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Radcross-Weltcup: Kevin Pauwels erobert Zitadelle von Namur im Alleingang
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23.12.2012

Radcross-Weltcup: Kevin Pauwels erobert Zitadelle von Namur im Alleingang

Info: Rennkalender Radcross-Saison 2012/13
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Namur (Namen), 23.12.2012 - Kevin Pauwels (Sunweb-Revor) hat aus dem Weltcup Namur rund um die alte Festungsanlage der Stadt eine One-Man-Show gemacht. Der 28-jährige Belgier löste in der zweiten Runde den frühzeitig in Führung gegangenen Franzosen Francis Mourey (FDJ-BigMat) als Spitzenreiter ab und baute seinen Vorsprung auf eine Dreiviertelminute aus. Sven Nys (Landbouwkrediet) konnte sich den zweiten Platz sichern, nachdem Weltmeister Niels Albert (BKCP-Powerplus) in der Schlussrunde ein Defekt ereilt hatte. Zwar verteidigte Albert als Dritter die Weltcup-Gesamtführung; es trennen ihn aber nur noch 10 Punkte von Nys. Pauwels, der zuvor bereits in Tabor triumphierte, liegt jetzt 11 Punkte zurück.


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Fünfte Station des Weltcups und der Soudal Classics
Bis 2010 gehörte das Rennen rund um die Citadel im wallonischen Namur (flämisch: Namen) zur GvA Trofee Veltrijden. Seit zwei Jahren hat es Weltcup-Status und wurde auch als fünfte Station in die Fidea/Soudal Classics aufgenommen. Der Parcours hat wegen seiner großen Höhenunterschiede als physisch sehr anspruchsvoll zu gelten. Zugleich fordern die Bergab-Passagen und einige Schräglagen das technische Vermögen und Balancegefühl der Fahrer heraus. Kurz nach dem Start des Elite-Rennens setzte sich der ehemalige französische Meister Francis Mourey als Solist in Führung, doch nur eine Runde verging, bis Kevin Pauwels ihn eingeholt hatte. Der aktuelle Weltcupdritte und Weltcupgesamtsieger des Vorjahres drosselte auch jetzt keineswegs das Tempo, sondern suchte gleich seinen Vorteil gegenüber Mourey. Der Franzose geriet immer mehr in Rückstand und musste eines Defekts wegen in der dritten Runde Weltmeister Albert vorbeiziehen lassen. Der 26-jährige Belgier, der aufgrund des UCI-Reglements im Regenbogentrikot und nicht im Weißen Trikot des Weltcupgesamtführenden unterwegs war, hatte einen guten Start erwischt und machte sich nun alleine auf die Verfolgung von Pauwels. Doch was er auch anstellte, sein zwei Jahre älterer Konkurrent baute den Vorsprung immer weiter aus. Pauwels, dessen Mannschaft ab Januar "Sunweb-Napoleon Games" heißen wird, hatte offensichtlich nicht nur einen Traum-Tag erwischt. Er befand sich auch in jener Superform, welche ihn im Winter 2011/12 zum Seriensieger werden ließ.

Niels Alberts Weltcup-Führung schwindet
Ebenso wie die Entscheidung um Platz eins gefallen war, schien auch der Zweitplatzierte vorzeitig festzustehen. Doch in der Schlussrunde spielte sich um Niels Albert noch ein wahres Drama ab. Ein platter Hinterradreifen kostete ihn Tempo und zwang ihn zum Radwechsel in der letzten technischen Zone, sodass Vorjahressieger Sven Nys ihn überholen und sich 48 Sekunden hinter Kevin Pauwels Rang zwei sichern konnte. Zwar hatte sich der belgische Meister, der nicht ganz seine gewohnte Form aufwies, schon in den Runden zuvor an den Weltmeister herangepirscht, doch ohne den Defekt hätte er diesem wohl nicht mehr gefährlich werden können. Genau eine Minute nach dem Sieger rollte Niels Albert über die Ziellinie - verärgert und sichtlich am Boden zerstört. Die Weltcupgesamtführung bleibt nach fünf von acht Runden zwar auf seiner Seite - doch büßte er gegenüber Nys 5 weitere Punkte ein und liegt nur noch 10 Punkte voraus (345 zu 335). Auch Pauwels, der zuvor den Weltcup-Auftakt in Tabor für sich entschied, hat weiter Boden gutgemacht, kommt jetzt auf 334 Zähler. Ein Fazit noch zur Fidea Soudal Classics: Zwei von fünf Events sahen Pauwels als Sieger, ebenfalls zwei Rennen gingen an Niels Albert. Sven Nys, der in den vergangenen Jahren der Serie seinen Stempel aufdrückte, gewann überraschenderweise nur in Neerpelt.

