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Adventskalender 2012 Adventskalender am 12. Dezember: Abschied von David Moncoutié |
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12.12.2012 | |||||||
Adventskalender am 12. Dezember: Abschied von David MoncoutiéAutor: Christine Kroth (Cofitine)
Es war ein leiser Abschied. Kein lautes Tamtam. Typisch für einen, der das große Rampenlicht stets gemieden hat. Der sich immer bescheiden gab. Meine erste Begegnung mit ihm war eigentlich gar keine richtige Begegnung im engeren Sinn. Es war meine erste Tour de France und ich stand an der Strecke des Einzelzeitfahrens von Freiburg nach Mulhouse. Als großer Cofidis-Fan, damals schon, wartete ich ungeduldig auf den ersten Fahrer des Teams. Sein Name war David Moncoutié. Ich feuerte ihn an, was meine Stimme hergab. Ab da war ich großer Fan von ihm. Über all die Jahre ist er mir immer wieder begegnet. Immer nett, immer freundlich. Im Laufe der Zeit wurde er auch immer lockerer. Ein großer Wunsch von mir war es, ihm einmal persönlich zum Geburtstag zu gratulieren. Rund um den 30. April finden ja immer Radrennen statt und ich hoffte, ihm einmal an diesem Tag bei einem Radrennen zu begegnen. Mein Wunsch erfüllte sich am 30.04.09 in La Chaux-de-Fonds bei der Tour de Romandie. Ich ging zu ihm hin und gratulierte. Zuerst ein überraschter Blick, dann ein leises “Merci” und schließlich ein dankbares Lächeln. Er hatte damit nicht gerechnet. Ich hab mitgelitten und mich mitgefreut. Hab ihn an der Strecke angefeuert und zahlreiche Fotos gemacht. Erst bei der Tour de l’Ain war mir klar, dass es nun hieß Abschied nehmen. Auch wenn sein Rücktritt zu diesem Zeitpunkt noch nicht offiziell war, so war mir in dem Moment, als ich ihm in St. Claude bei der Einschreibung gegenüberstand, doch klar, dass es die letzte Begegnung sein würde. Er wirkte locker und gelöst und das übertrug sich auf mich. Ich war nicht traurig, dass ich ihm wohl nie mehr bei einem Radrennen begegnen würde. Vielmehr war ich froh, diesen Moment erleben zu dürfen. Einen Radprofi am Ende seiner Karriere, locker und gelöst. Im Etappenfinale sprintete er noch um Platz drei. Womit er mich nochmal in Staunen versetzte, denn Sprinten war nie sein Ding gewesen! Nach diesem Sprint habe ich ihn nur noch im Fernsehen bei der Vuelta gesehen. Erst als ich ihn auf der letzten Etappe sah musste ich eine Träne verdrücken. Es gibt viele schöne, persönliche Erinnerungen an die Karriere des David Moncoutié. Ich möchte sie nicht missen! Auch deshalb wird er mir fehlen! Er war der Fahrer, der für einen sauberen Radsport stand. Kaum einem Fahrer nahm man es mehr ab, sauberen Radsport zu betreiben, als ihm. Zu Beginn seiner Karriere war er ein gefeierter Nachwuchsfahrer und eine große Hoffnung der Franzosen im Hinblick auf die Gesamtwertung der Tour de France. Doch Moncoutié, der seinen Beruf auch als sein größtes Hobby verstand, konnten diese Erwartungen in dieser Hinsicht nicht erfüllen. Dennoch konnte er große Erfolge feiern. 1999 feierte er mit einem Etappensieg beim Criterium Dauphiné Libéré seinen ersten großen Sieg. 23 Siege konnte er insgesamt erringen. Darunter zwei Etappensiege bei der Tour de France, davon einer am 14.07.04 am französischen Nationalfeiertag, und vier Etappensiege bei der Vuelta a España. Die Spanienrundfahrt wurde dann auch das Rennen seiner größten Triumphe. Erst spät in seiner Karriere hat er dieses Rennen für sich entdeckt. Von 2008 bis 2011 gewann er viermal in Folge die Bergwertung und konnte in jedem dieser Jahre auch je einen Etappensieg erringen. In seiner letzten Saison gelang es ihm nicht mehr, einen Sieg zu erringen. Daneben blieb er nur zu Beginn seiner Karriere 1997 und 1998, sowie in den Jahren 2006 und 2007 ohne Sieg. Diese beiden Jahre waren geprägt von längeren Verletzungspausen. David Moncoutié beendete am 09.09.12 in Madrid seine Karriere und zog sich ins Privatleben zurück. Er lebt mit seiner Frau und den beiden Söhnen in der Nähe von Toulouse. |
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12.12.2012 | |||||||
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