellung vom Mountain- auf das Cross-Bike mittlerweile realisiert.

Eine Dauer-Rivalität setzt sich fort
Der Parcours in Neerpelt war 2600 Meter lang, führte größtenteils durch den Wald und zeichnete sich durch mehrere schwere Sandstücke aus. Auf solchem Geläuf kann der Techniker Nys sich auszeichnen - aber auch Weltmeister Niels Albert hat seine Stärke auf Sand schon mehr als einmal bewiesen. Außerdem war er es, der in Erpe-Mere den zwar - was die Ranglistenpunkte anging - wertlosen, aber psychologisch bedeutsamen Sieg einfahren hatte. Und so schloss der 26-Jährige nach einer brettharten Aufholjagd eingangs der siebten von neun Runden tatsächlich noch zu seinem 10 Jahre älteren Dauer-Rivalen auf. Die beiden legten den Rest des Rennens gemeinsam zurück; keiner versuchte den anderen zu überraschen, zumindest nicht bis Albert in der Schlussrunde das Tempo verschärfte. Er hatte sich bereits einen minimalen Vorteil verschafft, als eine leichte Kollision mit der Absperrung diesen wieder zunichtemachte. Auch die letzte Sandgrube legte der Mann im Regenbogentrikot an der Spitze zurück, aber Altmeister Sven Nys blieb ganz gelassen - er wusste, dass er sich auf seinen Schlussspurt würde verlassen können. Im Sprint Mann gegen Mann gab Albert alles, doch der belgische Meister zog mit großer Souveränität an ihm vorbei. Die Rückennummer 2 schlug die Rückennummer 1 - gleichwohl wird diese Einstufung eine Saison lang erhalten bleiben, denn eine neue Regelung sieht feste Startnummern für alle Belgier in allen belgischen Wettbewerben vor.

Sorgenkind Bart Wellens ist wieder bei den Leuten
Der dritte Platz ging 25 Sekunden später an Klaas Vantornout, welcher sich in der Verfolgergruppe als Stärkster herauskristallisiert und leicht abgesetzt hatte. Sein Teamkollege Kevin Pauwels, der Dominator der vergangenen Saison, konnte hingegen mit Platz fünf (+0:39) nicht zufrieden sein. Er musste noch Alberts Teamkameraden Dieter Vanthourenhout ziehen lassen (+0:31) und konnte lediglich Bart Wellens (Telenet-Fidea) in Schach halten. Rang sechs ist für den 34-jährigen ehemaligen Weltmeister und Neerpelt-Sieger von 2005 sicherlich ein großer Erfolg, hing seine Karriere aufgrund seiner lebensbedrohlichen gesundheitlichen Krise zu Beginn des Jahres und seiner langen Rekonvaleszenz doch am seidenen Faden. Bart Aernouts, der jetzt für AA Drink-Leontien.nl Pro und nicht mehr für Rabobank Giant Offroad fährt, kam auf Platz sieben (+1:14). Der so gut gestartete Tom Meeusen war auf Platz acht zurückgefallen (+1:23). Einen Achtungserfolg landete Marcel Meisen, der vor seinem Teamkollegen Radomir Simunek und vor Rob Peeters sowie Wietse Bosmans, einem weiteren BKCP-Fahrer, Neunter wurde (+1:26).

Auch die Frauen bestritten in Neerpelt ihr erstes UCI-Rennen auf belgischem Boden. Dabei feierte das VZW Young Telenet Fidea Cycling Team - eine Neugründung innerhalb der bewährten Telenet Fidea Mannschaft - einen doppelten Erfolg. Es siegte die 25-jährige Britin Nikki Harris eine knappe halbe Minute vor ihrer tschechischen Teamkollegin Pavla Havlikova. Die Gastgeber mussten sich mit Platz drei durch Landesmeisterin Sanne Cant (Enertherm-BKCP) begnügen, die unterwegs zu Fall gekommen war.

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