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Bpost bank Trofee in Hasselt endet mit triumphalem Solo-Sieg von Sven Nys

17.11.2012

Bpost bank Trofee in Hasselt endet mit triumphalem Solo-Sieg von Sven Nys

Info: Rennkalender Radcross-Saison 2012/13
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)

Hasselt, 17.11.2012 - Zum ersten Mal seit fünf Jahren hat Sven Nys (Landbouwkrediet-Euphony) wieder beim GP Hasselt (C2) triumphiert. Auf einem Parcours, der in der Vergangenheit meist die Entscheidung im Zielsprint begünstigte, suchte der belgische Meister schon vorzeitig seine Chance und ließ zwei Runden vor Schluss Dauerkonkurrent Niels Albert (BKCP-Powerplus) hinter sich. Letztlich verbuchte Nys 14 Sekunden Vorsprung vor dem Weltmeister und 30 Sekunden vor Kevin Pauwels (Sunweb-Revor), welcher ebenfalls längere Zeit zur Spitzengruppe gehört hatte. Hasselt zählte als dritte Runde der bpost bank Trofee, deren Gesamtwertung Albert nach wie vor anführt, wenn auch nur noch mit 20-sekündigem Abstand zu Nys.

Baumstamm-Raub sorgt im Vorfeld für Aufregung
Das erste bpost bank Trofee/Superprestige-Kombinationswochenende stand an: Heute der dritte Durchgang der bpost bank Trofee in Hasselt, morgen die bereits vierte Runde des Superprestige Veltrijden in Gavere. In beiden Klassementen liegen derzeit dieselben Fahrer vorne, wenn auch in umgekehrter Reihenfolge. Die Superprestige-Führung hat Sven Nys vor Niels Albert inne, während der Weltmeister dem belgischen Meister in der Trofee-Wertung voraus ist. Schon mehrere Tage vor dem Start des Rennens in Hasselt war die Aufregung groß: In der Nacht von Montag auf Dienstag hatten Unbekannte drei Baumstämme gestohlen - je 4 Meter lang und 40cm breit -, die als natürliche Hindernisse auf dem Parcours hätten dienen sollen. "Das Einzige, was übrig blieb, war Sägemehl", teilte der Veranstalter betrübt mit und erstattete Anzeige, freilich nicht ohne für Ersatz zu sorgen.

Sven Nys gewinnt 15 Bonussenkunden am Zwischensprint
Schon zu Beginn des Rennens ließ Sven Nys keine Zweifel an seiner Entschlossenheit, als er im Vorfeld des Zwischensprints mehrere Positionen gutmachte und kurz vor der Wertungslinie noch am in Führung liegenden Rob Peeters (Telenet-Fidea) vorbeizog. 15 Bonussekunden brachte ihm dieses Manöver ein, sodass er seinen Abstand zu Albert, welcher hinter dem Vizeweltmeister und Klaas Vantornout (Sunweb-Revor) leer ausging, von 54 auf 39 Sekunden reduzieren konnte. Die vorentscheidende Spitzengruppe bildete sich dann auf der vierten Runde, als Peeters plötzlich ins Straucheln geriet und sich Kevin Pauwels (Sunweb-Revor) an ihm vorbeischieben konnte. Gemeinsam mit Sven Nys und Niels Albert setzte sich der 28-Jährige, der sowohl 2010 wie 2011 in Hasselt erfolgreich war, von den anderen ab. Nach einem Fahrfehler mit Seltenheitswert - Nys setzte sich in der Sandbank regelrecht fest - geriet der belgische Meister zwar zeitweilig ins Hintertreffen, er konnte den Anschluss aber relativ schnell wieder herstellen.

Kevin Pauwels mit katastrophalem Aussetzer an den Hindernissen
Später war es an Pauwels, mit einem groben technischen Schnitzer für eine Schrecksekunde zu sorgen. Gerade eben hatte er im Sand ungekannte Fähigkeiten offenbart und sich an die Spitze des Trios gesetzt. Doch dann blieb er beim Sprung über die "balkjes" (zwei Reserve-Baumstämme und Ersatz-Kunststoffhindernisse) hängen, zog mit der Schulter nach links, und ging nicht nur selbst krachend zu Boden, sondern hätte auch beinahe noch Sven Nys mit sich gerissen. Nur seine überragende Bikebeherrschung rettete den Landesmeister. Pauwels rappelte sich zwar wieder auf, aber Nys und Niels Albert waren natürlich auf und davon. Bis ins Ziel sammelte Pauwels noch 30 Sekunden Rückstand ein, womit sein Vorhaben, in der Gesamtwertung nach der Blamage von Oudenaarde wieder Fuß zu fassen, vereitelt war. Sven Nys ließ es unterdessen nicht auf einen Entscheidungssprint ankommen - den er vermutlich ohnehin gewonnen hätte -, sondern packte schon in der vorletzten Runde den Hammer aus. Mit einem Tempo und einer Kraft, welche die 36 Jahre auf seinem Buckel vergessen machten, entfernte er sich von seinem deutlich jüngeren Erzrivalen.

Zweikampf um die bpost bank Trofee geht weiter
14 Sekunden vor Niels Albert überquerte Sven Nys die Ziellinie, wodurch er seinen dritten Sieg in Hasselt, nach 2005 und 2007, realisierte. In der bpost bank Trofee-Gesamtwertung rückte er dem Weltmeister dank der erneuten Zeitgutschrift bis auf 20 Sekunden auf die Pelle. Pauwels ist als Gesamtdritter mit 2:48 Minuten Rückstand praktisch aus dem Rennen um den Gesamtsieg. Sein Teamkollege Vantornout erreichte das Ziel in Hasselt als Vierter (+0:36), Dieter Vanthourenhout als Fünfter (+0:38). Sechster wurde Bart Wellens (Telenet-Fidea), der im Verlauf etliche Positionen gutgemacht hatte (+0:40). Bart Aernouts (AA Drink), Peeters, der Tscheche Radomir Simunek (BKCP) sowie Jim Aernouts (Sunweb) machten mit bis zu 1:21 Minuten Rückstand die Top10 komplett. Die Deutschen Philipp Walsleben und Marcel Meisen (beide BKCP) kamen auf die Plätze 14 und 16, der Schweizer Simon Zahner (BMC Racing) wurde 19ter (+2:26).

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U23: Wietse Bosmans weist seinen Teamkollegen in die Schranken
Die Männer U23 trugen in Hasselt zwar keinen offiziellen UCI-Wettkampf aus, aber ihr Rennen zählte zur Gesamtwertung der bpost bank Trofee. Dabei feierte der belgische Meister Wietse Bosmans (BKCP-Powerplus) seinen zweiten Saisonsieg - nach dem Weltcup in Pilsen. Der 20-Jährige gehörte zur zunächst elfköpfigen und nach einem Sturz auf fünf Mann reduzierten Spitzengruppe. In der Schlussphase konterte er einen Angriff seines Teamkollegen Michael Vanthourenhout und ließ diesen etliche Meter vor dem Ziel stehen. Tim Merlier (Sunweb-Revor) kam auf Rang drei. In der Gesamtwertung, die beim Nachwuchs immer noch nach Punkten berechnet wird, ändert sich jedoch nichts an der Führung von Vanthourenhout. Der 18-Jährige hat 72 Zähler auf dem Konto - 23 mehr als der Niederländer Corne van Kessel (Telenet-Fidea), der dank seines vierten Platzes in Hasselt auf Gesamtrang zwei vorrückte.

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Die bpost bank Trofee wird erst zwei Tage vor Heiligabend fortgesetzt - mit dem GP Rouwmoer in Essen.