Marcel Wildhaber diesmal bester Schweizer
Was das Tagesresultat anging, so verpasste Francis Mourey anders als in Koksijde eine Podiumsplatzierung, musste mit Platz vier vorliebnehmen (+1:21). Klaas Vantornout (Sunweb-Revor) und Bart Aernouts, welche ursprünglich zur Verfolgergruppe um Sven Nys gehört hatten, wurden Fünfter (+1.45) und Sechster (+2:20). Die beiden Niederländer Thijs van Amerongen (AA Drink) und Lars van der Haar (Rabobank) - Letzterer kehrte nach einer kleinen Verschnaufpause erfolgreich ins Renngeschehen zurück - belegten die Plätze sieben (+2:37) und acht (+2:50). Hinter Tom Meeusen (Telenet-Fidea) gelang Niels Wubben, einem Landsmann und Teamkollegen von Van der Haar, mit Rang zehn sein bislang bestes Weltcup-Resultat (+3:23). Marcel Wildhaber (Scott-Swisspower), dessen Vater kürzlich bei einem tragischen Unfall ums Leben kam, war bester Schweizer auf Rang 12 (+3:47). Der Deutsche Marcel Meisen (BKCP-Powerplus) belegte Rang 16 mit genau vier Minuten Rückstand.

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Katie Compton setzt Siegeszug im Weltcup fort
Bei den Frauen kommt Katherine Compton (Trek Cyclocross Collective) dem lang ersehnten ersten Weltcupgesamtsieg ihrer Karriere immer näher. Nachdem sie sowohl in Plzen wie in Koksijde wie in Roubaix und nun auch in Namur triumphierte, liegt sie 80 Punkte voraus. Das sind 20 mehr, als bei einem einzigen Rennen zu verdienen sind. Die Niederländerin Sanne van Paassen (Rabobank), mit 210 Punkten Gesamtzweite hinter der US-Amerikanerin, kam heute über Platz sechs nicht hinaus. Auch ihre Landsfrau und Teamkollegin Marianne Vos scheint noch nicht ganz in weltmeisterlicher Form zu sein. Die Vorjahressiegerin wurde heuer "nur" Dritte, musste sich neben Compton auch noch der Tschechin Katerina Nash (Luna Pro Team) geschlagen geben, welche ihr Debütrennen auf europäischem Boden fuhr. Die 35-Jährige hat ihre bisherige Saison in den USA verbracht, wo sie vier Spitzenresultate verzeichnen konnte. Nashs Rückstand auf die Siegerin betrug 28 Sekunden, Vos lag 50 Sekunden zurück. Europameisterin Helen Wyman (Kona) platzierte sich als Vierte vor ihrer britischen Landsfrau Nikki Harris (Young Telenet). Die Schweizermeisterin Jasmin Achermann (Rapha-Focus) finishte als Zwöfte außerhalb der Top10 (+3:36).

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US-Amerikaner feiern Doppelsieg bei den Junioren
Die Junioren und die Männer U23 trugen in Namur zwar ebenfalls Rennen aus, diese galten aber nur als sogen. "Side Events", d.h. als reguläre UCI-Rennen ohne Belang für die Weltcup-Wertung. In der Kategorie der unter 23-Jährigen gab es ein rein niederländisches Podium mit Michiel van der Heijden - dem MTB-Weltcupgesamtsieger -, Erniel Dolfsma und David van der Poel. Der Schweizer Lukas Müller belegte Platz zehn. Bei den Junioren konnte sich in Abwesenheit des Superdominators Mathieu van der Poel der US-Amerikaner Logan Owen durchsetzen. Den auf europäischem Boden keineswegs erfolgsverwöhnten Männern aus Übersee gelang sogar ein Doppelsieg: Curtis White wurde Zweiter vor dem Belgier Gianni van Donink.

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Schon in drei Tagen, also am zweiten Weihnachtsfeiertag, findet in Heusden-Zolder die sechste Runde des Weltcups statt.





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